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Chemienobelpreis 2020: Forschungsarbeit teilweise in Wien geleistet - WWTF gratuliert

Der Chemienobelpreis 2020 geht an Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna, die für die Entdeckung der Genschere CRISPR-Cas9 ausgezeichnet werden. Das fand teils in Wien statt.

Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) gratuliert den beiden Forscherinnen zur Verleihung des prestigeträchtigsten Wissenschaftspreises der Welt. CRISPR-CAS9 hat die biowissenschaftliche Forschung weltweit revolutioniert. Basierend auf einem Abwehrmechanismus in Bakterien haben Charpentier und Doudna eine Methode entwickelt, die die präzise und effiziente Veränderung des Erbguts ermöglicht. Dadurch ebnet CRISPR-CAS9 den Weg sowohl für bahnbrechende Forschung als auch für neue medizinische Therapien. Die Auszeichnung ist auch insofern ein starkes Signal, als damit zwei exzellente Forscherinnen so zeitnah nach der Entdeckung geehrt werden.

Wien hat in der Forschungsarbeit der Biochemikerin Emmanuelle Charpentier eine wichtige Rolle gespielt. Sie verbrachte als Forschungsgruppenleiterin sieben Jahre ihrer Karriere in Wien an der Universität Wien bzw. den Max F. Perutz Laboratories (MFPL) der Uni Wien und der Medizinischen Universität Wien. Für den WWTF besonders erfreulich ist, dass sie maßgeblich an einem im Jahr 2005 geförderten WWTF-Projekt beteiligt war. Gemeinsam mit Tim Clausen vom Institut für Molekulare Pathologie (IMP) arbeitete Charpentier von 2006 bis 2010 daran, einen neuen DNA-Modifikations-Signalweg in Bakterien zu erläutern. Ihre Ergebnisse wurden 2009 in der renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift Science veröffentlicht.

Michael Häupl, Präsident und Mitbegründer des WWTF gratuliert: „Als Biologe möchte ich meine höchste Anerkennung zu dieser außergewöhnlichen Leistung zum Ausdruck bringen. Am Wissenschaftsstandort Wien wurden von Emmanuelle Charpentier und Kolleg*innen wesentliche Arbeiten zur Entdeckung und Entwicklung von CRISPR-CAS9 geleistet. Das zeigt die Relevanz und das große Potenzial der Grundlagenforschung, die hier geleistet wird.“

In die gleiche Kerbe schlägt auch Michael Stampfer, Geschäftsführer des WWTF: „Wir freuen uns besonders mit und für Emmanuelle Charpentier, die wir während einer wichtigen Phase ihrer Forschungsarbeit in Wien unterstützen konnten. Dieses Beispiel zeigt, dass Wien bereits seit vielen Jahren junge, ausgezeichnete Forscherinnen und Forscher anzieht. Beim Bindungsmanagement können wir alle vielleicht noch etwas nachlegen.“

Der WWTF ist der einzige größere privat-gemeinnützige Forschungsförderer in Österreich. Seine Aufgabe ist die Finanzierung von Spitzenprojekten in der wissenschaftlichen Forschung, gleichzeitig hat der WWTF zum Ziel, höchsttalentierte junge Forscher*innen an den Standort Wien zu binden. Die Life Sciences sind eine der zentralen Stärken der Wiener Forschungslandschaft, mit ein Grund für den WWTF, dieses Thema langfristig zu verfolgen. Seit 2003 hat der WWTF im Rahmen von zahlreichen hochkompetitiven Calls knapp 100 Mio.€ in die Life Sciences investiert.

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