Globale Marktführer schätzen ihre Niederlassungen in Wien

Fast alle der Top 20 Weltmarktführer in den Bereichen Biotechnologie, pharmazeutische Industrie und Medizintechnik, gemessen am Umsatz im Jahr 2023, haben in Wien eine strategische Präsenz aufgebaut.

Im Herzen Europas gelegen und durch ein umfangreiches Flug- und Bahnnetz mit den wichtigsten Metropolen der Region verbunden, ist Wien ideal für Vertriebsaktivitäten. Zudem befinden sich in der Stadt Abteilungen, die auf Forschung und Entwicklung, Produktion sowie klinische Studien spezialisiert sind – insbesondere im biopharmazeutischen Sektor.

In Wien vertretene Großkonzerne bilden mit ihren Anlagen, einer beträchtlichen Zahl an Beschäftigten und beeindruckten Umsätze einen wichtigen Teil der Wiener Wirtschaft. Produkte, die hier für den Weltmarkt entwickelt und hergestellt werden, retten Leben, unterstützen Menschen mit Einschränkungen im Alltag, fördern die Forschung in den Life Sciences und verbessern die Effizienz im Gesundheitswesen.

Wachstum bei führenden biopharmazeutischen Unternehmen

Mehrere Großkonzerne investieren aktiv in ihre Standorte in Wien, wie die folgenden Beispiele zeigen:

Angetrieben von der Mission, die Gesundheit von Mensch und Tier zu verbessern, ist Boehringer Ingelheim seit über 75 Jahren ein zentraler Bestandteil der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Landschaft Wiens. Als erste internationale Tochtergesellschaft gegründet, entwickelte sich der Standort Wien zu einem der bedeutendsten Standorte des deutschen Pharmaunternehmens. Im Jahr 2023 koordinierte das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna die Aktivitäten in 33 Ländern und generierte Umsätze in Höhe von €1,38 Milliarden. Das Unternehmen feierte 2021 nach einer Investition von €700 Millionen die Eröffnung einer großen neuen Produktionsanlage für Zellkultur-basierte Biopharmazeutika. 2024 erfolgten die Einweihung des Angelika-Amon-Krebsforschungsgebäudes sowie der Beginn des Baus eines neuen Bürokomplexes. Mit 3.250 Mitarbeitenden in Österreich fördert Boehringer Ingelheim Innovation durch enge Zusammenarbeit mit akademischen Institutionen, die Unterstützung von Start-ups durch Corporate Venturing und die Vergabe von Innovationspreisen.

Als weltweit größter privat geführter und unabhängiger Plasmafraktionierer stellt das Schweizer Unternehmen Octapharma hochwertige Humanproteine her, die aus Plasma und Zelllinien gewonnen werden. Der Wiener Standort, an dem rund 1.500 Menschen arbeiten, spielt eine Schlüsselrolle in der Produktion, Forschung und Entwicklung. Um der steigenden Arzneimittel-Nachfrage gerecht zu werden, erhöht Octapharma die Effizienz der bestehenden Anlagen und investiert €200 Millionen in den Ausbau der Anlagen in Wien. Zum Produktportfolio des Unternehmens zählen lebensrettende Immunglobuline, Gerinnungsfaktoren, Albumin und Fibrinogen für den Einsatz in der Intensivmedizin, der Hämatologie und Immunologie. Am Standort Wien wird die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt: von der Produktion und Qualitätssicherung bis hin zu Vertrieb und Logistik weltweit.

Takeda setzt sich für die Bereitstellung innovativer Therapien ein und blickt auf über 70 Jahre Erfahrung am Wiener Produktionsstandort zurück, insbesondere in der Behandlung seltener und komplexer Krankheiten wie Immundefekten und Blutgerinnungsstörungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf plasmabasierten Therapien. Zu den jüngsten in Wien entwickelten Innovationen gehört die erste und einzige Behandlung für Kongenitale Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (cTTP), eine ultra-seltene, angeborene, chronische Blutgerinnungsstörung, die durch einen Mangel des Enzyms ADAMTS13 verursacht wird. Derzeit investiert das Unternehmen einen dreistelligen Millionenbetrag in ein modernes, umweltfreundliches Gebäude für biopharmazeutische Forschung und Entwicklung – das "Labor der Zukunft" feierte Ende 2024 Richtfest. Takeda beschäftigt rund 4.500 Personen in Österreich.

Digitale Lösungen treiben das Gesundheitswesen voran

Die Digitalisierung hat in den vergangenen Jahren jeden Aspekt des Life Sciences Sektors verändert. Führende Unternehmen realisieren damit verbundene Chancen, um ihre Produkte weiterzuentwickeln – dabei leisten ihre Wiener Standorte einen bedeutenden Beitrag.

Das US-amerikanische Unternehmen Danaher, ein weltweit führender Anbieter von Lösungen in den Bereichen Life Sciences und Diagnostik, investierte €10 Millionen in die – den aktuellen Nachhaltigkeitsstandards entsprechende – Modernisierung der Wiener Niederlassung. Im „Vienna One“ arbeiten mittlerweile 250 Menschen in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Produktmanagement, Anwendung, Vertrieb, Schulung und Service für die Danaher-Unternehmen Leica Microsystems (Bildanalyse), Beckman Coulter Life Sciences (Laborinstrumente und Software) sowie Cytiva (Werkzeuge und Dienstleistungen für den akademischen Bereich und den Biopharma Sektor).

Das Unternehmen Dedalus HealthCare ist Europas Marktführer für klinische Gesundheitssoftware mit Hauptsitz in Mailand. Mit einem Team von 420 Beschäftigten konzentriert sich Dedalus in Wien auf die Weiterentwicklung seiner Radiologielösung PACS, seines breit eingesetzten klinischen Informationssystems ORBIS, sowie auf die Unterstützung von Kunden in der Region, die durch die Nutzung der Spitzentechnologien von Dedalus die bestmögliche Versorgung leisten wollen.

Das größte Medizintechnikunternehmen Wiens, Ottobock, mit Hauptsitz in Deutschland, beschäftigt über 600 Expert*innen in der Stadt. Ottobock hilft Menschen, ihre Bewegungsfreiheit zu erhalten oder zurück zu erlangen und betreibt in Wien Forschung, Entwicklung und Produktion. Zu den wichtigsten hier entwickelten Produkten zählen Kenevo (eine Beinprothese für weniger aktive Nutzer), Genium X4 (für besonders bewegungsfreudige Personen), C-Leg (das erste serienmäßig hergestellte mikroprozessorgesteuerte Kniegelenk), C-Brace (weltweit einzige computergesteuerte Beinorthese für Menschen mit Lähmungen) sowie Myo Plus (KI-gesteuerte myoelektrische Armprothese). Jährlich werden bei Ottobock in Wien Produkte im Wert von rund €200 Millionen hergestellt, um weltweit Menschen in ihrer Mobilität zu unterstützten.

Den Blick auf das große Ganze richten

Globale Unternehmen wie MSD, Novartis, Pfizer, Roche und Thermo Fisher Scientific spielen ebenfalls eine zentrale Rolle hinsichtlich des Wirtschaftsstandorts Wien. Die nachstehenden Listen geben einen breiteren Überblick über die in Wien vertretenen, weltweit aktiven Marktführer. Insgesamt untermauert ihre Präsenz den Status der Stadt als Zentrum für Innovation und Exzellenz in den Biowissenschaften und stärkt ihren Ruf als führende Gesundheitsmetropole.

Top 20 Marktführer gereiht nach Umsatz weltweit 2023: Biotech/pharma

  1. Johnson & Johnson (VIE+)
  2. AbbVie (VIE+)
  3. Novartis (VIE+)
  4. Merck & Co (MSD outside of the U.S. and Canada) (VIE+)
  5. Roche (VIE+)
  6. Pfizer (VIE+)
  7. Bristol Myers Squibb (VIE+)
  8. AstraZeneca (VIE+)
  9. Sanofi (VIE+)
  10. GSK (VIE+)
  11. Novo Nordisk (VIE+)
  12. Eli Lilly (VIE+)
  13. Takeda (VIE+)
  14. Amgen (VIE+)
  15. Gilead Sciences (VIE+)
  16. Boehringer Ingelheim (VIE+)
  17. Bayer (VIE+)
  18. Viatris (VIE)
  19. CSL (VIE)
  20. Teva Pharmaceutical Industries (VIE+ | via ratiopharm)
  • (VIE) in Wien vertreten
  • (VIE+) Forschung und Entwicklung (inkl. klinischer Forschung) oder Produktion in Wien

Referenz: 2024 Pharm Exec Top 50 Companies (ranked by revenues in 2023)

Top 20 Marktführer gereiht nach Umsatz weltweit 2023: Medtech

  1. Medtronic (VIE)
  2. Abbott Laboratories (VIE)
  3. Danaher (VIE | via Leica, Cytiva, Beckman Coulter)
  4. Johnson & Johnson (VIE+)
  5. Siemens Healthineers (VIE+)
  6. Fresenius Medical Care (VIE)
  7. Medline Industries (VIE)
  8. Becton, Dickinson And Company (VIE)
  9. GE Healthcare (VIE)
  10. Stryker Corporation (VIE)
  11. Philips (VIE)
  12. Cardinal Health (VIE)
  13. Baxter (VIE)
  14. Boston Scientific Corporation (VIE)
  15. B. Braun (VR)
  16. Alcon (VIE)
  17. 3M Health Care (VIE | Solventum)
  18. Fujifilm (VIE)
  19. Zimmer Biomet (VIE)
  20. Intuitive Surgical (VIE)
  • (VIE) in Wien vertreten
  • (VIE+) Forschung und Entwicklung (inkl. klinischer Forschung) oder Produktion in Wien
  • (VR) in der Region Wien vertreten

Referenz: MD+DI & Qmed: Top 40 Medical Device Companies (ranked by revenues in 2023)