Bundesministerin Margarete Schramböck lud heute Industrievertreter zu einem Gespräch über Möglichkeiten zur Standortstärkung ein, darunter auch PHARMIG-Präsident Philipp von Lattorff, Vizepräsident Robin Rumler, Generalsekretär Alexander Herzog sowie einige Vorstandsmitglieder, die die gesamte Palette an Klein-, Mittel- und Großunternehmen vertreten. Unisono sind die Industrievertreter der Überzeugung, dass zu einer nachhaltigen Sicherstellung der Arzneimittelversorgung in Österreich sowohl der Forschungs- als auch der Produktionsstandort gestärkt werden müsse. „Wir brauchen einen Schulterschluss zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, wenn wir Lehren aus der Corona-Krise ziehen und dementsprechend auch wirklich etwas ändern möchten“, so Herzog.
Beim Termin zwischen Politik und Industrie wurden Möglichkeiten erörtert, wie die Arzneimittelforschung in Österreich attraktiviert werden kann und was aus Unternehmenssicht notwendig ist, um heimische Produktionsstandorte zu stärken und neue produzierende Unternehmen anzusiedeln. Aus PHARMIG-Sicht gilt es, im Bereich Forschung mehr gut ausgebildeten Nachwuchs speziell in den naturwissenschaftlichen und technischen Fächern sicherzustellen, Arbeitszeitregelungen zu schaffen, die ärztlichem und pflegerischem Personal mehr Raum für die Durchführung klinischer Prüfungen ermöglichen oder auch vorhandene Koordinierungszentren für klinische Studien zu stärken und auszubauen. Auch wäre ein Ausbau der staatlichen Forschungsprämie ein geeignetes Mittel, um Österreich interessanter für Forschungsprojekte zu machen. Herzog betonte beim Gespräch mit der Ministerin zudem, dass zur Standortaufwertung auch gehöre, dass für Patienten ein rascher und uneingeschränkter Zugang zu Arzneimitteln garantiert werden müsse.
Auf Ebene der Arzneimittelproduktion sieht die Industrie es als wichtig, Steuerentlastungen für Unternehmen zu gewähren und damit ein industriefreundlicheres Umfeld zu schaffen, beispielsweise durch eine Senkung der Lohnnebenkosten oder einen 10jährigen Steuerfreibetrag für Investitionen zum Standortausbau. „Viele unserer Mitgliedsunternehmen stehen bei der Frage, welche Niederlassungen weitergeführt oder sogar erweitert werden, in einem konzern-internen Wettbewerb. Daneben haben wir viele Klein- und Mittelbetriebe, die ihren Enthusiasmus und Glauben an Österreich als Wirtschaftsstandort trotz oft widriger Umstände nicht verlieren. Gerade jetzt, wo wir sehen, wie labil die wirtschaftlichen Strukturen global sind, wäre es umso wichtiger, dass Österreich gestärkt aus dieser Situation hervorgeht und sich europaweit als Vorreiter etabliert“, ist Herzog überzeugt.
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Über die PHARMIG:
Die PHARMIG ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband 120 Mitglieder (Stand März 2020), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die PHARMIG und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.