Gefördert wird eine große Bandbreite an Forschungsvorhaben. So geht es in den einzelnen Projekten im Sinne der Gesundheitsprävention um Retinale Gefäßbildgebung zur präzisen Profilerstellung des Risikos einer koronaren Herzkrankheit (Ursula Schmidt-Erfurth, Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie) oder um ein verbessertes Brustscreening in Wien zur Förderung der Frauengesundheit (Pascal Baltzer, Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin).
Weiters erstellen die Wissenschafter:innen im Sinne der Mental Health einen Referenzeinheitskostenkatalog zur optimierten Evaluation und Planung der psychiatrischen Versorgung in Wien (Judit Simon, Abteilung für Gesundheitsökonomie). Ein weiteres Projekt widmet sich dem Prototyping einer Serious-Game-Intervention zur Förderung der psychischen Gesundheitskompetenz bei Kindern und Jugendlichen (Michael Zeiler, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie).
Das Projekt „Being Equipped to Tackle Epidemics Right“ (Tanja Stamm, Institut für Outcomes Research) erarbeitet gemeinsam mit verschiedenen Stakeholdern konkrete Empfehlungen für Entscheidungsträger:innen, um bei zukünftigen Krisen durch Infektionskrankheiten besser entscheiden zu können.
Die weiteren Förderungen gehen an Projekte, die von der Universität Wien und deren Kooperationspartnern durchgeführt werden. Das interdisziplinäre Projekt “Cognitive Health in Aging Society” (Die kognitive Gesundheit einer alternden Gesellschaft) trägt zu neuen Erkenntnissen auf dem Gebiet des gesunden geistigen Alterns bei. „COMET for Kids“ erarbeitet ein Mental Health Literacy Training für Grundschulkinder. Auch am Projekt LESS=MORE, bei dem optimierte Verschreibungsrichtlinien von Pharmazeutika erarbeitet werden, ist die MedUni Wien als Kooperationspartnerin (Igor Grabovac, Zentrum für Public Health) beteiligt.
Erster Life Sciences Call Public Health
Beim erstmals durchgeführten Life Sciences Call 2022 zum Thema Public Health lud der WWTF Wissenschafter:innen ein, interdisziplinäre (und transdisziplinäre) Forschungsprojekte mit Fokus auf innovative Methodenentwicklung im Bereich der öffentlichen Gesundheit einzureichen. Bei der Auswahl wurde großer Wert auf interdisziplinäre und kollaborative Forschung gelegt, um Forscher:innen unterschiedlicher Fakultäten und Institutionen zusammenzubringen und interaktive Partnerschaften in Wien zu fördern. Das Fördervolumen pro Projekt lag zwischen 250.000 und 550.000 Euro. Das Gesamtbudget der Förderungen umfasste knapp 4 Millionen Euro. Eine internationale Jury wählte aus 95 eingereichten Kurzanträgen in einem ersten Schritt 22 Anträge aus. 8 Projekte wurden nach internationaler Begutachtung zur Förderung vorgeschlagen. Die geförderten WWTF Projekte decken verschiedene inhaltliche Themen (Psychische Gesundheit, Alterung, Präventionsmaßnahmen) als auch die Kombination neuer methodischer Ansätze in der Public Health Forschung ab.