ÖVIH: Budget-Impact-Analysen untermauern den Wert von Impfungen für Österreich

Impfungen können nicht nur vor Krankheiten schützen, sondern helfen der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem Geld zu sparen

Dass Impfungen zu den ganz großen Errungenschaften in der Medizin gehören, durch die Krankheiten und potenzielle Folgeschäden verhindert oder sogar ausgerottet werden können, ist bekannt. Impfungen verringern aber nicht nur individuelles Leid und Krankheitsfälle, sondern helfen auch Kosten zu sparen. Das gilt sowohl für das Gesundheitssystem als auch für die Gesellschaft, zum Beispiel durch die Reduktion von Behandlungskosten oder Arbeitsausfällen. Um diesen Effekt zu quantifizieren, hat der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) nun mehrere sogenannte Budget-Impact-Analysen erstellen lassen. Das Ergebnis ist eindeutig: Impfen zahlt sich aus.

Budget-Impact-Analysen vergleichen eine Welt mit und ohne Impfung

Wirksamkeit und Benefit von Impfstoffen werden im Rahmen von klinischen Studien breit untersucht. Erst bei ausreichender Studienlage erhalten sie eine Zulassung durch die EMA. Das Ziel von Budget-Impact-Analysen ist es, die wirtschaftlichen Gesamtkosten einer impfpräventablen Erkrankung sowohl für das Gesundheitssystem als auch für die Gesellschaft zu beziffern sowie den Effekt von Impfungen (Einsatz in Impfprogrammen) zu bewerten. In den meisten Budget-Impact-Analysen wird eine Welt ohne Impfungen mit einer Welt mit Impfungen verglichen. Berücksichtigt werden dabei direkte Kosten und indirekte Kosten wie z.B. die Behandlungskosten für die jeweilige Erkrankung, sowohl stationär als auch ambulant, Krankheitskomplikationen und Todesfälle, aber auch die Kosten für Krankenstände und Pflege von Angehörigen. Auf der anderen Seite der Gleichung stehen die Kosten für die Impfungen (Impfstoff- und Administrationskosten).

Positive Ergebnisse für COVID-19-, Influenza- und HPV-Impfungen

Das Institut für Pharmaökonomische Forschung (IPF) hat im Auftrag des ÖVIH gerade mehrere dieser Analysen durchgeführt beziehungsweise upgedatet. In der Vergangenheit haben Berechnungen für Influenza, Pneumokokken, HPV und COVID-19 bereits positive Ergebnisse gebracht. „Aktuell geht es um COVID-19, Influenza und HPV sowie um RSV. Im Unterschied zu den anderen Analysen wurde für RSV ein Krankheitskostenmodell erstellt. Der Grund: Schon in nächster Zeit werden Impfstoffe zum Schutz vor RSV-Infektionen für Kinder und ältere Menschen zur Verfügung stehen.

Alle durchgeführten Budget-Impact-Analysen zeigen auf, dass die im Modell bewertete Impfung – neben dem Schutz für den Einzelnen – auch der Gesellschaft hilft, Kosten zu sparen. Unterschiedliche Modell-Szenarien beweisen außerdem, dass sich der Wert für die Gesellschaft erhöht, je mehr Menschen gegen eine bestimmte Erkrankung geimpft sind. „Das ist ein wichtiges Ergebnis“, so Mag.a Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des ÖVIH, „das klarmacht, wie wichtig es ist, Maßnahmen zu setzen, um die Durchimpfungsraten bei bestimmten Impfungen deutlich zu erhöhen.“ Dazu gehören Aufklärungskampagnen ebenso wie die Schaffung von niederschwelligen Impfzugängen für die Bevölkerung oder der Ausbau des elektronischen Impfpasses.

Weitere Schritte Richtung Erwachsenenimpfkonzept notwendig

„Außerdem zeigen diese Analysen, dass Impfungen nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft ein Gewinn sind“, ergänzt Vorstandskollegin Mag.a Sigrid Haslinger. Mit dem Alter der Bevölkerung steige ja auch das Risiko für Infektionskrankheiten. Außerdem seien Menschen jeden Alters mit chronischen Erkrankungen ebenfalls anfälliger für schwere Infektionskrankheiten oder einen schweren Verlauf. Auch das würde hohe Kosten für das Gesundheitssystem verursachen.

„Ein Erwachsenenimpfkonzept ist dringend notwendig“, so Haslinger. „Schließlich sind in naher Zukunft weitere neue Erwachsenenimpfstoffe zu erwarten.“

RSV-Immunisierungen stehen vor der Tür

Erstmalig wurden nun auch die Kosten durch RSV-Erkrankungen erhoben. Bisher steht als Prophylaxe nur eine passive Immunisierung für frühgeborene Säuglingen und Babys mit schweren Herzerkrankungen zur Verfügung, die monatlich während der RSV-Saison verabreicht werden muss. Gerade bei älteren Menschen wurde die Erkrankung mit ihren potenziellen Folgen bisher oft unterschätzt. Die aktuelle Analyse zeigt nun auch hohe wirtschaftliche Kosten durch die Erkrankung auf. „Die vor der Tür stehenden Immunisierungen zum Schutz vor einer RSV-Infektion können hier Abhilfe schaffen“, betont ÖVIH-Generalsekretär Dr. Christoph Jandl.

Weitere Impfstoffe in Entwicklung

RSV-Impfstoffe sind aber nur die Spitze des Eisberges der Impfstoffforschung. Insgesamt sind etwa 100 neue Impfstoffkandidaten allein von den Mitgliedern der europäischen Dachorganisation Vaccines Europe in Entwicklung, von denen circa 80 für Erwachsene bestimmt sind. „Einige der Impfstoffkandidaten zielen auf Antibiotika-resistente Keime ab, die ebenfalls immer relevanter werden und somit einen weiteren Wert für die Gesellschaft tragen“, erläutert Jandl.

Präsidentin Gallo-Daniel bringt die Sachlage noch einmal auf den Punkt: „Der ÖVIH möchte auch im Hinblick auf die Zukunft mit seinen Analysen vermehrt darauf aufmerksam machen, dass Impfungen nicht nur dem Einzelnen nützen, sondern dass auch das Gesundheitssystem und die Gesellschaft davon profitieren. Gerade in Zeiten schwindender Ressourcen im Gesundheitssystem kommt Präventionsmaßnahmen wie Impfungen eine besonders hohe Bedeutung zu.“

Die Detailergebnisse der Budget-Impact-Analysen zu COVID-19, Influenza und HPV sowie die Krankheitskostenanalyse zu RSV werden in den nächsten Tagen zur Verfügung stehen.

Rückfragen & Kontakt:

Für den Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller
FINE FACTS Health Communication GmbH
Mag.a Uta Müller-Carstanjen
mueller-carstanjen@finefacts.at
+436645153040

The sender takes full responsibility for the content of this news item. Content may include forward-looking statements which, at the time they were made, were based on expectations of future events. Readers are cautioned not to rely on these forward-looking statements.

As a life sciences organization based in Vienna, would you like us to promote your news and events? If so, please send your contributions to news(at)lisavienna.at.