START:IP ist eine Initiative des Universitären Gründerservice INiTS, bei dem selektierte Hightech-Patente aus überwiegend akademischer Forschung gründungsinteressierten Entrepreneuren und innovationsfreudigen Unternehmen angeboten wird. Insgesamt 17 bahnbrechende Erfindungen aus fünf Ländern der CEE-Region werden am 30. Jänner von den Erfindern selbst vorgestellt und warten auf unternehmerische Abnehmer.
Gründen - aber mit welcher Idee? Geschäftsideen gibt es viele, aber decken sie auch einen Bedarf? Und was, wenn jemand anderer bereits dieselbe Idee hatte oder gar eine Lösung dazu entwickelt hat? Diese oder ähnliche Fragen hat sich schon so mancher potenzielle Gründer gestellt. Hier setzt START:IP an. In einem mehrmonatigen Auswahl- und Bewertungsprozess werden Technologien aus den verschiedensten Forschungsbereichen gescreent und auf ihre kommerzielle Verwertbarkeit geprüft, um dann Gründungsinteressierten und Unternehmen angeboten zu werden.
INiTS als Hightech-Scout, Übersetzer und Marktplatz von Spitzentechnologie
Das Gründerservice INiTS, das im Eigentum der TU Wien, Universität Wien und Wirtschaftsagentur Wien steht, übernimmt dabei gemeinsam mit den universitären Technologietransferstellen die Aufgabe, Spitzentechnologien ausfindig zu machen, zu bewerten und ihre Eigenschaften und Besonderheiten in eine alltagstaugliche Sprache zu übersetzen. Außerdem erhalten ForscherInnen, die sich entschlossen haben, ihre Technologie im Rahmen von START:IP anzubieten, Beratung und Schulung darin, wie sie ihre oft bahnbrechenden Erfindungen ins rechte Licht rücken.
Alle Informationen, Patentschriften, wissenschaftliche Hintergrundinformationen, Videos usw. können dabei nach Registrierung auf der Webseite http://www.startip.eu bis 29. Jänner eingesehen werden. Am 30. Jänner schließlich treffen am START:IP Matching Day im TUtheSky ErfinderInnen und GründerInnen auf einander, um auszuloten, ob und in welcher Form eine Zusammenarbeit gewinnbringend sein kann. Neben Entrepreneuren werden auch UnternehmensvertreterInnen erwartet, die als Innovationsmanager oder Business Developer nach den neuesten Lösungen für ihre Branche suchen, um rechtzeitig einen Wettbewerbsvorteil zu generieren.
Dazu Dr. Markus Pietzka, Programm Manager von START:IP: "START:IP stoßt auf großes Interesse seitens der Industrie. Die Teilnahme zugesagt haben bereits unter anderem folgende Unternehmen: Infineon, Hirtenberger, Greiner, Buhler und Palfinger. Primäres Ziel ist es, Technologien zu identifizieren, die komplementär zum eigenen Technologieangebot sind und dafür passende Kooperationsmöglichkeiten zwischen Industrie und Universität zu prüfen."
Folgende Spitzentechnologien und Patente stehen zur Wahl:
- Heat Pump & Cogeneration: Kraft-Wärme-Kopplung, mit der der Wirkungsgrad von Wärmekraftwerken deutlich gesteigert werden kann, was neben einer Kostenersparnis auch eine Senkung von CO2-Emissionen zur Folge hat.
- PoroSolv: Prozesstechnologie für die Pharmaindustrie, mit deren Hilfe die Wasserlöslichkeit von Wirkstoffen erhöht und gleichzeitig umweltfreundlicher hergestellt werden kann.
- FideliCell: Verfahren zur Vereinheitlichung von Zellproduktion im großen Maßstab, d.h. Verhinderung von Mutationen. Dies ist insbesondere bei der Stammzellentherapie von Bedeutung.
- BrailleRing: Innovatives Gerät zum Auslesen von Blindenschrift auf Displays und Monitoren, das in der Bedienung und in der Wartung einfacher und deutlich komfortabler ist als herkömmliche Lösungen.
- Plasma Swing: Mechanische Apparatur, mit der nunmehr die Vorteile der Plasmatechnologie für die Oberflächenbehandlung von in Form und Material unterschiedlichsten Werkstücken genutzt werden können.
- Chilly Plating: Ein Verfahren, das die Beschichtung von Kunststoff mit Platin oder Paladium bei niedrigen Temperaturen ermöglicht, wie dies in der Fotovoltaik oder bei Brennstoffzellen zur Anwendung kommt.
- Green Machining: Methode, bei der Kühl- und Schmiermittel vorabgemischt und automatisch dosiert in den Fräsvorgang integriert werden. Damit gelingt eine maschinenschonendere, energie- und CO2-sparende Bearbeitung von sehr harten Materialien.
- LiverBIS: Nicht-invasives, zuverlässiges und kostengünstiges Messgerät zur Diagnose von nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung als Alternative zu herkömmlicher Biopsie.
- Peridocure: Neuartige Doppelmembran zur effektiven Behandlung von Paradontose
- Trauma-on-a-Chip: Testverfahren zur Simulation von Gewebsverletzungen auf einem Bio-Chip, mit dem die Entwicklung von Medikamenten zur Wundbehandlung verbessert werden kann.
- ALDOX: Ein biotechnologisches Verfahren, mit dem aus überschüssiger Molke Oxydations- und Pflegemittel gewonnen werden können.
- K.U.R.T.: Kurbelbasierter Rollstuhlantrieb mit folgenden Vorteilen gegenüber herkömmlichen Rollstühlen - höherer Wirkungsgrad, gelenksschonend, gesundheitsfördernd
- Smart Orange: Neue Quantenpunkte, die eine bessere Farbkraft und Auflösung von Monitoren und Mikroskopen ermöglichen und dabei ungiftig sowie energieeffizient ist (Solarpanele) und zudem Kostenersparnisse erlaubt.
- Vaccine Booster from the Sea: Wirkstoffverstärker für Impfstoffe ohne Nebenwirkungen, der zusätzlich Vorteile bei der Kühlkette und in der Lagerung verspricht.
- Tomato Savior: Umweltfreundlicher biologischer Wirkstoff zur Behandlung der Fleckenkrankheit von Tomaten. Im Vergleich zur kupferbasierten Methode ist das Verfahren auch günstiger und erfüllt neueste EU-Vorschriften.
- Electrical Grids Protection: Einfaches und kostengünstiges Verfahren, das die Frequenzstabilität von Stromnetzwerken deutlich verbessert. Damit können Stromausfälle verhindert werden.
- Fluoroscan: Scanner zur Qualitätskontrolle und -sicherung von Bitumen für Ölindustrie-, Straßenbau-, Dach-/Kellerabdichtungen.
Wien als regionales Zentrum von Hightech-Patenten
START:IP, das bereits zum vierten Mal stattfindet, hat sich von einem Marktplatz von überwiegend Wiener bzw. Österreichischen Technologien zu einem Hub für Spitzentechnologie aus dem zentraleuropäischen Raum entwickelt. Somit kommt Wien auch wieder seine Rolle als historische Know-how-Drehscheibe der Region zu.
"Wir freuen uns, dass Forscher von Universitäten aus fünf CEE-Ländern - Österreich, Slowenien, Tschechien, Ungarn und neu aus Polen - ihre Technologien am START:IP Matching Day vorstellen werden. Die Technologien stammen dabei aus den Bereichen Energie, Milchwirtschaft, Bauwirtschaft, Prozesstechnik, Medizintechnik und Pharma. Erstmals werden auch Technologieprojekte aus dem FFG Fellowship Programm teilnehmen, die START:IP für die Suche nach Co-Gründern beziehungsweise Investoren nutzen", meint Programm-Manager Pietzka.
Anmeldlink inklusive Zugangs zu allen Technologien: https://startipmatchingday.eventbrite.de
Programm: http://bit.ly/startipmatchingday
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