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Pharmig: Lieferengpässe bei Arzneimitteln können viele Ursachen haben

Lieferfähigkeit unter Einhaltung hoher Qualitätsstandards ist Ziel aller Arzneimittelhersteller. Ein Engpass in der Lieferung führt nicht zwangsläufig zu einem Engpass in der Versorgung.

Gibt es Probleme im Produktionsprozess von Arzneimitteln, kann es zu einer verzögerten Lieferung kommen. Da Zulassungsinhaber, heimische Großhändler und Apotheken entsprechende Lagerbestände vorrätig haben müssen, führen kurzfristige Lieferengpässe nicht zwangsweise zu einem Versorgungsengpass. Bei den jüngst aufgetretenen Problemen in der Produktion etwa von Blutdruck senkenden Mitteln ist eine Versachlichung der Diskussion angebracht, um Patienten nicht unnötigerweise zu verunsichern. Pharmig-Präsident Mag. Martin Munte dazu: „Arzneimittelhersteller haben ein großes Augenmerk auf die Sicherheit und Qualität der Versorgung. Es liegt im ureigensten Interesse der Unternehmen, dass sie ihre Ware auch liefern können. Zudem besteht für sie die gesetzliche Verpflichtung, die Versorgung sicherzustellen.“ Die Arzneimittelhersteller nehmen Lieferengpässe daher sehr ernst und sind bestrebt, diese möglichst rasch zu beenden. Industrie als auch Behörden setzen in jedem Fall Maßnahmen, um die Auswirkungen für die Patienten so gering wie möglich zu halten.

Die Gründe für Lieferengpässe sind multifaktoriell, sie können u.a. durch Änderungen in der Produktion oder bei Zulieferern, durch länderübergreifende Produktionsschritte sowie durch unerwartete Veränderungen der Nachfragesituation am Markt und in der Lieferkette entstehen. Vielfach können Verschreiber, Apotheker und Patienten auf andere Medikamente oder Dosierungen ausweichen.

Ein weiterer Grund sei angeblich, dass bewährte, schon preisgesenkte Produkte „mutwillig“ vom Markt genommen würden, um damit die Verschreiber zu einem Umstieg auf höherpreisige Produkte zu bewegen. Munte betont, dass dieser Vorwurf jeglicher Grundlage entbehre: „Ein Hauptanliegen der Pharmawirtschaft ist es, die Patienten in Österreich mit bewährten und innovativen Arzneimitteln optimal zu versorgen. Dabei setzen wir uns dafür ein, dass die gesamte Lieferkette transparent gemacht wird, und zwar unter Einbindung aller Beteiligten“, so Munte.

Der Rückruf von Valsartan zeigt deutlich die Komplexität und Herausforderung in der Herstellung von Arzneimitteln. Aufgrund der komplexen Verfahren kann die Produktion nicht beliebig und kurzfristig erweitert werden. „Wir begrüßen alle Maßnahmen, die dazu beitragen, die Produktion in Europa attraktiver zu gestalten und die Versorgungssicherheit weiter zu stärken“, erklärt Munte.

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