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WWTF treibt die AI-Forschung in Wien voran

Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning (AI/ML) halten Forscher*innen großflächig ein neues Werkzeug in der Hand. Sie können dadurch noch tiefere Einblicke in komplexe Sachverhalte gewinnen, indem u.a. große Datensätze schneller und präziser analysiert werden können.

Dies betrifft nahezu alle wissenschaftlichen Disziplinen. AI-gestützte Methoden verändern Fragestellungen, Art und Einsatz von Hypothese sowie Reichweite und Geschwindigkeit von Forschung. Das Aushängeschild für generative KI-Software – ChatGPT – wurde von „Nature“ unter die Top 10 Forscher*innen des Jahres 2023 gewählt. „Der AI-Zug rollt, auch in der Forschung. Durch die massenhafte Anwendung von AI/ML im gesamten Forschungsprozess befindet sich die Wissenschaft gerade in einer tiefgreifenden Phase der Veränderung“, sagt WWTF-Geschäftsführer Michael Stampfer. Parallel zur konkreten Anwendung von AI/ML braucht es ein grundlegendes Verständnis der Technologie selbst: Das wird entscheidend sein, „ob wir eine Kolonie werden oder ein Mitgestalter. Die Frage bleibt, wer sitzt bereits im Zug, wer darf oder kann noch einsteigen und wer wird am Bahnhof sitzen gelassen?“, betont Stampfer.

AI-Forschung in Wien wächst, auch dank der Beharrlichkeit des WWTF

Insbesondere in den Life Sciences und der medizinisch-biologischen Forschung können die Wirkungen von AI/ML bereits jetzt beobachtet werden. Im umfangreichsten Förderschwerpunkt des WWTF, dem Life Sciences-Programm, wurden seit 2003 insgesamt Mittel in der Höhe von 73 Mio. € für Projekte in diesem Bereich bereitgestellt. Dazu kommen noch einmal 35 Mio. € aus anderen Schwerpunkten mit Life Sciences-Bezug, Tendenz steigend. Von den geförderten Projekten hat im derzeitigen Portfolio des Fonds bereits jetzt jedes vierte einen AI/ML-Bezug und verschiedene Institutionen am Forschungsstandort rücken zu AI-Themen immer mehr zusammen: „Wir sehen eine große Dringlichkeit, die Forschung im Bereich AI/ML weiter zu stärken. Nicht weil alle drüber reden, sondern weil wir den Bedarf in der Wissenschaftscommunity sehen und weiter beharrlich dranbleiben müssen!“, so WWTF-Präsident Michael Häupl.

WWTF vergibt 2023 mehr als 10 Mio. € für Wiener AI-Forschung

Die Wiener AI/ML-Community konnte 2023 ihre Vielschichtigkeit bei zwei WWTF-Calls unter Beweis stellen. „Wie wir in den Forschungsanträgen in dieser Ausschreibung gesehen haben, ist die Qualität der Forschung in Wien an der Schnittstelle von Machine Learning mit biologischen und klinischen Wissenschaften sehr hoch und hat großes Potenzial. Mit der Weiterentwicklung von Machine Learning dringt dieses in verschiedene Disziplinen vor - und es ist sehr positiv, ein so aktives Feld in Wien vorzufinden“, zeigten sich die beiden internationalen Expert*innen und WWTF-Jury-Vorsitzenden Prof. Søren Brunak (University of Copenhagen) und Prof. Alison Noble (University of Oxford) beeindruckt. Prof. Søren Brunak weiter zum Life Sciences Call 2023 – “Understanding biology with AI/ML”: „Die Förderung der Interdisziplinarität in Forschung und Innovation ist notwendiger denn je, und es ist sehr erfreulich, dass in Wien so hochkarätige Forscher*innen zur Zusammenarbeit bereit sind.”

Im Rahmen dieser sehr kompetitiven Ausschreibung wurden neun exzellente Projekte mit insgesamt 6,9 Mio. € ausgezeichnet, darunter einige in Kooperation mit niederösterreichischen Forschungseinrichtungen. Die Projekte decken das gesamte biologische und biomedizinische Spektrum ab. Auffallend viele Projekte zielen darauf ab, modernste Methoden des maschinellen Lernens, insbesondere innovative Deep-Learning-Methoden, einzusetzen, um Fragen zu grundlegenden zellulären Prozessen bei Gesundheit und Krankheit zu beantworten. Auf molekularer Ebene kann AI/ML zur Erstellung eines Strukturkatalogs von „Archetypen“ der Interaktion von Membranproteinen, die bei Krankheiten eine wichtige Rolle spielen, oder zum Training von Deep-Learning-Modellen für die Optimierung synthetischer mRNAs für medizinische Zwecke eingesetzt werden. In der medizinisch-klinischen Forschung wird AI/ML eingesetzt, um z.B. die Funktionsweise der Bauchspeicheldrüse auf Organebene besser zu verstehen, oder um die Rolle des Tumormikromilieus bei der lebensbedrohlichen Metastasierung von Brustkrebspatientinnen zu identifizieren.

Aber auch Projekte aus der Welt der Tierkommunikation wurden gefördert. Hier wird mithilfe von AI/ML die Kommunikation von Wellensittichen und Elefanten untersucht. Auffallend ist auch, dass es viel mehr sehr gut bewertete Projekte gab, als finanziert werden konnten (Zu den Projekten).

Auch junge AI-Top-Talente wurden heuer nach Wien geholt. Zwei von drei Vienna Research Group Leader 2023 sind AI/ML – Forscher*innen, die mit jeweils 1,6 Mio. € ihre herausragende Forschung an der TU Wien und der Universität Wien an der Schnittstelle von AI/ML mit Industrieanwendung starten werden. Weitere werden sehr bald folgen (Zu den Vienna Research Groups).

WWTF treibt mit anderen Fonds AI und ML in Wien voran

Der Standort Wien ist bereit für eine konzertierte Initiative. „Wir sehen in unseren WWTF-Calls, dass wir eine substantielle Community haben, auf der wir aufbauen können. Allein in den Wiener Life Sciences gibt es über 100 Forschungsgruppen, die im Bereich AI/ML aktiv sind“, so WWTF-Geschäftsführer Michael Stampfer. „Wir sind in Wien kompetitiv und haben bereits jetzt internationale Spitzeninstitutionen. Da geht aber noch viel mehr.“ Neben der Grundlagenorientierung ist zugleich die Breite wichtig. Der WWTF hat auch deshalb mit der Wirtschaftsagentur und dem WAFF gemeinsam abgestimmte Aktivitäten in Planung, denn „AI/ML durchdringt viele Bereiche gesellschaftlichen Lebens. Der Gesundheitsbereich ist einer der wichtigsten. Alles, was wir jetzt an AI-Expertise in Wien bündeln können, stärkt langfristig unseren Standort und wird uns in Zukunft das Leben erleichtern. In den nächsten Jahren planen wir die Fortsetzung unserer AI-Initiative“, so WWTF-Präsident Michael Häupl.

Über den WWTF

Der WWTF ist der größte privat-gemeinnützige Forschungsförderer in Österreich. Seine Aufgabe ist die Finanzierung von Spitzenprojekten in der wissenschaftlichen Forschung, gleichzeitig hat der WWTF das Ziel, exzellente junge Forscher*innen an den Standort Wien zu binden. Seit 2003 hat der WWTF im Rahmen von zahlreichen hochkompetitiven Calls mehr als 265 Mio. € in die Wiener Wissenschaft investiert.

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