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Pharmig: Mangel an Plasmaspenden gefährdet medizinische Versorgung

Rückgang der Plasmaspenden um 20 Prozent erschwert die Herstellung lebenswichtiger Medikamente sowie die Behandlung von Patient:innen zunehmend.

Blutplasma kommt in vielen unterschiedlichen Gebieten der Medizin zum Einsatz. Jährlich werden in Österreich rund 60.000 Menschen mit lebenswichtigen Präparaten auf Basis von Blutplasma behandelt. Der Bedarf steigt. Doch ein anhaltender Rückgang bei Plasmaspenden setzt die medizinische Versorgung zunehmend unter Druck.

„Die Lage ist besorgniserregend. Überall im Land schlagen Plasmaspendezentren Alarm, weil immer weniger Blutplasma gespendet wird. Schnellt das Spendenaufkommen nicht bald wieder in die Höhe, wird es immer schwieriger, lebenswichtige Behandlungen für alle sicherzustellen, die auf Blutplasmamedikamente angewiesen sind - und das kann jeder von uns sein“, warnt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, zu Beginn der heute startenden Plasma Awareness Week.

Die Zahl der Spenden ist in Österreich seit Jahren rückläufig. Wurden 2019, also im Jahr vor der Pandemie, fast 500.000 Liter Blutplasma gespendet, waren es 2023 nur noch rund 400.000 Liter - ein Rückgang um 20 Prozent. Rückmeldungen aus den Plasmaspendenzentren zufolge sei es seit der Pandemie schwieriger geworden, neue Spender:innen in ausreichender Zahl zu gewinnen und zu motivieren, ihr Blutplasma regelmäßig zur Verfügung zu stellen.

Blutplasma wird vor allem bei Transfusionen eingesetzt, um Patient:innen mit schweren Blutungen zu helfen. Es wird auch zur Behandlung von Blutgerinnungsstörungen verwendet, indem fehlende Gerinnungsfaktoren ersetzt werden. Darüber hinaus ist Blutplasma entscheidend für die Herstellung wichtiger Medikamente wie Immunglobuline, die Infektionen und Autoimmunerkrankungen bekämpfen. Da Plasma nicht künstlich hergestellt werden kann, ist deshalb die kontinuierliche Spendenbereitschaft der Bevölkerung von so hoher Relevanz.

So werden zum Beispiel für die Therapie einer Person mit Hämophilie jährlich 1.200 Plasmaspenden benötigt. Permanent hoch ist auch der Bedarf in der Notfallmedizin, insbesondere bei schweren Verletzungen und Verbrennungen, wo Plasma zur Stabilisierung der Patient:innen eingesetzt wird. „Wir dürfen die medizinische Versorgung nicht aufs Spiel setzen. Jede Plasmaspende leistet einen wichtigen Beitrag, um die Lage zu stabilisieren“, betont Herzog.  

In Österreich können alle Menschen zwischen 18 und 60 Jahren Blutplasma spenden. Sie müssen sich gesund fühlen und einen Spendetermin bei einem Plasmazentrum vereinbaren. Einen Überblick bietet beispielsweise die Website https://www.plasmaspende.at/plasmazentren-oesterreich

Über die Pharmig: 

Die PHARMIG ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband ca. 120 Mitglieder (Stand Oktober 2024), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die PHARMIG und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.

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