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WK Wien: Mercur Award: WK Wien zeichnet die innovativsten Unternehmen aus

Die Preise gehen an: TCA Systems, AOP Orphan Pharmaceuticals AG, Lackner Ventures & Consulting GmbH, eguana GmbH und der Start-up Star an die usePAT GmbH.

Mit seinen mehr als 30 Jahren zählt der Mercur zu den traditionsreichsten Wirtschaftspreisen des Landes. Seit 1987 holt die Wirtschaftskammer Wien die innovativsten Unternehmen des Landes vor den Vorhang. Auch gestern, 13. November, folgten mehr als 150 Gäste der Einladung der WKW in den Kuppelsaal der Technischen Universität Wien, um die prämierten Projekte kennenzulernen.

„Gerade für KMU ist die Entwicklung von innovativen Produkten oder Dienstleistungen oft eine Überlebensfrage. Das ist kein Thema, das man nur den Großen überlassen kann“, sagte Kari Kapsch, Vizepräsident der WKW, anlässlich der Preisverleihung. „Dabei darf Innovation nicht nur in der Technik passieren, sondern muss in allen Bereichen eines Unternehmens stattfinden.“

Mehr als 60 Unternehmen haben sich heuer für den Mercur beworben. Fünf von ihnen stehen nun als die Innovationsführer Wiens fest:

Kategorie Kreativität/Medienwirtschaft/Consulting

TCA Systems mit einer Revolution der Tätowiermaschine.

Die Entwickler von Blackgold haben sich das Ziel gesetzt mit ihrem Produkt den Tattoo- und Perma-nent-Make-Up-Markt zu revolutionieren. Mit dem neuen, innovativen High-End-System zum Einstechen in die Haut kann flexibler und hygienischer gearbeitet werden. Durch den Akku-Betrieb bringt das Unternehmen die Tätowiermaschine auf den heutigen Stand der Technik. Die Nadeln werden bei der TCA Systems GmbH mit einer Kunststoff-Führung kombiniert und als Einweg-Ver-brauchsmaterialien durch einen einfachen Handgriff mittels Magneten auf die Maschine gesetzt. Somit ist es möglich die Maschine vollständig vom Nadelmodul zu trennen und das Risiko einer Kontamination mit Blut und Farbe auszuschließen.

Kategorie Life Sciences und Gewinner des Startup-Stars

Die AOP Orphan Pharmaceuticals AG mit „Ropeginterferon alfa‐2b“.

Die kleinen Patientenzahlen von seltenen Krankheiten (Orphan Diseases) erschweren die Entwicklung und Marktzulassung von Medikamenten. Die AOP Orphan verfügt über besondere Kompetenz und Marktpräsenz auf diesem Gebiet und ist als einer der europaweit führenden Anbieter der Branche ein österreichisches Vorzeigeunternehmen. Die Polycythaemia vera (Abk. PV) ist eine seltene, die myeloische Blutbildung im Knochenmark betreffende) Erkrankung, bei der eine abnorme Vermehrung von roten Blutzellen (Erythrozyten) vorliegt, ohne dass hierfür ein physiologischer Stimulus vorhanden ist. Die Substanz Ropeginterferon alfa‐2b zeigte vielversprechende Erfolge in klinischen Studien und wurde daher im Februar 2017 bei der europäischen Behörde zur Zulassung als „Orphan Drug“ eingereicht. Der Abschluss des Verfahrens wird für Ende dieses Jahres erwartet.

Kategorie Green Economy

Lackner Ventures & Consulting GmbH mit dem Projekt: „Biokunststoff PHB“

Die Firma Lackner Ventures & Consulting befasst sich seit einigen Jahren mit Biokunststoffen und forscht seit 2015 zusammen mit der TU Wien an der Herstellung von PHB (Polyhydroxybuttersäure). Die gegenständliche Innovation ist ein neues Verfahren bei dem Mithilfe von Cyanobakterien CO2 genutzt wird, um PHB zu bilden, mit Sonnenlicht als Energiequelle. Das neue Verfahren zur kostengünstigen und nachhaltigen PHB‐Produktion kann genutzt werden, um größere Mengen an Biokunststoff für kostensensitive Anwendungen herzustellen. Anwendungsgebiete für PHB liegen unter anderem in der Verpackung, der Automobilindustrie oder dem Konsumgüterbereich.

Kategorie Informations- und Kommunikationstechnologie/Technik

Die eguana GmbH mit „eguana SCALES – digitales Baudatenmanagement“

„eguana SCALES“ ist eine digitale Baudatenmanagementplattform, die in ihrer aktuellen Form vor allem im Spezialtiefbau und Tunnelbau Anwendung findet. Besonderes Augenmerk wurde auf die Architektur mit dem Fokus der Skalierbarkeit gelegt, weshalb im Rahmen der Entwicklung eng mit dem Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanagement der TU‐Wien zusammengearbeitet wurde. Das System dient nicht nur der Dokumentation und Qualitätssicherung, sondern ermöglicht durch detaillierte Analysen auch eine baubegleitende Planung. Aufgrund des webbasierten Zugangs haben auch Beteiligte abseits der tatsächlichen Baustelle in Echtzeit Zugriff auf die Daten, wodurch rasch reagiert werden kann. Das System wird in Österreich und Deutschland bereits erfolgreich auf einigen Großbaustellen (z.B. Semmering‐Basistunnel, Stuttgart 21) eingesetzt.

Sonderpreis Start-up Star

usePAT GmbH mit „soniccatch by usePAT“

Die usePAT GmbH, ein Spin-off der TU Wien, baut Geräte, die als Add-on zur jeweiligen betrieblichen „Process Analytical Tech¬nology“ (PAT) angewandt werden. Der soniccatch fängt suspendierte oder emulgierte Teilchen mittels Ultraschall-Technologie und präsentiert sie einer Prozess-Sonde, sodass sie einer Messung zugeführt werden können. Anschließend lässt der soniccatch die Teilchen wieder frei, sodass kein Einfluss auf den eigentlichen industriellen Prozess genommen wird. Er ist in Kombination mit verschiedenen Sonden einsetzbar, wodurch sich unterschiedlichste Anwendungen ergeben. Der Markt baut sich nicht zuletzt auch dadurch auf, dass etwa Zulassungsbehörden (FDA etc.) immer umfangreichere und genauere Informationen aus dem Prozess fordern. Zur benötigten Informationsgewinnung kann soniccatch hier wesentlich beitragen.

Über den Mercur

Der Mercur ist der Innovationspreis der Wirtschaftskammer Wien und wird jährlich vergeben – 2018 bereits zum 31. Mal. Ziel ist, das Innovationspotenzial der Wiener Unternehmen aufzuzeigen und zu stärken. Der Mercur ist kein Ideenwettbewerb. Die eingereichten Projekte müssen bereits am Markt sein oder eine wirtschaftliche Verwertung unmittelbar und nachweislich bevorstehen.

Die Auszeichnung wird in den Kategorien Kreativität, Life Science, Green Economy sowie Informations- und Kommunikationstechnologie/Technik verliehen. Zudem wird der „Startup-Star Vienna“ vergeben. Das Industriewissenschaftliche Institut bewertet die eingereichten Projekte.

Mehr Informationen finden Sie unter: http://www.wko.at/wien/mercur

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