ÖVIH: Warum Impfen so wichtig ist

Der Nutzen von Impfungen reicht von der Prävention einer Erkrankung bis hin zum Schutz vor bestimmten Krebsarten

Jeden Winter sehen wir dasselbe Bild: Hustende und niesende Menschen, viele Krankenstände, Produktivitätsverluste, mehr als ausgelastete Ordinationen und Spitalsabteilungen. Die Gründe dafür heißen unter anderem COVID-19, Influenza, Pneumokokken und RSV*. Während sich der herkömmliche Schnupfen kaum verhindern lässt, kann man sich gegen andere Erkrankungen schützen. Einfach, indem man sich impfen lässt. Zusätzlich kann der Einsatz von Impfungen auch mithelfen, Antibiotikaresistenzen zu reduzieren. Im Fall von HPV** oder Hepatitis B kann die Impfung sogar vor Krebserkrankungen schützen. In der Bevölkerung sind diese Fakten nicht ausreichend bekannt und der Zugang zu manchen Impfungen ist für viele Menschen nicht einfach. Die Durchimpfungsraten sind daher in vielen Impf-Indikationen entsprechend niedrig. Der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) appelliert anlässlich der laufenden European Immunization Week einmal mehr an die Politik und die Vertreter:innen des Gesundheitswesens, ein einheitliches Impfkonzept für alle Altersgruppen zu schaffen und damit die Durchimpfungsraten für die im Impfplan empfohlenen Impfungen in Österreich zu erhöhen.

Zielgrößen definieren und Maßnahmen ableiten

„Wir sollten damit beginnen, Zielgrößen für die Durchimpfungsraten bei den einzelnen Impfungen festzulegen“, erläutert ÖVIH-Präsidentin Mag.a Renée Gallo-Daniel. „Diese lassen sich zum Teil aus internationalen Empfehlungen ableiten, andere müssen anhand der lokalen Epidemiologie definiert werden. Wenn diese Zielgrößen vorliegen, können die entsprechenden Maßnahmen geplant und alle Ressourcen gebündelt werden, um sie zu erreichen.“ Außerdem gäbe es dadurch sowohl für die Beschaffungsstellen der öffentlichen Impfprogramme als auch für die Impfstoff-herstellenden Unternehmen mehr Planungssicherheit und es könne sichergestellt werden, dass ausreichend Impfstoff verfügbar sei.

Viele Erfolge durch den Einsatz von Impfungen

Durch Impfungen könne man viele direkte und indirekte Erfolge erzielen, so die ÖVIH-Präsidentin. „Weltweit wird zum Beispiel die Zunahme von Antibiotikaresistenzen ein immer größeres Problem. Impfungen können dazu beitragen, es zu lösen. Einerseits durch die Verhinderung von Krankheiten, die mit Antibiotika behandelt werden müssen – wie zum Beispiel bakterielle Pneumokokken-Infektionen –, anderseits durch die Minimierung der Anzahl viraler Infektionen, die oft eine bakterielle Zweitinfektion – eine sogenannte Sekundärinfektion nach sich ziehen.“
Weiterführende Informationen zu Impfungen und Antibiotikaresistenzen finden Sie hier.

„Impfungen können auch mithelfen, Krebserkrankungen vorzubeugen. Wie zum Beispiel durch die HPV-Impfung“, ergänzt ÖVIH-Vorstandskollegin Mag.a Sigrid Haslinger. „In Ländern mit hohen HPV-Durchimpfungsraten haben wir bereits einen massiven Rückgang von Gebärmutterhalskrebs und anderen HPV-assoziierten Krebsindikationen gesehen. Das wäre auch in Österreich möglich – Gebärmutterhalskrebs könnte durch entsprechend hohe Durchimpfungsraten praktisch ausgerottet werden.“ Auch die Hepatitis-B-Impfung kann vor Krebs schützen. In diesem Fall vor Leberkrebs.
Weiterführende Informationen zu HPV-Impfung finden Sie hier.

„Außerdem ist uns allen – teilweise aus eigener Erfahrung – bekannt, welche Folgen die – eigentlich impfpräventablen – Infektionskrankheiten COVID-19, Influenza und RSV haben können“, betont auch Dr. Christoph Jandl, Generalsekretär des ÖVIH. „Aus Erfahrungsberichten von Ärzt:innen wissen wir, dass sich viele, vor allem ältere Menschen, den ganzen Winter nicht mehr erholen, weil sie von einer Infektion in die nächste schlittern. Oft verbunden mit Krankenhausaufenthalten und erhöhter Sterblichkeit. Wären mehr Menschen gegen die entsprechenden Erkrankungen geimpft, sähe das wahrscheinlich anders aus.“

Status quo: Komplexes System

Oft ist der Weg zur Impfung aber selbst für Impfwillige nicht leicht. „Derzeit ist die Impflandschaft in Österreich von unterschiedlichen Konzepten geprägt. Eine Finanzierung durch die öffentliche Hand ist für die meisten empfohlenen Erwachsenenimpfungen nicht gegeben. Diese Impfungen sind privat zu bezahlen, während es für Kinder ein eigenes Impfkonzept gibt“, berichtet Gallo-Daniel.

Zudem werden die Impfungen gegen Masern/Mumps/Röteln (als Kombinationsimpfung verfügbar), COVID-19 und Influenza für alle Altersgruppen gratis angeboten, stehen aber nicht in allen Ordinationen und Impfstellen zur Verfügung. Logistik und Abrechnung sind sehr komplex und stellen die Vertreter:innen der Gesundheitsberufe auch hinsichtlich Distribution und Administration vor große Herausforderungen.

Einheitliches Impfkonzept für bessere Akzeptanz

Der ÖVIH fordert daher ein einheitliches Impfkonzept für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen und für alle im Österreichischen Impfplan empfohlenen Impfungen, um die Verwirrung bei den Impflingen zu reduzieren und die Akzeptanz von Impfungen zu erhöhen. Dazu gehört unter anderem ein niederschwelliger Zugang zu Impfungen für alle und eine gute, von der öffentlichen Hand getragene und von Ärzt:innen und Apotheker:innen unterstützte Impfaufklärung.

„Impfen ist heute ein lebenslanges Konzept, je nach Alter und Lebenssituationen benötigt man unterschiedliche Impfungen. Ein öffentliches Impfkonzept aus einem Guss sollte dies auch widerspiegeln“, betont ÖVIH-Präsidentin Gallo-Daniel. Profitieren würden alle: Die Bevölkerung, die Wirtschaft und das Gesundheitssystem.

Weitere Informationen auf der neuen ÖVIH-Website

Viele Informationen rund ums Impfen und den vom ÖVIH ins Leben gerufenen Aktionsplan gibt es auch auf der Website www.oevih.at, die seit Kurzem in neuem Erscheinungsbild zur Verfügung steht.

* Humanes Respiratorisches Synzytial-Virus
** Humane Papillomviren

Rückfragen & Kontakt:

Für den Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller
FINE FACTS Health Communication GmbH
Mag.a Uta Müller-Carstanjen
E: mueller-carstanjen@finefacts.at
M: +436645153040

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