Die österreichische Medizinprodukte-Branche feiert einen Meilenstein: Es gibt wieder eine nationale Anlaufstelle (‚Benannte Stelle‘) für die Zulassung von Medizinprodukten. „Die Gründung einer nationalen Zulassungsstelle für Medizinprodukte ist ein Meilenstein für die heimische Medizinbranche und stärkt wesentlich unseren Wirtschafts- und Innovationsstandort. Viele Betriebe haben dringend auf die Zulassungsstelle gewartet, in der Branche herrscht Freude und Erleichterung“, zeigt sich der Obmann des Medizinproduktehandels in der Wirtschaftskammer Wien, Alexander Hayn, zufrieden. Das Wiener Unternehmen QMD Services wurde erfolgreich als nationale Anlaufstelle akkreditiert und ist jetzt Ansprechpartner für rund 600 österreichische Unternehmen aus der Medizinprodukte-Branche, davon über 250 in Wien.
Großer Erfolg für die Stärkung des Gesundheits- und Wirtschaftsstandortes Wien
Die neuen Zertifizierungskapazitäten sorgen dafür, dass Unternehmen aus der Branche und Start-ups zukünftig schneller Zugang für den intensiven Prüfprozess bei der Medizinprodukt-Zulassung erhalten, der vor dem Markteintritt notwendig ist. Dies erhöht die Attraktivität Wiens speziell auch für internationale Life-Sciences-Unternehmen und Start-ups, die sich hier ansiedeln wollen. „Mit der nationalen Zulassungsstelle kann eine effiziente Zulassung als Teil eines zügigen Markteintritts von Medizinprodukten unterstützt werden. Dies trägt zur Wettbewerbsfähigkeit Österreichs und zur Attraktivität von Wien als heimischer Wirtschaftsstandort, aber auch zur Versorgungssicherheit von Patientinnen und Patienten, bei“, so Hayn.
‚Benannte Stelle‘ als wichtiges Element der heimischen Gesundheitswirtschaft
Weil in Österreich seit Jahren eine eigene nationale Zulassungsstelle (‚Benannte Stelle‘) fehlte, mussten heimische Medizinprodukte-Hersteller Benannte Stellen im EU-Ausland aufsuchen und gerieten in lange Warteschleifen oder wurden überhaupt abgewiesen. Das hatte einen enormen Standortnachteil durch zusätzliche Kosten und deutliche Verzögerungen bei Produkteinführungen zur Folge.
Medizinprodukte-Branche: Innovativer und wachstumsstarker Zukunftsmarkt
Medizinprodukte und In-vitro-Diagnostika sind für jede medizinische Diagnose und Behandlung unerlässlich. Ob einfache Pflaster, Fieberthermometer oder komplexe Herz-Lungen-Maschinen - das alles sind Medizinprodukte. Etwa 750.000 von ihnen umfasst die Branche, weiß Hayn: „Die Medizinprodukte-Branche ist eine innovative Wachstumsbranche und wird in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen.“ Medizinprodukte spielen in allen Bereichen des Gesundheitswesens - von der Prävention über Diagnostik und Therapie bis hin zur Rehabilitation - eine bedeutende Rolle. Die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen und somit auch nach Medizinprodukten ist hoch und die Tendenz weiterhin steigend.
Viele Akteure, darunter auch die Wirtschaftskammer Wien, haben sich jahrelang dafür eingesetzt, dass es wieder zu einer Zertifizierungsstelle kommt: Ein weitreichender Erfolg für die Stärkung des Gesundheits- und Wirtschaftsstandortes Wien.
Über (die) Medizinprodukte(branche)
Medizinprodukte umgeben die Menschen und das jeden Tag - vom einfachen Gebrauchsgut bis zum Hightechgerät. Produkte wie die Zahnspange oder Kontaktlinsen erleichtern das Leben. Aber auch viele weitere der über 750.000 am Markt befindlichen Medizinprodukte, vom Rollstuhl über Implantate, Schwangerschaftstests oder Herzschrittmachern sichern die Gesundheit und Lebensqualität von Hundertausenden.
Wien ist ein besonders wichtiger Knotenpunkt der Medizinprodukte-Industrie Österreichs. Für das Jahr 2020 wurden mehr als 250 Medizinprodukte-Unternehmen in der Stadt gezählt. Mit 9.120 Beschäftigten generierten diese rund 3,8 Milliarden Euro Umsatz. Der Großteil dieser Unternehmen ist im Vertrieb tätig, darunter die meisten Top 20 Medtech-Unternehmen weltweit. Gleichzeitig beheimatet Wien eine wachsende Zahl an Medtech Start-ups, vor allem im Bereich Digital Health. (Quelle: LISAVienna)
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