Gesundheitsdaten sind ein sensibles Gut. Es ist Standard, dass medizinische Entscheidungen anhand der Datenlage aus klinischen Studien erfolgen. Die Mehrzahl der Patienten wird allerdings außerhalb von Studien behandelt. Die in der medizinischen Routine gewonnenen Informationen (Real World Data) werden in Österreich weder für die Forschung noch für das Gesundheitswesen genutzt. Sie liegen brach, obwohl eine Vielzahl von Gesundheitsdaten digital erfasst ist. Am 28. August 2021 diskutierte bei den Gesundheitsgesprächen des Europäischen Forums Alpbach ein hochkarätig besetztes Podium die Vorteile des Einsatzes von Real World Data für ein nachhaltig aufgestelltes Gesundheitswesen und für die Stärkung des Forschungsstandortes.
Datenschutz und Datennutzung seien in diesem Zusammenhang kein Widerspruch. Im Gegenteil: Hohe Datenschutzstandards tragen demnach zur Sicherung eines nachhaltigen Gesundheitssystems und zur Wettbewerbsfähigkeit des Forschungsstandortes bei. Allerdings erschwere die uneinheitliche Auslegung der DSGVO durch die EU-Mitgliedsstaaten den Datenaustausch auf europäischer Ebene. Die EU sei jedenfalls mit dem europäischen Gesundheitsdatenraum (EU Health Data Space) und den weltweit ersten Normen zur Regulierung von künstlicher Intelligenz sehr gut aufgestellt. Nur etwa 5 Prozent der Patient:innen sind in klinischen Studien eingebunden. Durch die umfangreichere Nutzung von Gesundheitsdaten aus der Routine können wir nicht nur die Effektivität von Diagnostik und Therapien für die Zulassung evaluieren, sondern Patient:innen entlang von Krankheitsverläufen effizienter und zielgerichteter begleiten. Wichtig ist, dass die Stimme der Patient:innen schon bei der Planung von Studien berücksichtigt wird. Sie wissen selbst am besten, welche Ergebnisse für sie relevant sind, so Johannes Pleiner Duxneuner – er ist Medical Director bei Roche Austria – im Rahmen der Gesundheitsgespräche des Europäischen Forum Alpbach 2021.
Zum Thema „Health Data – The Hidden Treasure of Clinical Research“ diskutierten am 28. August 2021 unter der Moderation von Michaela Fritz (MedUni Wien)*: Univ.-Prof. Nikolaus Forgó (Universität Wien), Jelena Malinina (Europäischer Verbraucherverband BEUC), Marlene Thomas (Roche Group) und Christa Wirthumer-Hoche (AGES, EMA). In die Thematik führte Martin Brunninger (Dachverband der Sozialversicherungen) ein. Roche Austria freut sich, diese Diskussion als Partner des Europäischen Forum Alpbach 2021 unterstützen zu können.
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