Pharmig: Zusammenhalt statt Zersplitterung

Kosteneffektivität, Strukturveränderungen, Transparenz im Gesundheitswesen waren zentrale Diskussionsthemen beim Health Care Symposium der Pharmig Academy.

Am 18.2. lud das Aus- und Weiterbildungsinstitut der Pharmig, die Pharmig Academy, zum Health Care Symposium ins Novomatic Forum. Dort diskutierten Gesundheitsexperten über die Überwindung von Partikularinteressen, über Kosteneffektivität, den notwendigen strukturellen Wandel und funktionierende Ärzte-Arbeitsmodelle. Dr. Jan Oliver Huber als Vertreter der Veranstalterin wies in seinen Begrüßungsworten darauf hin, dass globale Entwicklungen ihre Schatten auf die Solidarität in unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen werfen: „Wir sehen immer härtere Auseinandersetzungen, immer weniger Willen, Herausforderungen in Kooperation zu meistern.“

Prof. DDr. Christian Köck, Geschäftsführer Health Care Company GmbH, nahm in seinem Vortrag diesen Gedanken auf und sprach von einem Politik- statt eines Politikerversagens, wenn der Erhalt des gesellschaftlichen Zusammenlebens durch Partikularinteressen gefährdet ist. Es sei die Verantwortung jedes einzelnen, endlich Kosteneffektivität und rationale Strukturen in das Gesundheitssystem zu bringen und kollektive Interessen mit privatwirtschaftlichen in Einklang zu bringen.

Ob und wie all das realisiert werden kann, darüber diskutierten anschließend BMG-Sektionsleiter Dr. Clemens Martin Auer, Patientenombudsmann Franz Bittner, Dr. Frank-Ulrich Fricke von der Technischen Hochschule Nürnberg, Abteilungsvorstand Prim. Prof. Dr. Kurt Huber vom Wilhelminenspital, Prof. DDr. Christian Köck, Mag. Philipp Lindinger von der AUSTROMED, Hauptverbandsdirektor Dr. Josef Probst, Pharmig-Academy-Präsident Prof. Dr. Robin Rumler und Univ.-Prof. Dr. Judit Simon von der MedUni Wien.

Wesentlich sei, so Dr. Rumler, dass das System transparenter werde:
„Die Industrie ihrerseits muss klar aufzeigen können, was der Wert eines Arzneimittels ist.“ Die Verringerung von Krankenstandstagen, eine schnellere Rückkehr ins Arbeitsleben, kürzere Spitalsaufenthalte, diese Faktoren seien in die Debatte um die Medizinprodukte- und Arzneimittelkosten mit aufzunehmen, forderte in diesem Zusammenhang Mag. Lindinger. Transparenz auf allen Kostensektoren, das sei auch laut Dr. Simon eine Notwendigkeit, um einzelne Komponenten im System bewerten zu können.

Der Ruf nach Transparenz auf allen Ebenen, fairen Arzneimittelpreisen, Einsparungen und damit Kosteneffektivität auf struktureller Ebene – all das weise laut DDr. Köck darauf hin, dass wir uns im Kollektiv auf Antworten einigen müssten. Die Medizin sei dabei nur eine der Möglichkeiten, Gesundheit herzustellen. Es gehe laut Köck auch um Bildung oder Einkommensgerechtigkeit. Damit nicht alles so bleibt, wie es ist, müsse sich jeder einzelne an der Verbesserung des Systems beteiligen, forderte Dr. Probst. Und für Sektionschef Auer sind nachhaltige Reformschritte nur dann möglich, wenn wir es schaffen würden, einem „Headroom for innovation“ dauerhaft Raum zu verschaffen.

Im zweiten Teil der Veranstaltung widmete sich ein anderes Podium der Thematik der Ärzteversorgung. Einleitend sprach Dr. Johannes Steinhart, Vizepräsident der ÖÄK und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte über die Rahmenbedingungen, die derzeit verhindern würden, dass Ärzte erfolgreich ihren Beruf ausüben können. Ein System wäre besser evolutionär als revolutionär zu verändern, so Steinhart. Zentral sei es, das Gesundheitswesen nicht nur als Ausgaben-, sondern ganz gezielt auch als Investitionsgebiet zu betrachten.

Den Themen Ärztemangel, Krankenhausstrukturen, Primärversorgung und Versorgungszentren widmeten sich im Anschluss Dr. Reinhold Glehr, Vizepräsident der ÖGAM, Mag. Julian Hadschieff, Geschäftsführer der PremiQaMed Holding GmbH, Gebietskrankenkassen-Direktor Dr. Arno Melitopulos, Univ. Prof. Dr. Sylvia Schwarz vom KAV, Dr. Johannes Steinhart sowie Mag. Bernhard Wurzer, stv. Generaldirektor im HVB.

Abschließend waren sich alle Diskutanten darüber einig, dass Reformen nur erfolgreich umgesetzt werden können, wenn sich alle Stakeholder im Gesundheitswesen mit den Vertretern der Politik an einen Tisch setzen. „Wir müssen in einen vom Kooperationsgedanken getragenen Diskurs treten, Transparenz walten lassen und gemeinsame Ziele verfolgen“, zog Dr. Rumler am Ende der Veranstaltung sein Resümee.

Über die PHARMIG ACADEMY:
Die PHARMIG ACADEMY ist der Aus- und Weiterbildungsspezialist für den Pharma-Bereich. Die Seminare orientieren sich an aktuellen Entwicklungen und richten sich an alle, die Interesse am Gesundheitsbereich haben bzw. darin tätig sind. Das Portfolio der PHARMIG ACADEMY besteht aus Seminaren, Lehrgängen und Trainings, die auf Wunsch auch individuell konzipiert werden.

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