MedUni Wien: Knochenmetastasen: Neue Schmerztherapie soll Lebensqualität und Lebenserwartung verbessern

An der Universitätsklinik für Nuklearmedizin der MedUni Wien startet in Kürze eine großangelegte europaweite Studie. Darin wird erstmals untersucht, inwieweit sogenannte Alpha-Strahler die Lebensqualität und Lebenserwartung von Menschen mit Knochenmetastasen erhöhen. Die bisherigen Erfahrungen mit ähnlich wirkenden Substanzen sind vielversprechend.

Vor allem bei Brust-, Prostata- und Lungenkrebs bilden sich häufig Knochenmetastasen, die vielfach starke Schmerzen verursachen und die Morbidität erhöhen. Zur Behandlung dieser gefährlichen bösartigen Veränderungen werden in einer klinischen Studie an der MedUni Wien demnächst erstmals sogenannte Alpha-Strahler eingesetzt.

Helmut Sinzinger, Leiter der Universitätsklinik für Nuklearmedizin der MedUni Wien am AKH Wien, über die neue Generation der nuklearmedizinischen Therapie: „Vom Einsatz der neuen Alpha-Strahler erwarten wir aufgrund erster Daten eine noch höhere Wirksamkeit. Der Grund ist das verwendete radioaktive Isotop Radium 223. Es scheint noch wirksamer zu sein als die bisher verwendeten Beta-Strahler und hat zudem geringere Nebenwirkungen.“

Wissenschaftlich untersucht wird in der Studie einerseits, inwieweit sich die Lebenswartung durch die neuen Alpha-Strahler gegenüber den Beta-Strahlern erhöht. Andererseits wird erhoben, ob sich durch das Isotop Radium 223 die Schmerztherapie bei Knochenmetastasen weiter verbessern lässt.

Weniger Schmerzmedikamente nötig, Stabilisierung der Knochenmetastasen
Die Erwartungen an die neue Therapie sind groß. Denn bereits bei den bisher zur Schmerztherapie bei Knochenmetastasen zugelassenen Beta-Strahlern konnten ForscherInnen der MedUni Wien erstmals zeigen, dass diese Therapie zusätzlich auch die Lebenserwartung und Lebensqualität der betroffenen Menschen deutlich verbessert.

Die Lebensqualität verbessert sich laut Sinzinger bei den betroffenen Menschen vor allem dadurch, dass weniger bzw. keine Schmerzmedikamente nötig sind. Zusätzlich werden die Knochenmetastasen durch die Therapie stabilisiert, wodurch sich die Lebenserwartung verbessert. Die Verabreichung sowohl der Alpha- als auch der Beta-Strahler erfolgt intravenös, die Injektionen werden im Abstand von mehreren Wochen bis wenigen Monaten wiederholt verabreicht.

Medizinische Universität Wien – Kurzprofil
Die Medizinische Universität Wien (kurz: MedUni Wien) ist eine der traditionsreichsten medizinischen Ausbildungs- und Forschungsstätten Europas. Mit fast 7.500 Studierenden ist sie heute die größte medizinische Ausbildungsstätte im deutschsprachigen Raum. Mit ihren 31 Universitätskliniken, 12 medizintheoretischen Zentren und zahlreichen hochspezialisierten Laboratorien zählt sie auch zu den bedeutendsten Spitzenforschungsinstitutionen Europas im biomedizinischen Bereich. Für die klinische Forschung stehen über 48.000m² Forschungsfläche zur Verfügung.

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