Vinzenz Gruppe: Künstliche Intelligenz: Allheilmittel im Gesundheitswesen?

20. Forum Hospital Management 2024

Das 20. Forum Hospital Management, organisiert von AKH Wien, der Wirtschaftsuniversität Wien und der Vinzenz Gruppe, erörterte am 10. April 2024 Fragen zu Veränderungen im Gesundheitswesen und warf einen Blick in die Zukunft der Medizin – sowie der Gesellschaft.

Künstliche Intelligenz in der Medizin sowie der demographische Wandel und die damit verbundenen (inter-)nationalen Auswirkungen standen im Fokus des 20. Forum Hospital Management. Expertinnen* und Experten* wie Anna Rosling Rönnlund, Mitgründerin der schwedischen Gapminder Foundation oder Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice Österreich, erörterten gemeinsam mit Fach- und Führungskräften aus dem Gesundheitswesen, der pharmazeutischen Industrie und dem medizinisch-technischen Bereich, wie die teils revolutionären Entwicklungen in unserer Zeit die Zukunft der Medizin und der menschlichen Gesundheit verändern werden.

Die demographische Entwicklung trifft nicht nur Menschen, um die man sich kümmert, sondern auch die Menschen, die sich kümmern, ist Michael Heinisch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vinzenz Gruppe überzeugt. Mit Blick auf den herrschenden Fachkräftemangel werde deutlich: Es tue sich eine Schere auf zwischen der Anzahl jener, die pflegen, und denjenigen, die Pflege brauchen. Daher müsse nun die Frage beantwortet werden, wie diese Schere geschlossen werden könne, so Heinisch im Rahmen seiner Begrüßungsworte. Herwig Wetzlinger, Direktor der Teilunternehmung AKH, ergänzte, es sei das Gebot der Stunde, medizinische Einrichtungen in Bezug auf Organisation und Ressourcen weiterzuentwickeln; hochqualifizierten Fachkräfte müssten dort eingesetzt werden, wo man sie tatsächlich benötigt. Für Wetzlinger ist die digitale Transformation eine Lösungsmöglichkeit, die Leistungsfähigkeit unserer Einrichtungen zu stärken. So könne Künstliche Intelligenz (KI) unter anderem in der Administration sowohl eine Entlastung für das Personal als auch für die Patient*innen bringen. Für Johannes Steyrer, wissenschaftlicher Leiter des MBA-Studiengangs Health Care Managements an der der WU Executive Academy ist die Angst vor der Zukunft, vor Veränderung ein schlechter Ratgeber, der letztendlich resignativen Pessimismus erzeugt.

Fakten vs. Glauben

Dem Kampf gegen ebendiesen Pessimismus hat sich Anna Rosling Rönnlund, Mitgründerin der Gapminder Foundation verschrieben. Der Name des gemeinnützigen Unternehmens mit Sitz in Stockholm leitet sich von den Warnmeldungen „Mind the Gap“ („Achtung auf den Spalt“) in der Londoner U-Bahn ab: Die Stiftung will den Gap zwischen der Meinung zahlreicher Menschen über den Zustand der Welt und der tatsächlichen Faktenlage schließen. Im ersten Vortrag der Veranstaltung erläuterte Rosling Rönnlund an zahlreichen plakativen Beispielen, wie falsch unsere meist negative Sicht auf die globale Entwicklung in Wahrheit ist. Künstliche Intelligenz hingegen, deren Wissen rein datenbasierend ist, liegt bei diversen Einschätzungen deutlich näher an der Realität als der Mensch. Daraus müsse man lernen, denn die Welt entwickle sich viel positiver, als die meisten von uns glauben, so Anna Rosling-Rönnlund.

Verbesserte Arbeitsbedingungen im Pflegebereich

Auch am Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert, weiß AMS-Österreich-Vorstand Johannes Kopf. So seien aktuell eine halbe Million mehr Menschen am Arbeitsmarkt als noch vor zehn Jahren. Zudem steige das Frauenpensionsalter jährlich um ein halbes Jahr. Für ihn ist Künstliche Intelligenz die nächste, alles am Arbeitsmarkt verändernde, Welle. Dies sei aber mehr Chance als Gefahr, denn fest stehe, dass bei jeder Innovation die Zahl an Beschäftigten gestiegen ist. Der AMS-Chef forderte jedoch dort mehr Unterstützung des Staates, wo Einzelne im Hintertreffen seien, beispielsweise bei fehlender Chancengleichheit aufgrund vererbter Bildung. Im Pflegebereich sieht ein politisches Versagen. In Österreich gäbe es nämlich zu wenig Ausbildungskapazitäten. Darüber hinaus brauche es bei der Pflege auf jeden Fall eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

KI ist überlegen

Titus Brinker vom Deutschen Krebsforschungszentrum wurde schließlich konkret, was das Thema KI in der Medizin betrifft. Der Dermatoonkologe hat bereits mehr als zehn Gesundheitsapps mit insgesamt über einer Million Anwender*innen entwickelt und erläuterte, dass KI aktuell insbesondere überall dort im Gesundheitswesen unterstützen könne, wo es um Bildgebung ginge – wie in der Radiologie oder der Dermatologie. Im Vergleich mit „echten“ Mediziner*innen hätten Computerprogramme deutliche Vorteile. Obsolet werde menschliches Fachpersonal dadurch aber nicht, so Brinker. Künstliche Intelligenz werde jedoch ein wichtiger Partner im Ärzt*innen-Team sein.

Abschließend brachte es Michael Heinisch auf den Punkt: Künstliche Intelligenz sei kein Allheilmittel für das Gesundheitswesen der Zukunft, so der Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe. Aber sie ist ein wichtiger Mosaikstein.

Über das Forum Hospital Management

Das Forum Hospital Management sucht neue Antworten und Strategien für die großen Management-Herausforderungen im Gesundheitswesen. In der jährlich stattfindenden Fachkonferenz werden nationale und internationale Praxisbeispiele innovativen Health Care Managements präsentiert und diskutiert. Organisiert wird die jährliche Fachkonferenz vom Universitätsklinikum AKH Wien als eine der führenden Zentralkrankenanstalten Österreichs und Anbieter international anerkannter Spitzenmedizin, von der Wirtschaftsuniversität Wien als eine der führenden Bildungseinrichtungen für Management in Europa sowie von der Vinzenz Gruppe als renommierter privater Träger gemeinnütziger Spitäler und Gesundheitseinrichtungen in Österreich.

Am 10. April 2024 fand im Wiener Erste Bank Campus das bereits 20. Forum Hospital Management unter dem Motto „Anders als damals: Gesundheit zwischen Demographie und KI“ statt.

Vinzenz Gruppe: Gesundheit kommt von Herzen

Im Sinne unserer christlichen Gründer*innen setzen wir uns gemeinsam für ein Gesundheitswesen in Österreich ein, in dem kompetente Medizin und Pflege von Herzen kommen.

Gemeinnützigkeit ist unser Prinzip. Unsere Ordenskrankenhäuser, Pflegehäuser, Wohnangebote für Menschen mit Betreuungswunsch, Rehabilitationseinrichtungen und Präventionsangebote stehen allen Menschen offen – ohne Ansehen ihrer Konfession und ihrer sozialen Stellung.

Rückfragen & Kontakt:

Annemarie Kramser
Vinzenz Gruppe Krankenhausbeteiligungs- und Management GmbH, Wien
Leitung Kommunikation
Gumpendorfer Straße 108, 1060 Wien
Mobil : +43 664 412 50 39
E-Mail: annemarie.kramser@vinzenzgruppe.at
www.vinzenzgruppe.at

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