MedUni Wien: Bürgermeisterfonds fördert Forschungsprojekte zu Covid-19

Die Stadt Wien unterstützt durch den „Medizinisch-Wissenschaftlichen Fonds des Bürgermeisters der Bundeshauptstadt Wien“ mehrere Projekte der MedUni Wien rund um das Coronavirus. In der ersten Tranche wurden sieben Forschungsprojekte ausgewählt, fünf davon laufen an der MedUni Wien.

Das Kuratorium des “Medizinisch-Wissenschaftlichen Fonds des Bürgermeisters der Bundeshauptstadt Wien” hat in einer ersten Tranche Forschungsmittel für mehrere wissenschaftliche Forschungsarbeiten rund um das Coronavirus bewilligt.

SARS CoV-2 specific T cell and antibody responses in COVID-19 patients: Establishment of standardized immunoassays

Projektleiterin Judith Aberle, Zentrum für Virologie
Das Zentrum für Virologie unter Leitung von Elisabeth Puchhammer-Stöckl forscht in enger Zusammenarbeit mit den InfektiologInnen der 4. Medizinischen Abteilung des Kaiser-Franz-Josef-Spitals Alexander Zoufaly, Marianna Traugott und Wolfgang Höpler (Leiter: Christoph Wenisch) an einem besseren Verständnis der Immunabwehr bei Infektionen mit dem SARS Coronavirus-2. Die Forschungsarbeiten sollen wertvolle Einblicke in die Pathogenese der Erkrankung sowie in die Ausbreitung der Viruspandemie liefern und die Aussagekraft der serologischen Diagnostik verbessern.
Die Forschungsgruppe von Judith Aberle erforscht die zellulären Abwehrmechanismen bei PatientInnen mit schweren COVID-19 Erkrankungen. Diese Komponenten des Immunsystem sind hauptverantwortlich für die Bildung virus-neutralisierender Antikörper gegen das SARS Coronavirus. Die Thematik stellt einen der Forschungsschwerpunkte des Zentrums für Virologie dar, der eng mit den anderen Forschungsbereichen wie z.B. der molekularen Virusforschung und der Klinischen Virologie vernetzt ist. Ziel ist es, die Rolle der Immunabwehr bei schweren Erkrankungen besser zu verstehen. Darüber hinaus wird das Projekt wertvolle Daten zur Langzeitimmunität nach einer SARS-Infektion liefern und bildet letztendlich die Grundlage für die Evaluierung von Impfstoffen.

Diagnosis of SARS-CoV-2 infections and assessment of seroprevalence in medical personnel and blood donors using antibody assays with the highest performance

Projektleiter Lukas Weseslindtner, Zentrum für Virologie
Lukas Weseslindtner wird unterschiedliche Antikörpertests für die klinische COVD-19 Diagnostik evaluieren und die dabei gewonnenen Erkenntnisse in seroepidemiologischen Studien anwenden. Insbesondere bei protrahierten Krankheitsverläufen, bei denen es zur vermehrten Virusreplikation in der Lunge bei Abnahme der Viruskonzentration im Rachen kommt, könnten Antikörpertests die PCR-basierte Diagnostik entscheidend ergänzen. Über die Messung der Kinetik von verschiedenen Immunglobulinklassen, in Kombination mit Spezifitätsanalysen mittels Immunoblot, soll dabei eine möglichst exakte Bestimmung des individuellen Infektionsstadiums erfolgen. Mit einem optimierten serologischen Testprotokoll werden Veränderungen der Seroprävalenz (zunehmende Serokonversionsrate) in zwei relevanten Studienkohorten (Medizinisches Personal und Blutspender) prospektiv erhoben, was wertvolle Informationen über das  Fortschreiten der Pandemie liefern wird.        

Diagnostic Procedures, Incidence and Outcome of Pulmonary Embolism during the Corona Virus Disease (COVID-19) Outbreak – a retrospective analysis comparing 2018-2020

Projektleiter Cihan Ay und Stephan Nopp, Universitätsklinik für Innere Medizin I, Klinische Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie
Untersuchung des Einflusses der Coronavirus (COVID19)-Pandemie inklusive ihrer gesundheitspolitischen Maßnahmen auf die Diagnostik, Inzidenz und den Schweregrad von Lungenembolien während der Coronavirus (COVID19)Pandemie.

Gerinnungstests bei kritisch kranken PatientInnen: Ein neuer Ansatz mit dem Thrombomodulin-modifizierten Thrombingenerierungs Test (TGA-TM)

Projektleiter: Lukas Infanger, Universitätsklinik für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie, Klinische Abteilung für Allgemeine Anästhesie und Intensivmedizin
Kritische Infektionen und Veränderungen der Blutgerinnung sind untrennbar miteinander verbunden. Beinahe alle PatientInnen mit schweren Verläufen von Covid-19 ("Coronavirus-Erkrankung") zeigen Veränderungen der Blutgerinnung, doch Standard-Labortests bilden diese Veränderungen nicht detailliert ab. Das Team der Arbeitsgruppe Gerinnung wendet einen neuen Gerinnungstest an und hofft dadurch einen Beitrag zum Verständnis der Pathogenese der Gerinnungsstörungen bei SARS-CoV 2 Infektion zu liefern.

Monitoringsystem der Resilienz des Gesundheitssystems mit besonderer Berücksichtigung der österreichweiten strukturellen Kapazitäten

Projektleiterin Alexandra Kautzky-Willer, Universitätsklinik für Innere Medizin III, Klinische Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel, Stefan Thurner und Peter Klimek, Institut für Wissenschaft Komplexer Systeme
Es soll abgeschätzt werden, wie anfällig das österreichische Gesundheitssystem auf Schocks ist. Das soll helfen, Schwachstellen zu identifizieren, PatientInnen-Ströme zu prognostizieren und besonders gefährdete Personengruppen aufzuzeigen. Ergebnisse werden in leicht verständlichen interaktiven Landkarten dargestellt. Sie sollen als Ausgangspunkt für Modelle der ökonomischen Auswirkungen der Coronakrise und für einen optimalen Neustart dienen.

Einen Überblick über alle genehmigten Forschungsvorhaben des Jahres 2020 im COVID-19 Schwerpunkt (1. Tranche) finden Sie hier: https://www.wien.gv.at/gesundheit/einrichtungen/med-wiss-fonds/pdf/genehmigte-foschungsprojekte-2020-covid-1.pdf

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