Ab sofort erhalten Patientinnen und Patienten Informationen und Zugang zu aktuellen klinischen Studien in Österreich ganz einfach im Internet. Die digitale Vermittlungs-Plattform Viomedo bringt alle Beteiligten - Patienten, Ärzte, Studienzentren und forschende Pharmaunternehmen - zusammen. „Wir möchten Patienten schon heute Zugang zur Medizin von morgen ermöglichen“, erläutert Viomedo-Gründer Alexander Puschilov. Viomedo ist die größte deutschsprachige Studien-Plattform mit rund 100.000 registrierten Patienten und startet nun in Österreich. Mit an Bord beim Österreich-Start sind Pfizer Austria und Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna (RCV).
Klinische Studien bilden das Herzstück des medizinischen Fortschritts: Betroffene sind auf die Entwicklung neuer Behandlungen angewiesen. Durch die Teilnahme an einer klinischen Studie können sie früheren Zugang zu neuen Therapien erhalten, welche noch nicht am Markt erhältlich sind. Rund 470*)klinische Studien führt alleine die pharmazeutische Industrie pro Jahr in Österreich durch. Zurzeit gibt es für Patienten jedoch keine einfache und transparente Möglichkeit, passende klinische Studien zu finden, an denen sie teilnehmen können.
5.000 bis 6.000*)Patienten nehmen jährlich an klinischen Studien teil, Rekrutierung herausfordernd
„Österreich ist bekannt für seinen hohen medizinischen Standard. Unsere Forschergruppen und Institute sind über die Landesgrenzen hinweg bekannt. 5.000 bis 6.000 Patienten nehmen hierzulande jährlich an klinischen Studien der Industrie teil. Sieben von zehn Studien werden von pharmazeutischen Unternehmen initiiert und finanziert sowie in Kooperation mit Studienzentren und Kliniken durchgeführt“, sagt Prof. Dr. Robin Rumler, Geschäftsführer von Pfizer Austria.
Der Großteil der aktuell laufenden klinischen Studien richtet sich an Menschen mit Krebserkrankungen, gefolgt von Studien für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, neurologischen Erkrankungen, hämatologischen und Autoimmunerkrankungen.
Insgesamt bleibt die Anzahl an klinischen Medikamentenstudien in Österreich seit Jahren gleich. Neben hohem bürokratischem Aufwand und einem häufigen Mangel an Personalressourcen stellt besonders die Patientenrekrutierung eine Herausforderung in der klinischen Forschung dar. „Ohne klinische Prüfungen gibt es keine Innovation und somit auch keine Verbesserung der medizinischen Versorgung zukünftiger Patienten. In den letzten Jahren ist die Zahl klinischer Prüfungen in Österreich kontinuierlich gesunken, 2018 gab es erstmals wieder einen Zuwachs. Wir brauchen aber trotzdem Maßnahmen, die die Forschung in Österreich stärken. Viomedo kann hier zu einer Verbesserung beitragen“ ergänzt Philipp von Lattorff, Generaldirektor Boehringer Ingelheim RCV.
In klinischen Studien können wir frühzeitig mit neuen Therapien arbeiten, die oft danach zum neuen Behandlungsstandard werden, und wir sammeln daher früh hochrelevante Erfahrungen“, ergänzt Univ. Prof. Dr. René Wenzl von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde an der MedUni Wien. „Es braucht einerseits eine Aufklärung der Öffentlichkeit über klinische Forschung, um Vorurteilen und Skepsis zu begegnen, andererseits laiengerechte Informationen über Studien für PatientInnen und Angehörige, damit diese beurteilen können, welche Studien für sie in Frage kommen“, so Claas Röhl, Obmann EUPATI Austria, Obmann NF Kinder und Präsident NF Patients United, aus Patientensicht.
Betroffenen mangelt es oft an Information
Da jedes Jahr eine Vielzahl an Studien an unterschiedlichen und wechselnden Standorten beginnen, ist es für Ärzte und Patienten schwierig, den Überblick zu behalten. Viele Patienten erhalten nicht die Information, dass die Möglichkeit einer Behandlung im Rahmen einer Studie bestünde. Es ist für sie schwierig selbst herauszufinden, ob und wo für sie relevante Studien durchgeführt werden, da es an verständlichen Informationen mangelt. Eine Studienteilnahme kann aber von Vorteil sein: Patienten werden durch Studienarzt und -team engmaschig betreut, erhalten zusätzliche Untersuchungen und die Möglichkeit einer neuen Behandlung, die außerhalb von Studien noch nicht zur Verfügung steht.
Auf Viomedo erhalten Betroffene einen Überblick über aktuell laufende Studien zu ihrer Erkrankung. Die Plattform ist auf die Bedürfnisse von Patienten ausgerichtet. Fachbegriffe werden erklärt und Patienten können beispielsweise eine Nachricht direkt an das Studienzentrum senden, in dem die Studie läuft. „Der medizinische Fortschritt soll schnellstmöglich bei den Patienten ankommen. Dabei verzögern sich klinische Studien oft, weil nicht schnell genug Teilnehmer gefunden werden. Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Patienten durchaus Interesse an Studien haben, aber die Information fehlt. Teilnehmer können nicht nur Zugang zu neuen Medikamenten und Behandlungen erhalten, sondern leisten in jedem Fall einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Medizin für uns alle. Vor Viomedo fehlte nur das passende System, um alle Seiten zusammenzubringen“, so Alexander Puschilov.
Größte deutschsprachige digitale Plattform vermittelt nun auch in Österreich
Viomedo wurde 2015 in Berlin gegründet und ist heute die größte deutschsprachige digitale Plattform, die Patienten, Ärzte und forschende Pharmaunternehmen für klinische Studien transparent und zuverlässig zusammenbringt. Bislang haben sich in Deutschland rund 100.000 Patienten bei Viomedo registriert, 600 deutsche Studienzentren arbeiten mit der digitalen Plattform zusammen. Mittlerweile nutzen 50.000 Menschen die mehrfach augezeichnete Plattform pro Monat. „In den letzten beiden Jahren haben mehrere zehntausend Patienten aus Österreich Viomedo genützt, obwohl noch keine lokalen Studien zu finden waren. Daher eröffnen wir heute mit viomedo.at unsere Plattform für Österreich“, so Puschilov.
In drei einfachen Schritten zur passenden Studie
Großen Wert legt Viomedo auf Benutzerfreundlichkeit und Datensicherheit. In drei einfachen Schritten können sich Betroffene gezielt über das Angebot an klinischen Studien in ihrer unmittelbaren Umgebung sowie in ganz Österreich beziehungsweise auch Deutschland informieren. Indem die Nutzer in das vorgesehene Suchfeld eine Erkrankung eingeben, erhalten sie einen Überblick über die gelisteten Studien, die dazu durchgeführt werden. Eine detaillierte Seite je Studie stellt Hintergrundinformationen und weitere relevante Details, wie z.B. Studienziel, Ein- und Ausschlusskriterien, bereit. Besteht Interesse an einer Studienteilnahme oder haben Betroffene Fragen über den konkreten Studienablauf, können sie direkt über Viomedo einen Ansprechpartner für die jeweilige Studie finden. Viomedo stellt auch die benutzerfreundliche Übersetzung und Aufbereitung der oftmals hochwissenschaftlichen Begleittexte der einzelnen Studien sicher.
Aktuell arbeitet Viomedo in Österreich mit Studienzentren wie an der Medizinischen Universität Wien und zwei Partnern aus der forschenden Pharmaindustrie, Boehringer Ingelheim und Pfizer, zusammen. Bereits vor dem offiziellen Start in Österreich sind aktuell knapp 150 Studien auf viomedo.at zu finden, in ganz Österreich und zu vielen Erkrankungen. „Wir hoffen, dass wir nach unserem offiziellen Startschuss rasch viele neue Partner, Studienzentren und forschende Unternehmen, gewinnen werden und damit in Kürze noch mehr Studienangebote und Therapiemöglichkeiten für Betroffene auf viomedo.at bieten können“, so Puschilov.
Eine Gesamtsumme von durchschnittlich 473 klinischen Prüfungen fanden in den Jahren 2103 bis 2017 in Österreich statt. Im Durchschnitt haben 2013 bis 2017 jährlich 5.785 Personen an klinischen Prüfungen in Österreich teilgenommen.Es handelt sich bei den Angaben ausschließlich um von der pharmazeutischen Industrie gesponserte Studien.
Über Viomedo
Die Internetplattform www.viomedo.at ermöglicht seit Mai 2019 Patienten den einfachsten Zugang zu klinischen Studien. Dabei arbeitet Viomedo mit forschenden Pharmafirmen, wissenschaftlichen Einrichtungen, Patientenorganisationen sowie führenden Ärzten zusammen. Viomedo wurde 2015 in Berlin gegründet und ist mittlerweile die größte deutschsprachige Internetplattform für klinische Studien. Neben dem Studienregister für Patienten, unterstützt Viomedo forschende Organisationen in der Patientenrekrutierung und Studienplanung. Viomedo ist seit Oktober 2018 eine Tochtergesellschaft der Schweizer Clariness GmbH.
Über das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna
Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna trägt die Verantwortung für das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten sowie Tierarzneimitteln von Boehringer Ingelheim in Österreich sowie in mehr als 30 Ländern der Region Mittel- und Osteuropa, Zentralasien, der Schweiz und Israel. Darüber hinaus wird von Wien aus die gesamte klinische Forschung der Region gesteuert. Wien ist Hauptzentrum für Krebsforschung sowie Standort für biopharmazeutische Forschung, Entwicklung und Produktion im Konzern. Auch in der Grundlagenforschung engagiert sich Boehringer Ingelheim und ist hier mit dem Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie Wien (IMP) vertreten. 2018 erwirtschafteten rund 3.500 Mitarbeiter (davon 1.800 in Österreich) Gesamterlöse in der Höhe von 897,5 Mio. Euro.
Über Pfizer
Wenn Menschen krank werden, kann sich vieles für sie verändern – ein oft schwieriger Weg beginnt. Bei Pfizer arbeiten rund 90.000 Mitarbeiter weltweit daran, Patienten auf diesem Weg zu unterstützen. Sie erforschen, entwickeln, produzieren und vertreiben moderne Arzneimittel und Impfstoffe zur Behandlung oder Vorbeugung von Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, chronisch-entzündlichen Erkrankungen, seltenen Erkrankungen und Infektionen. Der Unternehmens-Hauptsitz von Pfizer liegt in New York. In Österreich beschäftigt Pfizer derzeit rund 500 Mitarbeiter an zwei Standorten: Dem Vertriebsstandort in Wien und dem Produktionsstandort für Impfstoffe in Orth an der Donau. In Kooperation mit medizinischen Universitäten, Krankenhäusern und niedergelassenen Facharztordinationen führt Pfizer aktuell 15 klinische Studien in Österreich durch. Der Fokus liegt auf Krebserkrankungen, chronisch-entzündlichen Erkrankungen, Schmerz, Hämatologie, Dermatologie und seltenen Erkrankungen. Um mehr über Pfizer zu erfahren, besuchen Sie uns auf www.pfizer.at und folgen Sie uns auf Twitter (@pfizeraustria) oder Facebook (facebook.com/pfizeraustria).