Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) untersucht mittels eines Registers die Ursachen für das erhöhte Risiko eines schweren COVID-19-Krankheitsverlaufs bei Menschen mit Diabetes mellitus. Das Projekt wird unter anderem von Boehringer Ingelheim unterstützt. Durchgeführt wird die Studie unter der Leitung von Expertinnen und Experten der Universitäten Innsbruck und Graz.
Forschungsziel der Österreichischen Diabetes Gesellschaft ist es, Erkenntnisse darüber zu erlangen, welche Patientinnen und Patienten mit Diabetes besonders gefährdet sind, einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf zu entwickeln. So ist derzeit noch nicht geklärt, ob Personen mit Typ 1 Diabetes und jene mit Typ 2 Diabetes gleichermaßen gefährdet sind. Auch ist unklar, welche Rolle andere Faktoren wie das Alter oder zusätzliche Begleiterkrankungen und Medikamente, die deshalb eingenommen werden, spielen. Die Studie mit dem Titel „Klinische Charakterisierung und Erkrankungsverlauf bei Menschen mit Diabetes und COVID-19“ läuft seit April 2020.
Menschen mit Diabetes besonders vulnerabel
„Bei Menschen mit chronischen Erkrankungen wird immer wieder berichtet, dass es bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu schwereren Verläufen kommen kann. Patienten mit Diabetes mellitus gelten dabei als besonders vulnerable Patientengruppe“, erläutert Univ. Prof. Dr. Susanne Kaser, Präsidentin der Österreichischen Diabetes Gesellschaft. Eine retrospektive Analyse von 29 mit SARS-CoV-2 infizierten Typ 2 Diabetes Patientinnen und Patienten in Wuhan zeigte negative Auswirkungen auf das postprandiale Glukosemanagement. Aus den derzeit verfügbaren Daten ist jedoch unklar, ob dies für Typ 1 und Typ 2 Diabetes gleichermaßen gilt und welche Rolle andere Faktoren spielen.
„Eine rasche Datenerhebung über den Krankheitsverlauf dieser Infektion bei Patientinnen und Patienten mit Diabetes ist daher sowohl von großer gesundheitspolitischer wie auch wissenschaftlicher Bedeutung. Denn durch die unklare Situation bekommen wir unzählige Anfragen von Ärztinnen und Ärzten, Diabetes-Beraterinnen und Beratern, aber auch direkt von betroffenen Personen“, führt Assoz. Prof. PD Dr. Harald Sourij, 1. Sekretär der ÖDG aus.
Boehringer Ingelheim unterstützt Studie
Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna (RCV) unterstützt die Studie finanziell, durchgeführt wird diese unter der Leitung von Expertinnen und Experten der Universitäten Innsbruck und Graz. „Unser Ziel ist es, die Wissenslücken in Bezug auf die Auswirkungen von COVID-19 auf Personen, die an Diabetes leiden, zu füllen. Dadurch wollen wir die bestmögliche Behandlung dieser Menschen ermöglichen. Wir freuen uns, dass die ÖDG Boehringer Ingelheim eingeladen hat, sich an dieser wichtigen Studie zu beteiligen“, so Dr. Philipp Leuschner, Medical Director von Boehringer Ingelheim in Österreich.
Über das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna:
Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna trägt die Verantwortung für das Geschäft mit Humanpharmazeutika sowie Tierarzneimitteln von Boehringer Ingelheim in Österreich sowie in mehr als 30 Ländern der Region Mittel- und Osteuropa, Zentralasien, der Schweiz und Israel. Darüber hinaus wird von Wien aus die gesamte klinische Forschung der Region gesteuert. Wien ist Zentrum für Krebsforschung sowie Standort für biopharmazeutische Forschung, Entwicklung und Produktion im Konzern. Auch in der Grundlagenforschung engagiert sich Boehringer Ingelheim und ist hier mit dem Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie Wien (IMP) vertreten. Damit zählt Boehringer Ingelheim zu den forschungsintensivsten pharmazeutischen Unternehmen in Österreich. Insgesamt beschäftigte das Boehringer Ingelheim RCV im Jahr 2019 in der Region 3.780 MitarbeiterInnen, davon 2.097 in Österreich.