Die Stärkung der Forschung in Österreich sowie das Sichtbarmachen der Leistungen unserer Forscher und Forscherinnen sind mir wichtige Anliegen", so Josef Pröll, Präsident der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG), Dienstagabend bei der Wissenschaftsveranstaltung "Meet Science" der LBG, die mit rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut besucht war.
Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle betonte, dass die Ludwig Boltzmann Institute "für exzellente Grundlagenforschung auf höchstem Niveau stehen und sich über Landesgrenzen hinweg einen hervorragenden Ruf erarbeitet haben". Mit Josef Pröll habe sie erneut "einen starken Präsidenten, der die Forschung als Investition in die Zukunft Österreichs betrachtet".
Bereits zum dritten Mal fand am Dienstag, dem 23. Oktober 2012, im Wiener Semper Depot die Wissenschaftsveranstaltung "Meet Science" der Ludwig Boltzmann Gesellschaft statt. Highlight der der diesjährigen Veranstaltung war die Podiumsdiskussion zum Thema "Vernetzt zur Spitzenforschung?" mit hochkarätigen Vertretern und Vertreterinnen aus Wissenschaft und Forschung.
In der Eröffnungsrede des Abends kündigte Pröll an, dass es Einigkeit mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung über eine neue Ausschreibungsrunde, die im nächsten Jahr starten soll, sowie Planungs- und Finanzierungssicherheit bis 2015 gebe. "Ein logisches Miteinander von Grundlagenforschung und anwendender Forschung ist maßgeblich, um Österreichs Forschung zum Erfolg zu bringen", so Pröll. "Aus diesem translationalen Ansatz heraus setzt die LBG bereits wichtige Impulse, was am starken Forschungsoutput ihrer Institute ersichtlich ist - wie z.B. der erst kürzlich erfolgte Durchbruch in der Krebstherapie, den das LBI für Krebsforschung ermöglichte. Das ist nicht zuletzt auch unserem partnerschaftlichen Modell zu verdanken, das auf der Zusammenarbeit mit Organisationen aus der akademischen und anwendenden Forschung basiert." Um diesen Weg erfolgreich weitergehen zu können, braucht es eine "Neuausschreibung, denn die LBG ist bereits jetzt ein starker Partner für innovative Forschung", so Pröll weiter und abschließend, "Wir leben in einer wissensbasierten Gesellschaft und daher müssen wir den Stellenwert der Forschung heben und dafür Bewusstsein schaffen. Gemeinsam mit der Forschungscommunity wollen wir die großen gesellschaftlichen Herausforderungen bewältigen."
"Die LBG setzt wichtige Impulse in der österreichischen Forschungslandschaft", so Wissenschafts- und Forschungsminister Töchterle. "Die Ludwig Boltzmann Institute decken ein breites Disziplinenspektrum von medizinischen bis hin zu geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen ab und schlagen erfolgreich die Brücke zur Anwendung." Besonders erfreulich und unterstützenswert sei auch das Engagement der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, mit Veranstaltungen wie "Meet Science" die interessierte Öffentlichkeit zu informieren. "Ich sehe darin einen hohen gesellschaftlichen Wert", so Töchterle.
Hochkarätige Podiumsdiskussion mit BM Töchterle
Highlight der Veranstaltung bildete die Podiumsdiskussion mit Vertretern und Vertreterinnen aus Wissenschaft und Forschung, darunter auch Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle, zum Thema "Vernetzt zur Spitzenforschung". Anstoß zur Diskussion lieferte das partnerschaftliche Modell der LBG, welches wesentliches Merkmal der Forschungsorganisation ist.
Um Pro und Contra von Vernetzung sowie die Bedeutung von Kooperationen für Österreichs Forschung zu diskutieren, waren neben BM Töchterle Vertreter von einigen Partnerorganisationen der LBG am Podium geladen: Christa Neuper, Rektorin der Karl-Franzens-Universität Graz, Falko Daim, Generaldirektor des Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz, Andreas Goppelt, Forschungsleiter für Bio-Chirurgie bei Baxter Healthcare, sowie Markus Müller, Vizerektor für Forschung der Medizinischen Universität Wien. Töchterle betonte, dass Kooperationen "kein Selbstzweck sein dürfen, sondern Synergien schaffen müssen", und dass "die Ludwig Boltzmann Institute eine Form von erfolgreichen Kooperationen darstellen". Für Neuper, deren Universität mit mehreren LBI kooperiert, war es außerdem wichtig zu unterstreichen, dass "gute Forschung und kritische Masse nur in Vernetzung passieren kann".
Forschung sichtbar machen - neues Format für Forschungspräsentation
Ein besonders Anliegen der LBG ist es, Bewusstsein in der Bevölkerung für Wissenschaft und Forschung zu schaffen und damit verbunden einen leichteren Zugang zu Forschungsthemen zu eröffnen. Die LBG gab daher einen Impuls zur Entstehung eines neuen Wissenschafts-TV Kanals, "MeetScience.TV" Dieser will sich als Plattform verstehen, um Einblicke in eine Vielzahl von Forschungsprojekten aus unterschiedlichen Disziplinen in verständlich aufbereiteter Form zu ermöglichen. Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft zeigt auf diesem Portal aktuell Kurzfilme über die Forschungsarbeit aller Ludwig Boltzmann Institute und -Cluster. Diese sind kostenfrei über das Internetportal www.MeetScience.tv sowie über ein gratis Android App empfangbar.
Über die Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist eine außeruniversitäre Forschungsorganisation mit Sitz in Wien und betreibt Forschungsinstitute (Ludwig Boltzmann Institute) in den Bereichen der Humanmedizin / Life Sciences sowie der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Sie initiiert gemeinsam mit akademischen und anwendenden Partnern innovative Forschungsthemen und ist spezialisiert auf translationale Forschung - die Brücke zwischen Grundlagenforschung und Anwendung. Derzeit betreibt die LBG 20 LBI und 5 Cluster mit rund 380 MitarbeiterInnen. Die Einrichtung von Ludwig Boltzmann Instituten (LBI) für eine befristete Laufzeit erfolgt aufgrund von Ausschreibungen mit internationalen Begutachtungsverfahren.