Die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des AKH Wien und der MedUni Wien übersiedelt im Oktober in ein rundum erneuertes und innovativ ausgestattetes Gebäude am Gelände des AKH Wien und bietet damit den Kindern und Jugendlichen mit psychiatrischen Erkrankungen modernste Behandlungseinrichtungen auf international hohem Niveau. Damit ist der erste und ein besonders wichtiger Teil des so genannten Rahmenbauvertrages erfolgreich abgeschlossen, mit dem umfassende gemeinsame Investitionen zwischen Bund und Stadt Wien bis zum Jahr 2030 beschlossen wurden. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker freut sich, dass die hochmoderne Klinik nun eröffnet werden kann: „Es darf kein Luxus sein, dass es hier nur mehr 1- und 2-Bett-Zimmer gibt, sondern das muss gerade im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie State-of-the-Art sein. Für die Rekrutierung der notwendigen Fachärztinnen und -ärzte ist es dringend erforderlich, die Ausbildungsordnung zu modernisieren.“
Großzügige Flächen für Kinder und Jugendliche
Das modernisierte Gebäude für die Behandlung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit psychiatrischen Erkrankungen wird im Oktober 2020 für die PatientInnen geöffnet und die Klinik damit über optimal ausgestattete Therapieräume sowie großzügig angelegte stationäre und tagesklinische Bereiche verfügen. Am neuen Standort wird die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an zwei Stationen mit 1- und 2-Bettzimmern über insgesamt 30 Betten für stationäre PatientInnen und zehn tagesklinische Betten verfügen. Die Erweiterung auf 32 stationäre Betten wurde baulich bereits eingeplant. Die Patientinnen und Patienten können außer einem großzügig angelegten Dachgarten mit verschiedensten Turn- und Spielgeräten noch weitere Terrassen und Grünflächen zur Erholung und Abwechslung nutzen. Mit rund 9.000 m2 Netto-Grundfläche wurden die Räumlichkeiten der Klinik damit um das Dreifache vergrößert. AKH-Direktor Herwig Wetzlinger betont: „Die Versorgung im kinder- und jugendpsychiatrischem Bereich ist uns ein besonderes Anliegen und wir sind stolz, die Fertigstellung dieses wichtigen Gebäudes trotz der aktuell sehr schwierigen Bedingungen geschafft zu haben.“
Umfassendes und innovatives Behandlungsangebot
Die neuen Räumlichkeiten ermöglichen die Verknüpfung der PatientInnenversorgung mit innovativen Therapiemethoden und neuen Forschungsansätzen. Es wird ein erweitertes Sportangebot, Möglichkeiten für Neuro- und Biofeedback-Forschung sowie ein Virtual Reality-Labor geben. Klinikleiter Paul Plener erläutert: „Für uns war es wichtig hier am Gelände, eingebettet in ein Versorgungs- und Forschungsnetzwerk moderne Behandlungsräume vorhalten zu können. Das schafft auch die Möglichkeit, dass die Studierenden der Medizinischen Universität Wien unser Fach direkt kennenlernen können, um die nächste Generation von Ärztinnen und Ärzten für unser Gebiet zu begeistern.“
Neben einer Erweiterung der Behandlungskapazitäten wurde auch eine Verbesserung des Betreuungsangebots geschaffen. Es wird Raum für die seelische Gesundheit geboten und damit auch ein starkes Signal für den gestiegenen Stellenwert des Fachgebiets Kinder- und Jugendpsychiatrie gesetzt. Pflege-Bereichsleiterin Jasmina Quintanar e Jandel-Simic freut sich gemeinsam mit den beiden Stationsleitungen: „Die Gesundheits- und KrankenpflegerInnen der Klinik können nun unter optimalen Bedingungen arbeiten und das Eingehen auf persönliche Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten wird wesentlich erleichtert. Das moderne und helle Gebäude ist ein klares Bekenntnis für eine verbesserte Versorgung einer PatientInnen-Gruppe, die dringend unserer Hilfe bedarf“.
„Mit der Eröffnung des neuen Gebäudes für die Kinder- und Jugendpsychiatrie und der baulichen Erweiterung haben wir dem in Österreich generell stark erhöhten Bedarf an Betreuungsmöglichkeiten in diesem Fachbereich Rechnung getragen. Außerdem vergrößern sich ab sofort auch die Möglichkeiten der MedUni Wien, in diesem Fachgebiet noch intensiver zu forschen und zu lehren. Dieser innovative Ausbau fügt sich auch perfekt in die weiteren Zukunftspläne der MedUni Wien, insbesondere mit dem Bau des Zentrums für Präzisionsmedizin und des Zentrums für Translationale Medizin und Therapien am MedUni Campus AKH – mit dem Ziel, zum Wohl der Patienten noch schneller als bisher Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung direkt in die klinische Praxis überführen zu können“, sagte Markus Müller, Rektor der MedUni Wien.
Als Vertreter des Auftragnehmers berichtet Vorstandsvorsitzender Ernst Wastler: „Für die VAMED ist die Fertigstellung der neuen Kinder- und Jugendpsychiatrie in nur 2 Jahren unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie und in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ein ganz wesentlicher Beitrag zum weiteren Ausbau der erstklassigen Gesundheitsversorgung der Stadt Wien.“
Die Kosten für das erneuerte und erweiterte Gebäude inkl. Räume für die Heilstättenschule der Stadt Wien belaufen sich auf rund 31,3 Mio. Euro. Künstlerisch ausgestaltet wurde die Klinik mit außergewöhnlichen Bildern von Artur Bodenstein, die sich mit psychischen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen beschäftigen.