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FWF: Spitzenforschung in Österreich: 164 neue Projekte kommen ins Rollen

Insgesamt 24 Forschungsideen im 1000-Ideen-Programm gefördert. 9,5 Millionen € für START/Wittgenstein-Preise. 24 Wissenschaftlerinnen im Firnberg und Richter Programm gefördert. Weiteres Akut-Projekt zur Corona-Pandemie startet.

START/Wittgenstein-Preise, 1000-Ideen-Projekte, COVID-19-Akutförderung: In der jüngsten Bewilligungsrunde brachte das FWF-Kuratorium insgesamt 164 Projekte mit einem Bewilligungsvolumen von 49,97 Millionen Euro auf den Weg. 900 Anträge mit einem Volumen von 349,40 Millionen Euro schafften es zuvor in die internationale Begutachtung. 164 Anträge konnten reüssieren, dies ergibt eine Bewilligungsquote von 18,2 Prozent. Mittlerweile zur bedauerlichen Regel geworden, mussten auch in dieser Sitzung hervorragend evaluierte Projekte im Gesamtumfang von 30,94 Millionen Euro aufgrund fehlender Ressourcen abgelehnt werden („approved, but not funded“). Das trifft ganz besonders herausragende Forschende in den Karriereprogrammen START, Richter und Firnberg.

Alle neu bewilligten Forschungsprojekte finden Sie online unter: https://pf.fwf.ac.at/de/wissenschaft-konkret/project-finder

Alle Statistiken zur aktuellen Kuratoriumssitzung finden Sie online unter: https://www.fwf.ac.at/de/ueber-den-fwf/foerderungsstatistiken/

Erste Forschungsideen im 1000-Ideen-Programm gefördert

Mit dem erstmals ausgeschriebenen 1000-Ideen-Programm fördert der FWF völlig neue, gewagte oder besonders originelle Forschungsideen. Wesentlich ist, dass es Ideen sind, die ein hohes wissenschaftliches und transformatives Potenzial haben, also das herkömmliche Verständnis für den Wissenschaftsbereich in Frage stellen können oder einen unerwartet hohen Fortschritt für den Bereich darstellen können.

Insgesamt reichten in der ersten Ausschreibung 402 Forschende Projektideen mit einem Volumen von 56,58 Millionen Euro ein. Begutachtet wurden 306 Projektideen mit einem Volumen von 42,86 Mio. Euro. Eine internationale Jury begutachtete in einem Doppelblind-Verfahren die Anträge, die endgültige Entscheidung trafen die Mitglieder des FWF-Kuratoriums auf Basis der Gutachten. 24 Projekte, an 12 Universitäten und Forschungsstätten, mit einem Förderungsvolumen von 3,40 Millionen Euro gehen nun im 1000-Ideen-Programm an den Start.

„Die hohe Antragszahl im 1000-Ideen-Programm zeigt, dass es im Bereich der besonders risikoreichen Projektförderung eine enorme Nachfrage gibt“, so FWF-Präsident Klement Tockner, auf dessen Initiative das 1000-Ideen-Programm zurückgeht. „Die Diversität und Interdisziplinarität sowie die kreativen Forschungsansätze sind in den Projekten beeindruckend“, freut sich Tockner abschließend.

„Da die Mittel begrenzt waren, hatte die internationale Jury die schwierige Aufgabe, aus Hunderten von hoch kreativen Forschungsideen die wenigen Gewinner auszuwählen“, so Juryvorsitzender James Kirchner, und weiter: „Die Jury war von der Qualität und Vielfalt der Anträge sehr beeindruckt. Die zur Förderung empfohlenen Projekte repräsentieren spannende ‚out of the box‘-Ideen, die das breite Spektrum der österreichischen Wissenschaft abdecken.“

Karriereförderung von Wissenschaftlerinnen: mehr Potenzial als Ressourcen

Die Karriereförderung von Wissenschaftlerinnen spielt eine zentrale Rolle bei der Mittelvergabe des FWF. Die Ausschreibung im Bereich der Frauenprogramme „Firnberg“ und „Richter“ ergab ein Antragsvolumen von insgesamt 23,93 Millionen Euro. Davon wurden 6,67 Millionen Euro bewilligt (Bewilligungsquote: 27,9 %). Auffallend bleibt von dieser Kuratoriumssitzung, dass ein relativ hoher Anteil an Anträgen im Richter-Programm abgelehnt werden musste, obwohl sie hervorragend begutachtet wurden. Diese „approved, but not funded“-Ablehnungen verdeutlichen einmal mehr das hohe innovative Potenzial, das sich aufgrund fehlender Budgetressourcen bedauerlicherweise nicht entfalten kann.

Wellenforscher Adrian Constantin ist Wittgenstein-Preisträger 2020

Ebenfalls in die Juni-Sitzung fiel die Entscheidung zu Österreichs höchstdotierten Wissenschaftspreisen: Der Mathematiker Adrian Constantin wurde von der zwölfköpfigen, internationalen Fachjury – darunter zwei Nobelpreisträger – zum Wittgenstein-Preisträger 2020 gekürt. Constantin, der sich mit Wellenphänomenen in Ozeanen und der Atmosphäre beschäftigt, ging aus 24 Nominierungen als Preisträger hervor und erhält eine Förderungssumme von 1,5 Millionen Euro, um seine Forschung an der Weltspitze weiter ausbauen zu können.

Ein Interview mit Adrian Constantin, ein kurzes Video sowie eine Bildergalerie des Preisträgers und Bilder der Urkundenübergabe mit Bundesminister Heinz Faßmann und FWF-Präsident Tockner finden Sie unter https://www.fwf.ac.at/de/news-presse/news/nachricht/nid/20200617-2528/

START-Exzellenzförderungen: Je 1,2 Millionen Euro für aufstrebende Spitzenforscher/innen aus Graz, Leoben, Innsbruck und Wien

Darüber hinaus empfahl die START/Wittgenstein-Jury sieben START-Preise zu vergeben. Die sieben geförderten Projekte, fünf davon werden von Frauen geleitet, werden mit jeweils bis zu 1,2 Millionen Euro gefördert. Die START-Preise gingen an Alice Auersperg (Veterinärmedizinische Universität Wien), Elisa Davoli (Technische Universität Wien), Gemma De las Cuevas (Universität Innsbruck), Robert Ganian (Technische Universität Wien), Julia Lajta-Novak (Universität Wien), Aleksandar Matkovic (Montanuniversität Leoben) sowie Birgitta Schultze-Bernhardt (Technische Universität Graz). Auch hier konnten 15 weitere Anträge, die hervorragend beurteilt wurden, aufgrund der ausgesprochen knappen Mittel nicht gefördert werden („approved, but not funded“).

Interviews mit allen START-Preisträgerinnen und -Preisträgern, eine Bildergalerie der Preisträgerinnen und -Preisträger sowie Bilder der Urkundenübergabe mit Bundesminister Heinz Faßmann und FWF-Präsident Klement Tockner finden Sie unter https://www.fwf.ac.at/de/news-presse/news/nachricht/nid/20200617-2529/

Weiteres Akut-Projekt zur Corona-Pandemie bewilligt

Als Antwort auf die Corona-Pandemie initiierte der FWF eine SARS-CoV-2-Akutförderung – ein Fast-Track-Verfahren für Forschungsanträge, die sich mit der Prävention, Früherkennung, Eindämmung sowie der Erforschung von SARS-CoV-2 beschäftigen und besonders auf internationale Kooperation setzen. In der Juni-Kuratoriumssitzung konnte nun ein weiteres Akut-Projekt bewilligt werden. Die Pharmazeutin Judith M. Rollinger und ihr Team von der Universität Wien erforschen mit modernen analytischen und computerunterstützten Hochdurchsatzmethoden (big data analysis) überliefertes Wissen der Heilkunde. Mit diesen Techniken kann die Forschergruppe aus komplexen Mischungen zielgerichtet jene Inhaltsstoffe identifizieren und isolieren, die gegen Influenza- und Corona-Viren aktiv sind.

Über das FWF-Kuratorium

Das Kuratorium des FWF setzt sich aus dem Präsidium des Wissenschaftsfonds sowie Fachreferentinnen und Fachreferenten zusammen. Die aktuelle Funktionsperiode des Gremiums läuft noch bis Oktober 2020. Primäre Aufgabe des Kuratoriums ist die Entscheidung über die Förderung von Forschungsvorhaben.

Sämtliche Mitglieder des FWF-Kuratoriums finden Sie unter https://www.fwf.ac.at/de/ueber-den-fwf/organisation/kuratorium/

FWF Der Wissenschaftsfonds

Der FWF ist Österreichs zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung sowie der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung. Er unterstützt – nach internationalen Qualitätsmaßstäben – herausragende Forschungsprojekte sowie exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich der Gewinnung, Erweiterung sowie Vertiefung wissenschaftlicher Erkenntnisse widmen.

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