Pharmig: Arzneimittelinnovationen nur mit hohen Kosten und hohem Risiko

Projekte aus der Grundlagenforschung werden mit hohen Summen angekauft, um in die klinische Forschung übertragen zu werden. Arzneimittelentwicklung birgt enorm hohes Risiko.

„Um Arzneimittelinnovationen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, investieren pharmazeutische Unternehmen mitunter Milliardenbeträge. Das beginnt oft schon damit, dass sie vielversprechende Projekte aus der Grundlagenforschung mit hohen Investitionen von kleinen Start-Ups oder anderen Institutionen übernehmen, um sie mit der notwendigen Infrastruktur im Zuge der klinischen Forschung weiterzuentwickeln. Weder bekommen forschende pharmazeutische Unternehmen derartige Projekte gratis, noch wird ihnen eine Erfolgsgarantie mit auf den Weg gegeben“, kommentiert Pharmig-Generalsekretär Mag. Alexander Herzog die gestern vom Ludwig Boltzmann Institut veröffentlichte Studie über den Anteil der öffentlichen Forschungsförderung an der Entwicklung einzelner Medikamente.

Akademia und pharmazeutische Industrie ergänzen sich bei der Schaffung von Innovationen. In die Entwicklung eines neuen Arzneimittels investieren pharmazeutische Unternehmen durchschnittlich zwölf Jahre Entwicklungszeit und bis zu 2,2 Milliarden Euro. Den Vorwurf, dass innovative Arzneimittel trotz öffentlicher Forschungsförderung ihren Preis haben, weist Herzog daher entschieden zurück. Vielmehr wäre dem Wert innovativer Arzneimittel genüge getan, wenn man anerkennen würde, welchen weitreichenden Nutzen sie stiften: „Gerne wird der Wert neuer Therapien auf ihren Preis reduziert. In Wahrheit aber kommen sie nicht nur den Patienten zugute, sondern der gesamten Gesellschaft, wenn letztlich Betroffene kürzer im Krankenhaus bleiben müssen, wenn Spitalsaufenthalte überhaupt vermieden und die Betroffenen wieder arbeitsfähig gemacht werden können“, so Herzog.

Die Forschung wird in Österreich derzeit mit einer Prämie in Höhe von 14 Prozent der Forschungsaufwendungen gefördert. Die Forschungsprämie beschränkt sich jedoch auf eigenbetriebliche als auch in Auftrag gegebene Forschung. Die Förderung von z.B. globalen klinischen Prüfungen ist davon aber ausgenommen. Doch gerade jene klinischen Prüfungen sind für den Großteil der Arzneimittelentwicklungskosten ausschlaggebend. Um als Forschungsstandort international wettbewerbsfähig bleiben zu können, sollte es eine langfristige Absicherung und einen Ausbau der Forschungsprämie für alle forschungsintensiven Unternehmen geben, und zwar mit klaren und verbindlichen Förderrichtlinien. Ob Start-Ups, kleine und mittlere Unternehmen oder Big Pharma – die zunehmende Kollaboration der pharmazeutischen Industrie mit Life Science Unternehmen, universitären Spin-offs oder anderen Pharmaunternehmen bzw. Mitbewerbern trägt dazu bei, die Expertise am Pharma- und Forschungsstandort Österreich zu stärken.

Die Förderung der Grundlagenforschung ist für Herzog eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, denn ihr nicht anwendungsorientierter Zugang schafft in vielen Bereichen, nicht nur in der Medizin, Neues, auf das die angewandte Forschung aufsetzt: „Somit kommt die Förderung dieses Forschungsbereiches auch allen anderen Forschungsformen und damit letztendlich uns allen zugute.“

Über die Pharmig:

Die Pharmig ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband 120 Mitglieder (Stand September 2019), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die Pharmig und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.

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