Insgesamt 92 neue Arzneimittel hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMA 2021 laut ihrem Bericht zur Zulassung empfohlen. Ganze 53 davon beinhalten einen neuen Wirkstoff. Den größten Anteil der neuen Produkte stellen Krebsmedikamente dar. Weitere Anwendungsgebiete sind unter anderem die Immunologie, Rheumatologie, und Neurologie. Darüber hinaus stehen Impfstoffe und Therapeutika gegen COVID-19 zur Verfügung. Auch für dieses Jahr sind die Aussichten auf Neuerungen am Medikamentenmarkt sehr gut: Der deutsche Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) rechnet heuer mit mehr als 45 Innovationen.
„Die von der EMA zur Zulassung empfohlenen Produkte stellen in ihrem Therapiegebiet jeweils einen erheblichen Fortschritt dar und erweitern die Vielfalt der Arzneimittelversorgung in Europa“, erklärt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG.
Einige der Produkte wurden mit dem Ziel entwickelt, die Einnahme durch Patientinnen und Patienten zu erleichtern, wie etwa die erste orale Behandlung bei spinaler Muskelatrophie. Zusätzlich zu den neuen Medikamenten wurden insgesamt 89 Indikationsausweitungen von bestehenden Arzneimitteln empfohlen, die nun auch in anderen Bereichen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunologie und Pneumologie zum Einsatz kommen. 35 dieser Produkte können nun auch bei Kindern eingesetzt werden.
Medizinische Innovationen bringen zuvorderst jenen Menschen einen Nutzen, die an damit behandelbaren Erkrankungen leiden. Doch der Nutzen von medikamentösen Innovationen ist viel umfassender. Dazu Herzog: „Nicht nur Patientinnen und Patienten selbst, sondern auch Angehörige, Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, der Arbeitsmarkt und damit die Volkswirtschaft insgesamt profitieren davon, wenn Produkte die Lebensqualität von kranken Menschen erhöhen und sie wieder mobil und arbeitsfähig machen. Der Einsatz innovativer Arzneimittel hilft also nicht nur der Bevölkerung, sondern trägt auch zur Produktivität der Volkswirtschaft bei und dazu, das Gesundheitssystem zu entlasten.“ Herzog plädiert folglich dafür, dass Arzneimittel nicht als Kostenfaktor gesehen werden, sondern vor allem als Investitionen mit direktem und indirektem Nutzen.
Diesen direkten und indirekten Wert und Nutzen medizinischer Neuerungen zeigt die im Auftrag der PHARMIG erarbeitete IHS-Studie in mehreren Dimensionen auf.
Über die PHARMIG:
Die PHARMIG ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband ca. 120 Mitglieder (Stand Februar 2022), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die PHARMIG und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.