In Österreich wird seit 2012 der 10-fach-Impfstoff Synflorix (PCV10) als Impfung gegen Pneumokokken im kostenfreien Impfprogramm angeboten. Die kürzlich in Zusammenarbeit mit führenden österreichischen Impfexperten publizierte Studie (Richter et al 2019)1 ermöglicht zum ersten Mal einen umfassenden Blick auf die Auswirkung des Pneumokokken-Kinderimpfprogrammes in Österreich.
„Ich freue mich, dass die nun vorliegenden Daten einmal mehr die Wirksamkeit unseres 10-fach-Impfstoffes Synflorix gegen Pneumokokken zeigen und den bisherigen Erfolg des Kinderimpfkonzepts unterstreichen“, so Victoria Williams, Geschäftsführerin GlaxoSmithKline Pharma GmbH Österreich.
Die aktuelle Publikation fokussiert sich auf einen Zeitraum vor und nach* der Einführung der Impfung und betrachtet hier die invasiven Pneumokokken-Erkrankungen (invasive pneumococcal disease, IPD). Dazu wird auch zwischen dem Einfluss der Impfung auf die Serotypen** unterschieden, die im Impfstoff enthalten sind, und auf die Inzidenzrate im Allgemeinen.
Kinderimpfung verhinderte über 500 Pneumokokkenerkrankungen bei Kindern und Älteren
Bei den im 10-fach-Impfstoff enthaltenen Serotypen konnte eine Reduktion von 58% (95% CI: 30%; 74%) bei den unter 5-Jährigen festgestellt werden, das sind 55 Fälle im Beobachtungszeitraum. Die Effektivität der Synflorix-Impfung lag bei den unter 2-Jährigen bei 77% (95% CI: 53%; 89%) und bei 58% (95% CI: 30%; 74%) bei den unter 5-Jährigen. Aber auch eine Auswirkung auf die älteren Bevölkerungsgruppen wurde gezeigt – eine Reduktion von 67% (95% CI: 32%; 84%) bei den ≥ 50-Jährigen und sogar 71% (95% CI: 36%; 88%) bei den ≥ 60-Jährigen, das bedeutet, dass 462 schwere Erkrankungen bei den Älteren verhindert werden konnten.
Positiver Netto-Nutzen: Senkung der generellen Krankheitslast bei Kindern
Da das Ziel eines Impfprogrammes gegen Pneumokokken immer die Reduktion bzw das Niedrighalten der generellen Krankheitslast ist, hat der Netto-Nutzen eine große Bedeutung. Da keine Impfung alle Serotypen abdeckt, ist mit einer Verschiebung der Serotypen-Prävalenz zu rechnen. Der Anteil an nicht im Impfstoff enthaltenen Serotypen steigt an. Der Netto-Nutzen zieht daher die im Impfstoff enthaltenen Serotypen heran und setzt sie in Relation mit den Krankheitsfällen, die durch die Verschiebung entstanden sind. Ein positiver Netto-Nutzen zeigt an, dass trotz der zu erwartenden Serotypen-Verschiebung, generell weniger Fälle beobachtet wurden als ohne Impfprogramm.
Zwar war eine Reduktion der nicht im verwendeten Impfstoff enthaltenen Serotypen nicht signifikant, aber dennoch sank die durchschnittliche monatliche Inzidenzrate aller invasiven Pneumokokken Erkrankungen bei Kindern unter 5 Jahren von 0,76 im untersuchten Zeitraum vor der Impfung auf 0,5 pro 100.000 nach der Einführung von Synflorix. Die anteilsmäßige Reduktion betrug in dieser Altersgruppe für alle serotypisierten IPDs – ob in der Impfung enthalten oder nicht – 33% (95% CI: 8%; 51%). Hier war der größte Netto-Nutzen bei den Kleinsten, den Kindern unter 2 Jahren, zu beobachten – mit einer anteilsmäßigen Reduktion von 48% (95% CI: 25%; 64%).
„Wir verstehen, dass es immer wieder Diskussionen über die verwendeten Impfstoffe gibt. Ziel eines Impfprogrammes ist es, die Krankheitsfälle generell zu reduzieren. Die vorliegenden Daten zeigen, wie erfolgreich das Impfprogramm mit dem 10-fach-Impfstoff ist. Dies führt hoffentlich zu einem erhöhten Vertrauen in der Bevölkerung in das Kinderimpfprogramm, und dazu, dass mehr Kinder geimpft werden.“ so Michael Aichinger, Medical Lead Vaccines Österreich.
Globale Untersuchungen der WHO und anderen unabhängigen Instituten haben schon bisher die Vergleichbarkeit von PCV10 und PCV13 gezeigt3. Die vorliegenden aktuell publizierten Daten1 unterstreichen die Effektivität des derzeit verwendeten 10-valenten Impfstoffes auch in Österreich.
Pneumokokken im österreichischen Kinderimpfkonzept
In Österreich wird seit 2012 der 10-fach-Impfstoff Synflorix (PCV10) als Impfung gegen Pneumokokken im kostenfreien Impfprogramm angeboten.
Pneumokokken werden in über 95 Serotypen** unterschieden und können bei Säuglingen und Kleinkindern schwere invasive Erkrankungen, Lungenentzündung und Mittelohrentzündung hervorrufen. Ältere Menschen entwickeln vor allem schwerwiegende Atemwegserkrankungen. Die Besiedelung des Nasenrachenraumes mit den Erregern erfolgt in dieser Altersgruppe vor allem durch direkten Kontakt mit Kindern und durch Kontakt mit Personen mit Kindern (Impfplan 2018). Daher ist neben dem direkten Schutz der Kinder durch ein allgemeines Impfprogramm auch die Herdenimmunität immer wieder ein wichtiges Thema, vor allem, da die Durchimpfungsrate in der älteren Bevölkerung in Österreich niedriger ist als in anderen Ländern 1,2.
GlaxoSmithKline - ein weltweit führendes, forschungsfokussiertes Gesundheitsunternehmen - unterstützt Menschen dabei, ein aktiveres, gesünderes und längeres Leben zu führen. GSK forscht, entwickelt und produziert in den 3 Bereichen Arzneimittel, Impfstoffe und Consumer Healthcare. Seit 2013 besteht eine einzigartige weltweite Partnerschaft mit der Nichtregierungsorganisation „Save the Children“, die das Ziel hat, einer Million Kindern in Entwicklungsländern das Leben zu retten. Weitere Informationen finden Sie unter www.gsk.com und www.gsk.at. GSK ist seit 2013 Mitglied von Transparency International Austrian Chapter und zum sechsten Mal in Folge Nummer 1 im Access to Medicines Index.