BMBWF & FFG: Unternehmergeist an Hochschulen gezielt stärken

Spin-off Fellowship: acht Projekte werden mit erster Ausschreibung gefördert – BMBWF stellt für das Programm insgesamt 15 Millionen Euro zur Verfügung

„Mit Spin-off Fellowships stärken wir gezielt die Verwertung innovativer Ideen und fördern den Unternehmergeist an Hochschulen und in Forschungseinrichtungen“, so Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Heinz Faßmann. Gemeinsam mit Dr. Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien, und Dr. Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG, präsentierte er im Rahmen eines Pressefrühstücks die ersten Ausschreibungsergebnisse des Förderprogramms „Spin-off Fellowship“, mit dem das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und die FFG nach dem Vorbild des „Pioneers Programm“ der ETH Zürich Impulse setzen, um das Umfeld für künftige Spin-offs entscheidend zu verbessern und Studierende und Forschende bei Unternehmensgründungen zu unterstützen. Wie das in der Praxis aussieht, wurde in den Räumlichkeiten der Chemie-Fakultät der Universität Wien, in denen Dekan DDr. Bernhard Keppler begrüßte, demonstriert: Die beiden Fellows Dr. Thomas Werzer und Dr. Michael Nardai sowie Host Dr. Peter Lieberzeit präsentierten ihr Projekt „Immuno QCM“, das im Rahmen der ersten Ausschreibung gefördert wird.

„Akademische Gründungen stellen einen zentralen Bestandteil des Transfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft dar“, so Minister Faßmann. „Wir setzen daher gezielte Schritte, um – wie auch im Regierungsprogramm verankert – den Wissens- und Technologietransfer zu intensivieren“, verwies Faßmann etwa auch auf entsprechende Schwerpunkte in den Leistungsvereinbarungen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen. Durch das Programm „Spin-off Fellowship“ werden bis zu 40 zusätzliche ForscherInnen und Teams gefördert. „Ihre Ideen sollen in herausragende Produkte münden und so zu einem neuen Innovationsschub für Österreich beitragen“, betonte Faßmann. Das Ministerium stellt insgesamt 15 Millionen Euro zur Verfügung.

„Gerade universitäre Grundlagenforschung kann radikale Innovationen auslösen. Dazu bedarf es zahlreicher Schritte, wie etwa die Förderung von aussichtsreichen Spin-Offs über die Initiative Spin-off Fellowships oder auch die Einrichtung von Christian-Doppler Laboratorien. Die Uni Wien ist in dieser Wertschöpfungskette gut unterwegs, wie auch das heute präsentierte Projekt zeigt“, so Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien.

„Das Spin-off Fellowship ist ein weiterer wichtiger Baustein, um kreative und unternehmerisch denkende Forscherinnen und Forscher erfolgreich Richtung Markt zu unterstützen“, so FFG-Geschäftsführerin Egerth. Das enorme Potential und Interesse habe man bereits bei der ersten Ausschreibung gesehen: 35 Anträge wurden eingereicht, davon wurden von einer internationalen Jury acht Anträge ausgewählt. Sie werden mit insgesamt 2,7 Millionen Euro gefördert. Die nächste Einreichfrist ist am 19. Juli 2018, weitere Einreichfristen sind für Jänner 2019 und Juli 2019 geplant.

Die acht Projekte, die im Rahmen der ersten Ausschreibung gefördert werden, im Überblick:
- ALDOX, Universität für Bodenkultur, Wien
- concreteX, Universität Innsbruck, Tirol
- HyFish, Universität Innsbruck, Tirol
- Immuno QCM, Universität Wien
- MoBraille, Technische Universität Wien
- MoldSonics, Johannes Kepler Universität Linz, Oberösterreich
- PiTech, Universität Innsbruck, Tirol
- ZKS Trenntechnik, Montanuniversität Leoben, Steiermark

Zum Projekt „Immuno QCM“

Ziel des Projektes „Immuno QCM“ der Universität Wien ist es, einen speziellen Sensor zur Optimierung von Blutwäsche-Geräten zu entwickeln. Die Blutwäsche, im Fachjargon Apherese, ist eine wichtige Methode zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen. „Unser Antrieb ist die Verbesserung diverser Diagnose- und Therapieverfahren in der Biomedizin. Mit Hilfe der Förderung streben wir in einem ersten Schritt an, eine autonome und effizientere Sensorik zur besseren Behandlung von Autoimmunerkrankungen zur Marktreife zu bringen; die Technologie soll dann für weitere Geschäftsfelder wie etwa die Detektion von Krebszellen adaptiert werden“, sagte Dr. Thomas Werzer. „Das Spin-off Fellowship hilft uns, die Brücke von der wissenschaftlichen Forschung zur konkreten Anwendungsmöglichkeit zu bauen, und ebnet uns den Weg in die Selbstständigkeit“, so Kollege Dr. Michael Nardai. Hier habe man gerade als Spin-off durch das Netzwerk der Universität Wien den klaren Vorteil, weiter am Puls der aktuellen Forschungslandschaft chemischer Sensorik zu bleiben, womit auch neue Geschäftsfelder schnell identifiziert werden können. Das Projekt wird vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Wien gehostet: „Es ist für mich als Universitätsangehöriger sehr spannend, den Weg einer Technologie in Richtung Markt und Kommerzialisierung begleiten zu können“, sagte Institutsleiter Prof. Dr. Peter Lieberzeit, der von universitärer Seite mit den zwei Jungunternehmern zusammenarbeiten wird.

Zum Programm „Spin-off Fellowship“

Mit Hilfe eines Spin-off Fellowship soll zu einem sehr frühen Zeitpunkt die Verwertung von vorhandenem und neu entwickeltem geistigen Eigentum an Hochschulen bzw. Forschungs-einrichtungen so unterstützt werden, dass nach Abschluss des Fellowships eine Unternehmensgründung erfolgen kann. Während der Laufzeit des Spin-off Fellowships muss der Fellow sich zu 100 Prozent auf diese Aufgabe konzentrieren und darf keine Lehre oder andere Forschungsaufgaben durchführen. Begleitend erhalten die Fellows Weiterbildungsmaßnahmen, Coaching und Mentoring über das Netzwerk der Wissenstransferzentren, um bereits sehr früh unternehmerisches Denken und Handeln vermittelt zu bekommen.

Die Ausschreibung richtet sich an Interessierte mit mindestens einem Bachelorabschluss an Universitäten und Forschungseinrichtungen. Die Förderung beträgt maximal 500.000 Euro und erfolgt in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen. Die Förderungsquote beträgt 100 Prozent und es können die Kosten des Fellows aber auch Entwicklungskosten und Drittleistungen finanziert werden. Die Laufzeit eines Spin-off Fellowships beträgt maximal 18 Monate. Die Antragstellung erfolgt über die jeweilige Hochschule oder Forschungseinrichtung bei der FFG, die Projektleitung liegt beim Fellow.

Weitere Informationen: https://www.ffg.at/spin-off-fellowships-programm

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