Uni Wien: Krebsforscherin Susan Gasser hält Hans Tuppy-Lecture

Vortrag: "Remembering who we are: how chromatin controls cell identity"

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In jedem Organismus ist das Genom der Spezies in jeder Zelle gleich und doch haben die Zellen unterschiedliche Größen, Formen und Funktionen. Jeder Zelltyp exprimiert einen anderen Satz von Proteinen und merkt sich bei der Zellteilung sowie während des gesamten Lebenszyklus eines Organismus, welche Gene und Proteine er exprimieren soll. Dieses Gedächtnis eines Zelltyps hängt u.a. von epigenetischen Markierungen ab und kann durch Faktoren wie Umweltstress oder Alter gestört werden. Susan Gasser gibt einen Überblick über das Phänomen der Bestimmung des Zellschicksals sowie dessen Verlust in alternden Organismen. Und so viel sei verraten: Der Verlust der am weitesten verbreiteten epigenetischen Markierung hat nicht die Auswirkungen, die man erwartet.

Susan Gasser

Susan M. Gasser schloss ihr Bachelorstudium an der University of Chicago ab und promovierte 1982 an der Universität Basel in Biochemie bei Gottfried Schatz. 1986 gründete sie ihr eigenes Labor am Schweizerischen Institut für Experimentelle Krebsforschung (ISREC). Im Jahr 2001 wurde sie zur Professorin für Molekularbiologie an die Universität Genf berufen. Sie entwickelte die hochauflösende Zeitraffer-Mikroskopie zur Untersuchung der Chromosomenorganisation weiter. Von 2004 bis 2019 war Susan Gasser Direktorin des Friedrich-Miescher-Instituts für biomedizinische Forschung in Basel. Parallel dazu war sie Professorin für Molekularbiologie an der Universität Basel. Seit 2021 ist Susan Gasser Professorin invité an der Universität Lausanne und Direktorin der ISREC-Stiftung, wo sie das neue Agora-Institut für translationale Krebsforschung mitgestaltet.

Susan Gasser wurde in die Académie de France, Leopoldina, EMBO, AAAS und die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften gewählt und erhielt 2011 den INSERM International Prize, 2012 den FEBS | EMBO Women in Science Award, 2013 den Weizmann Institute Women in Science Award sowie die Ehrendoktorwürde der Universität Lausanne und der Karls-Universität Prag. Von 2014 bis 2019 leitete Susan Gasser das Gender-Komitee des Schweizerischen Nationalfonds und initiierte das PRIMA-Programm zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft.

Interview mit Susan Gasser: Altern ist keine Krankheit

Info zu den Hans Tuppy-Lectures

Hans Tuppy hat die österreichische Wissenschafts- und Forschungslandschaft geprägt: als Wissenschafter, als Rektor der Universität Wien, als Präsident des FWF, als Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie als Wissenschaftsminister. Zu seinen Ehren laden die Universität Wien und die ÖAW seit 2016 abwechselnd zur "Hans Tuppy-Lecture" ein. Dabei tragen hervorragende Wissenschafter*innen vor, die einen bahnbrechenden Beitrag zu Biochemie oder Molekularbiologie geleistet haben. Organisiert werden die Hans Tuppy Lectures von Dieter Schweizer, Professor emer. der Universität Wien.

7. Hans Tuppy Lecture

Susan Gasser, Professor invité at the University of Lausanne and Director of the ISREC Foundation
"Remembering who we are: how chromatin controls cell identity"
Zeit: Montag, 13. Juni 2022, 18:00 Uhr
Ort: Hörsaal 1, University of Vienna Biology Building (UBB), Djerassiplatz 1, 1030 Wien

Programm

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