Die pharmazeutische Industrie arbeitet mit Hochdruck und auf internationaler Ebene an Modellen, um die Fälschungssicherheit ihrer Produkte zu erhöhen. „Zwar gab es jüngst Festnahmen auch hier in Österreich, aber klar ist: gefälschte Arzneimittel sind eine globale Bedrohung“, so Huber. Umso wichtiger sei daher das gemeinsame Vorgehen von Industrie, ihren Partnern in der Vertriebskette und den Behörden.
Mit der EU-Richtlinie 2011/62/EU zur Verhinderung des Eindringens gefälschter Arzneimittel in die legale Lieferkette ist auf gesetzlicher Ebene ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Fälschungen gesetzt worden. Die pharmazeutischen Unternehmen rüsten die Verpackungslinien auf, um maximalen Schutz ihrer Originalprodukte zu gewährleisten. „Das bedeutet europaweite Investitionen von bis zu elf Milliarden Euro“, präzisiert Huber. Konkret kann durch Serialisierungs- und Codierungsmaßnahmen jede einzelne Arzneimittelverpackung in der Vertriebskette in Zukunft identifiziert werden. Dadurch soll verhindert werden, dass gefälschte Arzneimittel in die legale Vertriebskette gelangen. „Dabei arbeiten wir eng mit den Behörden und den anderen Partnern in der Vertriebskette zusammen“, so Huber.
Mit diesen Maßnahmen geht die Einrichtung eines EU-weiten Datenspeicher- und –abrufsystems einher. Zusätzlich werden alle Packungen mit einem Originalitätsverschluss versehen, an dem ersichtlich ist, ob eine Verpackung bereits geöffnet wurde. „Der Aufwand für die Industrie ist enorm, aber angesichts des Gefahrenpotenzials durch die Fälschungen eine absolute Notwendigkeit“, ist Huber überzeugt.
Pharmig: Arzneimittelfälschungen – hoch kriminell und gesundheitsgefährdend
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