Die Datenbank PalDat ist die weltweit umfangreichste Pollendatenbank. Sie wurde an der Abteilung für Strukturelle und Funktionelle Botanik der Universität Wien entwickelt und ist seit März 2000 online. Um den Betrieb der Datenbank zu finanzieren, haben sich kunst- und malbegeisterte Mitglieder der Abteilung für Strukturelle und Funktionelle Botanik zusammengetan. Einmal jährlich stellen die Kunstschaffenden ihre Werke im Rahmen der Ausstellung "PalArt" im Botanischen Garten der Universität aus. Der Erlös aus dem Verkauf der Bilder kommt zur Gänze der Datenbank zugute.
Pollenkörner – die winzigen männlichen Reproduktionseinheiten der Blütenpflanzen - sind überall und doch kaum sichtbar. Gebildet werden sie in den Blüten und dienen der Bestäubung. Sie können in Massen durch die Luft fliegen und allergische Reaktionen auslösen. Der Pollen ist aber auch ein unsichtbarer Zeuge bei Verbrechen und verrät zum Beispiel ob jemand an einem Tatort war. Überdauern Pollenkörner Jahrtausende im Boden, verraten sie, welche Vegetation vor Urzeiten in dieser Region gewachsen ist. Möglich macht das die überaus widerstandsfähige und verschiedenartig gestaltete Pollenwand, die Rückschlüsse auf die Pflanze zulässt, von der der Pollen stammt.
Die Pollendatenbank PalDat dokumentiert die Vielfalt der Pollenkörner und macht sie der Forschung unter www.paldat.org kostenlos zugänglich. Momentan beinhaltet die Datenbank rund 27.000 Bilder von mehr als 3.000 Pflanzenarten – und der Bestand wird laufend erweitert.
Im Rahmen der Ausstellung „PalArt“ sind unter anderem kolorierte Aufnahmen von Pollenkörnern aus dem Rasterelektronenmikroskop zu sehen. Darüber hinaus spannen die Werke einen breiten Bogen von gegenständlicher und abstrakter Kunst mit Acrylfarben bis zu Zeichnungen mit Tusche und Farbstiften.
Mit diesem innovativen Ansatz soll die Erforschung von Pollen und Sporen (Palynologie) gefördert und intensiviert werden. Ein weiteres Ziel ist der Wissenstransfer und die Aufarbeitung aktueller Forschungsergebnisse der Pollenforschung für die Öffentlichkeit.
"Die fantastische Formenfülle und Ästhetik des Pollens ist immer wieder eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration und Kreativität und unsere Bilder spiegeln dies auch in der einen oder anderen Weise wider", so das PalArt Team.
Aktuelle Kunstwerke finden sich unter www.palart.org
Ausstellung "PalArt – Kunst von Wissenschaftlern für die Wissenschaft"
Zeit: Samstag, 13. Juli bis Sonntag, 18. August 2019
Ort: Kalthaus des Botanischen Gartens der Universität Wien, Rennweg 14, 1030 Wien