Pharmig: Arzneimittelfälschungen verhindern: die Pharmaindustrie setzt Maßnahmen

Pharmazeutische Unternehmen entwickeln ausgeklügelte Systeme, um Arzneimittelfälschungen zu verhindern. Österreich verfügt über eine transparente, nach wie vor sichere Vertriebskette.

Die jüngst international durchgeführte Aktion PANGEA VI zeigt, wie sehr der Handel mit gefälschten Arzneimitteln floriert: Im Kontrollzeitraum wurden 36 Sendungen mit 4.140 illegalen Medikamenten aufgegriffen. "Alle sichergestellten Medikamente wurden über den Postweg nach Österreich importiert. Bislang sind wir in der glücklichen Lage, dass noch kein einziges gefälschtes Arzneimittel über die heimische Lieferkette, bestehend aus Hersteller, Großhändler und Apotheken, an die Patienten gelangt wäre", betont Dr. Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig den Wert und die Bedeutung dieser Zusammenarbeit.

Die EU hat mit der Richtlinie gegen das Eindringen gefälschter Arzneimittel in die legale Lieferkette einen wichtigen Schritt für den Schutz von Arzneimitteln gesetzt. Sie bildet die Basis, aufgrund derer die Serialisierung und Codierung von Arzneimitteln bis 2017 EU-weit einheitlich umgesetzt werden sollen. Auch der Internethandel soll für die Kunden sicherer gemacht werden. "Wir begrüßen Maßnahmen, um die Fälschungssicherheit von Arzneimitteln zu gewährleisten. Die pharmazeutische Industrie leistet hier bereits entscheidende Vorarbeit, noch bevor die EU-Rechtsakte hinsichtlich der Sicherheitsmerkmale von Arzneimitteln definiert sind", so Huber.

Die pharmazeutischen Unternehmen entwickeln umfangreiche, kostenintensive Maßnahmen, um Fälschern das Kopieren ihrer Produkte weitestgehend zu verunmöglichen. "Industrie, Großhandel und Apotheken arbeiten an praktikablen Lösungen, um einheitliche Maßnahmen in allen EU-Ländern zu implementieren", erläutert Huber. Für Webseiten sind Kennzeichnungen geplant, die für deren Legalität bürgen sollen. Die WHO schätzt, dass die Hälfte aller Medikamente, die über Webseiten ohne offengelegte physische Adresse gehandelt werden, gefälscht ist. Die EAASM, die European Alliance for Access to Safe Medicines, spricht sogar von 62 Prozent.

Die Kosten von national zu implementierenden Identifizierungs- und Verifizierungsmaßnahmen werden auf 6,8 bis 11 Milliarden Euro geschätzt. Hinzu kommen individuelle Kosten für die Hersteller, um ihre Verpackungslinien aufzurüsten und den neuen Verpflichtungen zu entsprechen. "Die Kosten für die Umsetzung der Richtlinie sind enorm, aber angesichts der Gefahren, die von Arzneimittelfälschungen für die öffentliche Gesundheit ausgehen, wohl eine Notwendigkeit", so Huber.

Über die Pharmig
Die Pharmig ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband 120 Mitglieder (Stand Juni 2013), die den Medikamenten-Markt zu fast 100 Prozent abdecken. Die Mitgliedsunternehmen der Pharmig bieten Arbeitsplätze für ca. 10.000 Beschäftigte.

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