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WGKK: Neueröffnung des Instituts für Pathologie und Mikrobiologie im Hanusch-Krankenhaus

Modernste Diagnose-Technik dient vor allem der Behandlung von Patientinnen und Patienten

Das rundum erneuerte Institut für Pathologie und Mikrobiologie des Hanusch-Krankenhauses der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) wurde kürzlich von WGKK-Obfrau Mag.a Ingrid Reischl und WGKK-Generaldirektor Hofrat Mag. Ing. Erich Sulzbacher feierlich eröffnet. Primar Dr. Alexander Nader führte zahlreiche Interessierte durch die erweiterte und neu gestaltete Einrichtung.

WGKK-Obfrau Reischl spielte bei der Eröffnung auf die geplante Fusion der Gebietskrankenkassen an: „Gerade in diesen schwierigen Zeiten freuen wir uns sehr über die Eröffnung des neuen Instituts für Pathologie und Mikrobiologie im Hanusch-Krankenhaus. Mein Dank gilt dem Team des Hanusch-Krankenhauses, den Architekten und der Verwaltung, die das möglich gemacht haben“.

Generaldirektor Sulzbacher zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden: „Es ist ein großartiger Moment, die neue Pathologie zu eröffnen. Die WGKK investierte hier – genau wie geplant – 9,4 Mio. Euro. Das Team von Primar Nader hat während des Umbaus viel Improvisationskunst und Durchhaltevermögen bewiesen“. Die Bauarbeiten erfolgten während des laufenden Betriebes. Der Umbau brachte vor allem eine erhöhte Funktionalität, ruhige, helle Arbeitsplätze für das Team und mehr Platz für neue Diagnosegeräte. Ebenfalls neu ist ein kleiner Raum, wo sich Angehörige von ihren Verstorbenen in Ruhe verabschieden können.

Pathologie ganz im Dienste der Lebenden

„Wir beschäftigten uns zu über 99 Prozent mit der Untersuchung von Proben lebender Patientinnen und Patienten und mit mikrobiologischer Analytik. Beides hat das Ziel, Entscheidungsgrundlagen für die Therapie von Patientinnen und Patienten zu liefern, erklärte Primar Nader. 2017 wurden am Institut Gewebeproben von 28.500 Patientinnen und Patienten untersucht und über 18.000 zytologische Befunde erstellt. Rund 100.000 Keimnachweise werden jedes Jahr im mikrobiologischen Labor des Instituts zur Therapieplanung durchgeführt, demnächst wird ein neuer Massenspektrograph die Erregerdiagnostik maßgeblich beschleunigen.

Unverzichtbar in der Krebstherapie

Die Pathologinnen und Pathologen des Hanusch-Krankenhauses tragen mit ihrer Expertise wesentlich zur Behandlung von Krebspatientinnen und Krebspatienten bei. Sie nehmen an den regelmäßigen Tumorboards teil, wo jeder Fall von Ärztinnen und Ärzten der verschiedenen Fachrichtungen gemeinsam besprochen und die Therapie festgelegt wird. Mit Antikörpertests an entnommenen Tumorgewebe kann von der Pathologie etwa schon vor einer Chemotherapie geprüft werden, auf welche Medikamente die Patientin bzw. der Patient ansprechen wird. Das erspart den Betroffenen belastende, unwirksame Behandlungen und dem Gesundheitssystem Kosten. Es ist auch u.a. der modernen Pathologie zu verdanken, dass viele Krebsoperationen heute sehr schonend durchgeführt werden können. Schon während den Operationen werden kleine Proben des entfernten Gewebes in die Pathologie geschickt. Innerhalb weniger Minuten werden Gefrierschnitte davon angefertigt und unter dem Mikroskop untersucht. Dabei bewerten die Pathologinnen und Pathologen, ob der Tumor schon vollständig entfernt ist bzw. wo noch Tumorgewebe zu finden ist. Diese Information wird umgehend an das Operationsteam weitergegeben, das die Operation entsprechend dieser Angaben weiterführt. Bei Brustkrebspatientinnen ermöglicht nicht zuletzt dieses Vorgehen heute weitgehend brusterhaltende Operationen.  

Obduktionen dienen zukünftigen Patientinnen und Patienten

Obduktionen finden im Hanusch-Krankenhaus nur bei rund jedem fünften im Spital Verstorbenen statt. Ziel ist auch hier immer der Informationsgewinn für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte, die in der Regel bei der Obduktion anwesend sind. Primar Nader: „Von jeder dieser Obduktion profitieren die Patientinnen und Patienten der Zukunft“.  

Tradition und Zukunft

Primar Dr. Alexander Nader leitet das Institut für Pathologie und Mikrobiologie mit insgesamt 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seit 2003. Zum Team gehören fünf Fachärztinnen und Fachärzte für klinische Pathologie und Molekularpathologie sowie zwei junge Kolleginnen in Ausbildung zur Fachärztin. „Das Team besteht aus sehr erfahrenen Oberärztinnen und Oberärzten und jungen Kolleginnen und Kollegen“. Der Facharztausbildung kommt eine besondere Bedeutung zu. „Das Hanusch-Krankenhaus wird eines der ersten Spitäler sein, das das komplette Curriculum in der soeben anlaufenden neuen Facharztausbildung für klinische Pathologie und Molekularpathologie inklusive Zytodiagnostik anbieten können wird“, berichtet Primar Nader. Das ist besonders wichtig, da es sich bei der Pathologie heute um ein Mangelfach handelt.

Das Institut blickt zudem auf eine lange Tradition zurück. Primar Nader: „Carl Sternberg wurde 1920 Leiter der Pathologie des damaligen Erzherzog-Rainer-Lazaretts. Er beschrieb bereits 1897 erstmals die Zellen eines Hodgkin-Lymphoms, die heute als so genannte Reed-Sternberg-Zellen bekannt sind“. 

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