LBI: Österreichischer Patient:innenbeirat feiert einjähriges Bestehen und stockt auf

Seit einem Jahr diskutiert der Österreichische Patient:innenbeirat in Fragen der Gesundheitsforschung mit. Ab Mai wird der Beirat vergrößert.

Unter dem Motto „Elevate the voice of patients“ widmet sich die WHO 2023 verstärkt dem Thema der Einbindung von Patient:innen in Gesundheitsfragen. Diese nationale und internationale Aufmerksamkeit für Patient:innenstimmen freut das Ludwig Boltzmann Institute Digital Health and Patient Safety (LBI DHPS) ganz besonders. Patient:innenzentrierte Forschung sowie die aktive Einbindung von Bürger:innen in Projekte im Bereich der Gesundheitsforschung sind für das LBI DHPS von zentraler Bedeutung. „Die Gründung des Österreichischen Patient:innenbeirats war eine logische Entwicklung aus vielen einzelnen Initiativen und Projekten der letzten Jahre“, erklärt Elisabeth Klager, Open Innovation in Science Managerin des LBI DHPS. „Wir setzen in unserem Forschungsinstitut immer darauf, Patient:innen einzubinden und an den Tisch zu holen und institutionalisieren diesen Ansatz nun noch stärker.“

Vor einem Jahr wurde auf Initiative des LBI DHPS und der Österreichischen Plattform Patient:innensicherheit der „Österreichische Patient:innenbeirat“ gegründet. Um eine möglichst heterogene Gruppe zu rekrutieren, wurde darauf geachtet, Personen verschiedenen Alters und Geschlechts, in unterschiedlichen Lebenssituationen und mit diversen Krankheitsgeschichten sowie Patient:innenerfahrungen einzubinden. Seit Mai 2022 besteht der Beirat nun aus 17 Personen im Alter zwischen 27 und 78 Jahren, aus fünf verschiedenen Bundesländern und mit Erfahrungen von akuten Krankheitsgeschichten bis hin zu langjährigen chronischen Leiden.

Aufruf zur Bewerbung

Um den Beirat zu vergrößern und noch diverser zu machen, sollen ab Mai 2023 noch weitere Personen aufgenommen werden. „Besonders wichtig ist uns für die kommende Zeit, dass wir noch mehr Stimmen aus der jüngeren Generation zu Wort kommen lassen können, und auch Personen mit Migrationshintergrund verstärkt miteinbeziehen“, so Anna Teufel, Leiterin der Plattform Patient:innensicherheit. Ab sofort können sich Bürger:innen bis zum 11. April 2023 auf www.patientenbeirat.at informieren und für die Mitarbeit bewerben. Spezifisches Hintergrundwissen und Vorkenntnisse sind nicht notwendig. „Wir wünschen uns eine möglichst diverse Gruppe, um eine Vielzahl an Meinungen, Sichtweisen und Erfahrungen abzudecken“, so Teufel.

Gemeinsames Forschen als Ziel

Für die Arbeit im „Österreichischen Patient:innenbeirat“ wurde innerhalb der Gruppe eine gemeinsame Definition entwickelt: „Der Österreichische Patient:innenbeirat ist ein Gremium von interessierten und engagierten Vertreter:innen der Gesellschaft. Wir stehen auf Augenhöhe für einen Perspektivenaustausch zur Verfügung, um Möglichkeiten zur Verbesserung in Fragen der Gesundheitsforschung auszuloten. Begutachtung, Evaluation und Ideengenerierung sind unsere Kernaufgaben.“

Ausbildung als Basis für besseres Verständnis und Gesundheitskompetenz

Während der letzten Monate wurden den Beiratsmitgliedern mehrere Ausbildungselemente im Rahmen von Workshops angeboten. Unter anderem wurde dabei das österreichische Gesundheitssystem in seiner Komplexität besprochen, Ethik im Gesundheitssystem behandelt und ein Einblick in die Erarbeitung von Forschungsfragen gegeben.

Aktiver Start von Projekten

Das aktuelle Projekt, das aus dem Beirat gemeinsam mit dem LBI DHPS entstanden ist, betrifft das Thema „Behandlungsfehler“. Durch starke Einbeziehung der Bevölkerung wurden in einem Crowdsourcing-Projekt zunächst über 200 Erfahrungsberichte zu erlebten Behandlungsfehlern gesammelt. In einem nächsten Schritt wurden aus den Rückmeldungen aus der Bevölkerung Themen herausgearbeitet, die nun im Zuge eines Aktionstags zum Thema Behandlungsfehler mit unterschiedlichen Expert:innen und Bürger:innen diskutiert werden. Im Rahmen eines Aktionstags sollen schließlich konkrete Maßnahmen definiert werden, die zu mehr Patient:innensicherheit in Österreich führen sollen.

Über das Ludwig Boltzmann Institute Digital Health and Patient Safety

Das Ludwig Boltzmann Institute Digital Health and Patient Safety (LBI DHPS) ist ein interdisziplinäres Forschungsinstitut, das an der Medizinischen Universität Wien angedockt ist. Ziel ist es, dass durch die Digitalisierung der Medizin medizinische Fehler vermieden, Patient:innen sowie Health Care Professionals gestärkt und neue digitale Prozesse initiiert werden. Das Institut vereint unterschiedliche Disziplinen, von Medizin über Rechts- und Sozialwissenschaften bis zu Psychologie und spannt somit einen großen Bogen, unter dem verschiedene Projekte Platz finden, die dann ganzheitlich bearbeitet werden. Ein Fokus liegt beispielsweise auf Big Data und damit auf der Mustererkennung, der Prophylaxe und der Umsetzung personalisierter Medizin. Auch rechtliche Rahmenbedingungen für die Anwendung von Telemedizin sind aktueller denn je. Durch neue Technologien und Open-Innovation-in-Science-Ansätze gelingt es, rezente Fragestellungen unter einem neuen Blickwinkel zu betrachten.

Rückfragen & Kontakt:

Inhaltlicher Kontakt
Elisabeth Klager, MSc
Administrative Director / Open Innovation in Science Manager
Ludwig Boltzmann Institute Digital Health and Patient Safety
Währinger Straße 104/10, 1180 Wien
+43 664 450 76 93
elisabeth.klager@dhps.lbg.ac.at
https://dhps.lbg.ac.at/

Pressekontakt
Mag. Werner Fulterer
PR & Communications
+43 (0) 1 513 2750-28
werner.fulterer@lbg.ac.at
https://lbg.ac.at

The sender takes full responsibility for the content of this news item. Content may include forward-looking statements which, at the time they were made, were based on expectations of future events. Readers are cautioned not to rely on these forward-looking statements.

As a life sciences organization based in Vienna, would you like us to promote your news and events? If so, please send your contributions to news(at)lisavienna.at.