Stadt Wien investiert 10 Millionen in Biotech-Schwerpunkt der BOKU - Innovationsimpuls für die ganze Region

Innovatives Kooperations- und Infrastrukturmodell von BOKU und Stadt Wien - wissenschaftliche Großgeräte als "Sharing-Modell"

Wien (OTS) - Ein innovatives Kooperations- und Infrastrukturmodell  der Stadt Wien und der Universität für Bodenkultur Wien bietet  wissenschaftliche Großgeräte als "Sharing-Modell" für  Forschungseinrichtungen und forschende Unternehmen.   Quasi als "Drehscheibe" für teure wissenschaftliche Großgeräte  fungiert die von der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) mit  finanzieller Unterstützung der Technologieagentur (ZIT) der Stadt  Wien gegründete Equipment (EQ) BOKU VIBT GmbH. Sie stellt die  Top-Geräte neben ihrem Einsatz für BOKU-Forschungen auch externen  Forschungseinrichtungen und forschenden Unternehmen zur Verfügung.  Damit macht die EQ BOKU VIBT GmbH gemeinsam mit der Universität neue  Forschungsprojekte möglich und liefert so innovative Impulse für die  Region Wien als Life Science Standort. BOKU-eigene Forschungsthemen  wie "Cellular Analysis" und das "VIBT Extremophile Center" sorgen in  der Fachwelt für Aufsehen und stoßen bei forschenden Unternehmen auf  großes Interesse.  

EQ BOKU VIBT GmbH bringt mehrfachen Nutzen

Für Mag.a Renate Brauner, Wiens Stadträtin für Finanzen und  Wirtschaftspolitik, stehen bei dieser Kooperation vor allem Vorteile  für den Forschungsstandort Wien im Vordergrund: "Die Stadt Wien hat  sich für eine Kooperation mit der Universität für Bodenkultur Wien  entschieden, da diese Vorteile für die gesamte Region bringt. Gemäß  einer gemeinsam in Auftrag gegebenen Studie gehören wissenschaftliche  Exzellenz der am Standort befindlichen Einrichtungen, Transfer von  Wissen und Technologien und gute Infrastruktur zu den wichtigsten  Erfolgsfaktoren für Life Science Standorte."  Univ.-Prof. Dr. Martin Gerzabek, Rektor der Universität für  Bodenkultur Wien, stimmt dem zu und erläutert: "Als technisch  orientierte Universität sind wir auf eine exzellente  Geräteausstattung angewiesen, um herausragende Ergebnisse erarbeiten  zu können. Gerade auf den Gebieten Biotechnologie, Gesundheit,  Nanowissenschaften, Omics-Technologien spielt man entweder in der  internationalen Top-Liga oder man rutscht in den Rankings sehr  schnell ab. Ausgründungen (Spin-offs) der BOKU wie die Firmen  Polymun, f-Star oder die mit dem Phönix-Preis prämierte Evercyte  sowie zahlreiche Christian Doppler-Labore und ERC-Grants, also von  der EU zur Verfügung gestellte Forschungsgelder, zeigen, dass wir  sehr gut im Rennen sind. In der jetzigen Finanzierungsituation  könnten wir aber ohne Kooperationen unserem Anspruch an gute  Ausstattung und wissenschaftliche Exzellenz nicht gerecht werden. Mit  der EQ BOKU VIBT GmbH wurde ein neues Finanzierungsmodell für  wissenschaftliche Großgeräte geschaffen, das mehrfachen Nutzen  bringt. Im Rahmen der Kooperation mit der Stadt Wien können wir auch  andere Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit innovativer  wissenschaftlicher Infrastruktur und unserem spezifischen Know-how im  Bereich der Biotechnologie unterstützen." Mag. Rudolf Pollak, Geschäftsführer der EQ GmbH über Details und  Benefit dieser Kooperation: "Der Förderungsbeitrag der Stadt Wien für  10 Jahre beträgt 10 Millionen Euro, die BOKU steuert Sach- und  Personalleistungen bei. Aus der Vermietung der wissenschaftlichen  Infrastruktur an Unternehmen, Start-ups und andere Universitäten  werden Erlöse erzielt, die wiederum bei künftigen Investitionen  helfen." Gleichzeitig werden am BOKU VIBT (Vienna Institute of  Biotechnology) neue Projekte und interessante Forschungskooperationen  ermöglicht. "Wir konnten bereits zwei neue Infrastrukturprojekte mit  einem Investitionsvolumen von rund 3 Millionen Euro starten", freut  sich Pollak. Dabei handelt es sich um die "Cellular Analysis" und das  "VIBT Extremophile Center".

Einzigartige Einblicke in die Zelle - das "Cellular Analysis"-Projekt

Beim österreichweit einzigartigen und in der Fachwelt  vielbeachteten Projekt "Cellular Analysis" werden Kulturen von  Abermillionen von Zellen individuell untersucht. Dabei werden  Vorgänge im Inneren jeder einzelnen Zelle auf verschiedenen Ebenen  erforscht - von jener der Gene über die der Proteine bis zur  Momentaufnahme des Gehalts verschiedenster Stoffwechselprodukte.  Möglich gemacht wird das durch die einzigartige Kombination von  hochsensitiven Analysegeräten mit dem Zellsorter. Ziel ist es, das  Verständnis biotechnologisch genutzter Abläufe und somit den Ertrag  sogenannter Zellfabriken zu verbessern. Diese kommen zum Beispiel bei  der biotechnologischen Produktion medizinisch-therapeutisch  verwendeter Moleküle zum Einsatz.

Mikroorganismen aus der "Hölle" - das "VIBT Extremophile Center"

Im "VIBT Extremophile Center", das bereits großen Widerhall in der  Öffentlichkeit gefunden hat, arbeiten Wissenschafterinnen und  Wissenschafter unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Katja  Sterflinger an der Aufklärung der Mechanismen, die Mikroorganismen  widerstandsfähig gegen widrige Umwelteinflüsse machen - seien es  extreme Temperaturen oder pH-Werte, Salzkonzentrationen oder  UV-Strahlung. Die daraus gewonnen Erkenntnisse lassen wertvolle  Informationen für Medizin und Kosmetik, die biologische Aufbereitung  von Abgasen, Abwasser und kontaminierten Böden sowie die Optimierung  biotechnologischer Produktionsstämme erwarten.

Finanzierung durch Drittmittel - der Bund ist gefragt

VIBT-Sprecherin und Leiterin des Departments für Biotechnologie am  BOKU VIBT, Univ.-Prof. Dr. Karola Vorauer-Uhl, unterstreicht die  Bedeutung neuer Kooperations- und Finanzierungsmodelle: "Wir wissen  um die Unmöglichkeit, erfolgreich Forschung ohne Eigenleistung und  Beteiligung Dritter zu betreiben. Bereits 60 Prozent der  Wissenschafter am BOKU-Standort Muthgasse werden über  Forschungsaufträge oder Drittmittel und FWF Projekte finanziert. Wir  hoffen nun, nach der Stadt Wien auch das Wissenschaftsministerium für  unsere Projekte, speziell das "VIBT Extremophile Center", begeistern  und gewinnen zu können.

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