Anlässlich des morgen stattfindenden Österreichischen Impftages weist Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, einmal mehr auf die Bedeutung von Impfungen als präventive Gesundheitsmaßnahme hin: „Impfungen sind mehr als nur Instrument zur Bekämpfung von Pandemien oder saisonal auftretenden Virusausbrüchen. Sie können Menschen heute ihr Leben lang vor etwa 20 schweren Infektionskrankheiten und vor einigen damit in Zusammenhang stehenden Krebsarten schützen.“
Anders als für Kinder und Jugendliche gibt es in Österreich für Erwachsene kein kostenloses und flächendeckendes Impfprogramm, obgleich das Nationale Impfgremium klare Empfehlungen für wichtige Schutzimpfungen in dieser Altersgruppe gibt. Herzog weist auf den vielfältigen Nutzen von Impfungen, auch im Erwachsenenalter, hin und betont: „Auch im höheren Lebensalter, wenn das Immunsystem nachlässt und chronische Erkrankungen vorhanden sind, ist ein kontinuierlicher Impfschutz ein sinnvoller und wichtiger Pfeiler der individuellen Gesundheitsvorsorge. Damit können zusätzliche Gesundheitsrisiken minimiert werden. Einerseits folgt daraus eine Entlastung der medizinischen Grundversorgung und der Gesundheitsbudgets und andererseits kann die Lebensqualität der Menschen gesteigert werden.“ Insgesamt stellen Impfungen eine der erfolgreichsten und für Europa gesehen auch preiswertesten Gesundheitsmaßnahmen unserer Zeit dar.
Dieser Erfolg könnte noch maßgeblich erhöht werden, würden mehr Menschen diese Art der Gesundheitsvorsorge kontinuierlich in Anspruch nehmen, ob im Kindes- oder Erwachsenenalter. Laut Vaccines Europe (Europäische Branchenvertretung der Impfstoffhersteller), investiert gegenwärtig ein Großteil der EU-Mitgliedsstaaten (77%) nur wenig bzw. in einem über die letzten fünf Jahre stagnierenden Ausmaß in Impfprogramme für Erwachsene und Jugendliche. Demgegenüber steht nach Information von Vaccines Europe eine umfangreiche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit.
Derzeit werden rund 100 neue Impfstoffe erforscht und entwickelt. Davon sind 81 Vakzine für die Anwendung bei Erwachsenen vorgesehen. Etwa 46 Prozent der Impfstoffe in Entwicklung sollen sich gegen Krankheiten richten, bei denen eine Impfung bis jetzt noch nicht möglich ist. Das sind zum Beispiel Vakzine gegen die durch Zecken übertragenen Borrelien oder das Epstein-Barr-Virus, das im Zusammenhang mit Multipler Sklerose stehen soll. Elf Impfstoffkandidaten zielen auf Bakterien ab, die bereits resistent gegen Antibiotika sind, acht Impfstoffe werden als therapeutische Impfstoffe getestet.
„Durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung gehen pharmazeutische Unternehmen auch neue Herausforderungen beim Thema Impfstoffe an. Vor diesem Hintergrund und angesichts einer älter werdenden Bevölkerung ist eine stärkere Verankerung von Impfprogrammen für Erwachsene in nationalen Impfprogrammen umso bedeutsamer, wenn wir der Bevölkerung auch künftig etablierte und neue Impfstoffe rasch und breit zur Verfügung stellen wollen“, so Herzog.
Über die PHARMIG:
Die PHARMIG ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband ca. 120 Mitglieder (Stand Jänner 2023), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die PHARMIG und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.