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Weltweit erste erfolgreiche OP mit Keramik-Kieferimplantat aus dem 3D-Drucker

Wiener Hightech-Unternehmen erreicht mit Weltneuheit medizinischen Durchbruch

Es ist ein echter Meilenstein in der Medizingeschichte und noch dazu Made in Vienna: Erstmals wurde einem Patienten erfolgreich ein 3D-gedrucktes Kieferimplantat aus Keramik unter der Knochenhaut eingesetzt. Das Wiener Technologieunternehmen Lithoz machte das im Zuge eines Forschungsbeitrages möglich: Das in Wien produzierte Implantat könnte die Behandlung von Patient*innen grundlegend verändern, etwa nach der Entfernung von Teilen des Kiefers bei Krebserkrankungen oder bei schwerem Kieferknochenschwund infolge von Alterserscheinungen. Bisher waren aufwendige, mehrfache Knochentransplantationen notwendig. Das subperiostale Implantat wird aufgrund der guten Körperverträglichkeit des Materials aus Keramik gefertigt und erfordert gegenüber konventionellen Titanimplantaten nur einen einzigen Eingriff. Die Heilungsdauer soll so um rund 75 Prozent verkürzt und ein übermäßiges Trauma für die Patient*innen vermieden werden.

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke stattete dem innovativen Unternehmen nun einen Besuch ab. „Gesundheit und medizinische Forschung war von jeher eng mit Wien verbunden. Was mit den Errungenschaften von Semmelweis, Billroth und Landsteiner begonnen hat, hat mittlerweile dazu geführt, dass Wien ganz oben bei Top-Gesundheitsstandorten weltweit mitspielt. Heute beheimatet unsere Stadt rund 950 forschende Unternehmen. Der Vorzeigebetrieb Lithoz schreibt mit seinem wegweisenden Kieferimplantat aus dem Keramik-3D-Drucker Medizingeschichte. Das ist ein weiteres Beispiel für die zahlreichen Wiener Unternehmen, die ebenfalls in ihrer Branche Weltmarktführer sind. Die rasante Entwicklung des Unternehmens ist sensationell und rückt Wien als Hightech-Standort ins internationale Rampenlicht“, unterstreicht Hanke.

Vom Startup zum Technologiebetrieb in nur 13 Jahren

Lithoz investierte seit der Gründung 2011 über 2 Millionen Euro in die Weiterentwicklung ihrer Technologie. Seit 2012 unterstützte die Wirtschaftsagentur Wien das Unternehmen in mehreren Förderprogrammen mit rund 1 Million Euro. Heute beschäftigt Lithoz mehr als 150 Mitarbeitende an vier Standorten weltweit, davon arbeiten allein 145 Mitarbeitende an zwei Standorten in Wien. „In nur wenigen Jahren hat sich Lithoz vom Startup zum erfolgreichen Marktführer in seinem Technologieumfeld entwickelt. Mit dem Kieferimplantat untermauert der Betrieb das enorme Innovationspotenzial des keramischen 3D-Drucks für die Medizin. Mit unserer Expertise und gezielten Förderungen konnten wir das Unternehmen auf dem Weg zum Erfolg begleiten – und die Unterstützung hat sich gelohnt: Heute erwirtschaftet das Wiener Unternehmen einen Jahresumsatz im hohen zweistelligen Millionenbereich und reiht sich damit in die wachstumsstarke Life Science- und Medizintechnologie-Branche ein“, ergänzt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien.

Keramik als Werkstoff für das Zahnimplantat der Zukunft 

Nach dem Verlust von Zähnen oder bei bestimmten Krebserkrankungen bildet sich in einigen Fällen der Kieferknochen zurück. Das macht die Verwendung von herkömmlichem Zahnersatz nahezu unmöglich. Bei starkem Knochenschwund sind bisher noch aufwendige Knochentransplantationen notwendig. Der Forschungsbeitrag, der im Rahmen der EU-geförderten Initiative INKplant auch in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien stattfand, will das ändern: „Gerade für ältere Patient*innen sind solche Operationen immens schwierig. Unser neues subperiostales Kieferimplantat aus dem 3D-Drucker ermöglicht nun eine deutlich schonendere Behandlung. Das Implantat hat sich nach 60 Tagen als klinisch stabil erwiesen – das ist ein entscheidender Durchbruch in der Behandlung stark atrophierter Kiefer“, erklärt Dr. Johannes Homa, Geschäftsführer der Lithoz GmbH. 

Ursprünglich als Spin-off der Technischen Universität gegründet, forscht Lithoz bereits seit 2021 an der Verschmelzung verschiedener Biomaterialien für die additive Fertigung von Medizinprodukten. Homa ergänzt: „Da das Implantat aus biokompatiblem, hochfestem Zirkoniumdioxid hergestellt wurde, war kein Knochenaufbau notwendig und nur ein einziger chirurgischer Eingriff erforderlich. Diese Entwicklung war dank der guten Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams bestehend aus 19 Partner*innen aus Forschung, Medizin und Technik möglich“. Die Operation wurde heuer unter der Leitung von DDr. Christoph Staudigl im Kepler Universitätsklinikum in Linz durchgeführt. Eine klinische Studie des Verfahrens soll folgen.

Mehr Informationen:

https://wirtschaftsagentur.at/
https://lithoz.com/

Rückfragehinweis:

Uschi Kainz
Kommunikation Wirtschaftsagentur Wien
+43 699 1408 6583
kainz(at)wirtschaftsagentur.at

Mag. Roberta „Louis“ Kraft
Mediensprecherin Stadtrat Peter Hanke
Telefon: +43 1 4000 81211
roberta.kraft(at)wien.gv.at

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