Pharmig: EU-Arzneimittelgesetzgebung: Mit Augenmaß und langfristiger Perspektive vorgehen

Pharmig unterstützt die Ziele der Pharma-Gesetzgebung, sieht aber bei einzelnen geplanten Regularien negative Folgen für den europäischen Standort.

Die EU-Arzneimittelgesetzgebung befindet sich derzeit noch im Entwurfsstatus auf europäischer Ebene. Generell sind Ziele wie Versorgungssicherheit, mehr Forschung sowie früher und gleicher Zugang zu Medikamenten zu unterstützen, doch gleichzeitig wird mit einzelnen Vorgaben im Entwurf das Gegenteil erreicht werden. Bei einem breiten Stakeholder-Austausch, initiiert von den Bundesministern Martin Kocher (Arbeit und Wirtschaft) und Johannes Rauch (Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz), wiesen PHARMIG-Vertreter auf diese Gefahren hin.

„Der Pharma-Rechtsrahmen wirkt sich auf viele Branchen und Bereiche aus, die zu einem starken Standort Europa beitragen oder bisher dabei geholfen haben, seine globale Position zu behaupten. Umso wichtiger ist es, die darin befindlichen Vorgaben kritisch zu hinterfragen, zumal beispielsweise die USA ein immer attraktiverer Forschungsstandort auf Kosten Europas werden, ebenso bringt sich China in Stellung. Nicht zu sprechen von dem so oft geäußerten Wunsch, wieder mehr Arzneimittel in Europa zu produzieren, um Abhängigkeiten zu verringern und damit die Versorgung zu stärken. Es ist daher ein guter Weg, den Pharma-Rechtsrahmen nicht nur auf gesundheitspolitischer Ebene, sondern auch unter Berücksichtigung von Standortaspekten zu beleuchten“, sagt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG.

Aus Sicht des Pharmaverbandes sind verkürzte Schutzfristen in der Pharmaforschung nicht der richtige Weg, Europa als Standort für die Arzneimittelforschung zu stärken. Zudem wird es nicht leichter, Investoren für die so risikoreiche Medikamentenentwicklung zu finden bzw. derartige Projekte im Unternehmen aufzusetzen, wenn Anreize an Vorgaben für den Markteintritt eines neuen Produktes geknüpft werden, die von Unternehmen beinah unmöglich zu erfüllen sind.

„Hier gilt es mit Augenmaß vorzugehen und das große Ganze sowie eine langfristige Perspektive im Auge zu behalten. Forschende Unternehmen setzen sich dafür ein, mit neuen, innovativen Therapien die Versorgung immer weiter zu verbessern. Was sie dafür brauchen, ist ein positiver Spirit, Mut und das Wissen, jedenfalls ein gutes Umfeld zu haben, das sie unterstützt. Denn sie gehen ein enorm hohes Risiko ein und müssen am jahrelangen Weg zu neuen Therapien sehr oft auch Rückschläge verkraften“, so Herzog.

Über die PHARMIG:

Die PHARMIG ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband ca. 120 Mitglieder (Stand Juli 2023), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die PHARMIG und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.

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