Die Corona-Pandemie hat einen bislang einzigartigen weltweiten Forschungswettlauf ausgelöst, in dem zugleich so viele Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungszentren entstanden sind wie noch selten zuvor. „Alle Partner im Gesundheitswesen sind sich einig, dass möglichst rasch eine wirksame Therapie für die Bekämpfung der COVID-19-Erkrankung entwickelt werden muss“, erklärt Mag. Ingo Raimon, Präsident des Forums der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich (FOPI). Geforscht wird im Bereich der Prävention – darunter fallen Impfstoffe, die den Ausbruch der Erkrankung verhindern sollen –, im Bereich der Entwicklung von neuen Substanzen für die Therapie und im Bereich der Behandlung von Erkrankten mit bereits bestehenden Medikamenten. Diese verfügbaren Medikamente werden beispielsweise in weltweit angelegten Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) getestet. Auch in Österreich werden Medikamente wie Virustatika, Immunmodulatoren und Medikamente für Lungenkranke im Rahmen von experimentellen Heilversuchen und in klinischen Prüfungen in den Kliniken eingesetzt.
Einzigartiger Schulterschluss der Akteure zum Wohle der PatientInnen
Die pharmazeutische Industrie sieht nicht nur die Erforschung und Entwicklung von Arzneimitteln als ihre Hauptaufgabe, sondern trägt auch Sorge dafür, dass diese in der benötigten Anzahl verfügbar sind und bereit gestellt werden können. „Eine gute Vernetzung zwischen allen beteiligten Akteuren ist wichtig, um das Medikament zum richtigen Zeitpunkt zu den richtigen PatientInnen zu bringen, die dann die Therapie dringend benötigen“, hält Dr. Christa Wirthumer-Hoche, Leiterin der AGES Medizinmarktaufsicht fest. Die derzeitige Corona-Situation hat gezeigt, dass der Bedarf je nach Bundesland unterschiedlich dringlich ist. In Kooperation von BMSGPK, der AGES/Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, FOPI und Pharmig, Apothekerkammer sowie einzelner Unternehmen ist nun ein einmaliger Schulterschluss geschafft worden, um je nach Bedarf und Dringlichkeit, diese experimentell eingesetzten Medikamente den entsprechenden Regionen in Österreich zuzuteilen. Konkret bedeutet dies, dass die Spitäler der einzelnen Bundesländer ihren Bedarf an einem Medikament in Rücksprache mit dem jeweiligen Gesundheitslandesrat an eine koordinierende Krankenhausapotheke melden, welche in laufendem Kontakt mit dem BASG steht. Die Krankenhausapotheke gibt dann eine Sammelbestellung beim jeweiligen Unternehmen auf. Dann erfolgt die Lieferung direkt an die Spitäler in den einzelnen Regionen Österreichs.
„Es freut mich sehr, dass dieser Schulterschluss zwischen Behörden und der pharmazeutischen Industrie gelungen ist. So ist in transparenter und partnerschaftlicher Weise eine bedarfsgerechte und faire Zuteilung der Produkte gewährleistet. Das ist ein wichtiger Schritt in der vorbildlichen Bewältigung der Situation“, zeigt sich Präsident Raimon erfreut über die Zusammenarbeit.