Pfizer und IBM forschen gemeinsam an besserer Versorgung von Parkinson-Patienten

Experimentelles „Internet of Things“ System nutzt verbundene Endgeräte zur Echtzeit-Messung von Gesundheitsdaten und Lebensqualität.

Pfizer Inc. (NYSE:PFE) und IBM (NYSE:IBM) haben den Start eines gemeinsamen Forschungsprojektes bekannt gegeben, das in seiner Art bislang einmalig ist. Inhalt ist die Entwicklung innovativer Monitoring-Lösungen, die einen grundlegenden Wandel in der medizinischen Versorgung von Parkinson-Patienten herbeiführen könnten. Ein System aus Sensoren, mobilen Endgeräten und maschinellem Lernen soll Echtzeit-Daten zu Krankheitssymptomen rund um die Uhr messen und an Ärzte und Forscher übermitteln. Ziel ist es, den Krankheitsverlauf und das Ansprechen auf Therapien genauer zu verstehen, um die Behandlungssituation für Parkinson-Patienten zu verbessern. Gleichzeitig sollen damit auch Informationen für das Design von Studien gewonnen und die Entwicklung neuer Therapieoptionen beschleunigt werden.

Morbus Parkinson ist eine Erkrankung, die eine ständige Anpassung der Behandlung erfordert, abhängig vom Krankheitsverlauf und Ansprechen der Patienten auf eine Therapie. Im Zuge des Forschungsprojekts soll der Gesundheitszustand von Patienten daher ganzheitlich betrachtet werden: Neben einer Vielzahl an Gesundheitsindikatoren, wie motorische Funktionen, Störungen des Bewegungsablaufs (Dyskinesie), kognitive Funktionen oder Schlaf, sollen auch Alltagsaktivitäten, die die Lebensqualität beeinflussen, gemessen werden. Darunter fallen etwa selbstständiges Ankleiden, Essen oder Körperpflege.  

Diese Informationen könnten Ärzte dabei unterstützen, das Ansprechen auf eine Therapie im Krankheitsverlauf genauer zu erkennen und das Behandlungsschema bei fortschreitender Erkrankung zu optimieren. Darüber hinaus könnten die generierten Daten neue Einblicke in die komplexe Erkrankung bieten und empirische Nachweise liefern, die für eine beschleunigte Entwicklung neuer und besserer Therapien erforderlich sind.

Parkinson: Potentiell neue Möglichkeiten für eine der weltweit häufigsten neurologischen Erkrankungen
Laut den Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind weltweit fast eine Milliarde Familien von neurologischen Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Morbus Alzheimer, Schlaganfall, Multipler Sklerose und Epilepsie betroffen.[i] 12 Prozent aller Todesfälle weltweit sind auf diese Erkrankungen zurückzuführen[ii]. Viele Erkrankungen des Gehirns, der Wirbelsäule und der Nerven haben progredienten Charakter. Das heißt sie verschlimmern sich mit der Zeit und können Bewegungsstörungen auslösen, das Denkvermögen beeinträchtigen und weitere einschränkende Symptome mit sich bringen, die die Lebensqualität von Patienten verschlechtern. Nach Angaben der Parkinson-Stiftung leiden weltweit rund sieben bis zehn Millionen Menschen an Parkinson.[iii] In Österreich geht man von etwa 20.000 Betroffenen aus.

„Wir haben die Chance, Behandlungsergebnisse von Patienten und Möglichkeiten zur Therapiebeobachtung potentiell neu zu definieren, indem wir die Erfahrungen von Pfizer aus Wissenschaft, Medizin und Zulassung mit IBM‘s Fähigkeiten zur Integration und Interpretation komplexer Daten zusammenführen“, erläutert Mikael Dolsten, M.D., Ph.D., President von Pfizer Worldwide Research and Development. „Der Schlüssel zu unserem Erfolg wird die Bereitstellung eines verlässlichen, skalierbaren Mess- und Analysesystems sein, das unsere klinischen Programme in Bereichen mit großem medizinischem Bedarf mit Informationen stützt und die Arzneimittelentwicklung und –zulassung potentiell beschleunigt. Das könnte uns letztendlich dabei helfen, schneller bessere Therapien für Patienten zur Verfügung zu stellen.“

„Obwohl die Verfügbarkeit digitaler Gesundheitsinformationen stark zugenommen hat, erweist sich die Erfassung physiologischer Echtzeitdaten zur Unterstützung des Krankheitsmanagements immer noch als schwer realisierbar“, sagte Arvind Krishna, Senior Vice President und Director von IBM Research. „Wir testen daher Möglichkeiten zur Entwicklung eines Systems, das Daten passiv sammelt und Patienten so kaum oder gar nicht beeinträchtigt, sowie Ärzten und Wissenschaftern objektive Echtzeit-Werte liefert. Wir denken, dass das den Weg, wie Patienten behandelt und Therapiefortschritte beobachtet werden, fundamental verändern kann.“

Die beiden Unternehmen planen das System rasch in die erste klinische Testphase zu überführen. Darüber hinaus werden Pfizer und IBM einen externen Beirat mit Vertretern von Patientenorganisationen, Ärzten und Neurowissenschaftern einberufen. Diese sollen eine beratende Funktion hinsichtlich des Einsatzes von Technologie, Medizinprodukten, Datenmanagement und Forschungsprotokollen ausüben und sicherstellen, dass das Programm an den Bedürfnissen der Patienten ausgerichtet wird.

IoT von IBM findet neues Anwendungsgebiet in der Gesundheitsversorgung
Dieses Projekt markiert einen bedeutenden Meilenstein für IBM zur Ausweitung der Nutzung von „Internet of Things“ (IoT) Technologien im Gesundheitswesen. Derzeit wird am Emory University Hospital in Atlanta eine Intensivstation mit Streaming-Analysetechnik von IBM ausgestattet, um die prädiktive Medizin für kritisch erkrankte Intensiv-Patienten zu verbessern. Das neue System wird es Ärzten ermöglichen, medizinische Daten in bisher nicht vorstellbarer Dimension und Geschwindigkeit zu erfassen, zu analysieren und abzugleichen. Spezialisten für Neugeborenenintensivmedizin am Institute of Technology der University of Ontario vertrauen bei der Analyse von mehr als 1.000 Stück einzigartiger Informationen pro Sekunde, die von Sensoren und Geräten zur Überwachung Frühgeborener kontinuierlich geliefert werden, auf dieselbe Software. Mit der Software können Ärzte und Pfleger das Auftreten von septischen Infektionen bis zu 24 Stunden früher erkennen. Darüber hinaus arbeitet Medtronic gemeinsam mit IBM Watson Health an der Entwicklung einer kognitiven App zur Analyse von Echtzeit-Daten auf Medtronic-Geräten, um die Erkennung von Mustern und Verläufen bei Diabetikern zu unterstützen.

Über IBM
Erfahren Sie mehr über die Forschungstätigkeit von IBM unter www.research.ibm.com. Erfahren Sie mehr über IBM Watson Health unter www.ibm.com/watsonhealth. Folgen Sie uns auf Twitter unter @IBMResearch und @IBMWatsonHealth

Über Pfizer
Wenn Menschen krank werden, kann sich vieles für sie verändern – ein oft schwieriger Weg beginnt. Bei Pfizer arbeiten rund 97.000 Mitarbeiter weltweit daran, Patienten auf diesem Weg zu unterstützen. Sie erforschen, entwickeln und vertreiben moderne Arzneimittel und Impfstoffe zur Behandlung oder Vorbeugung von Krankheiten wie Krebs, Rheuma oder Schmerz. Das Unternehmen mit Hauptsitz in New York erzielte im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 48,9 Milliarden US-Dollar. In Österreich beschäftigt Pfizer derzeit rund 500 Mitarbeiter an zwei Standorten: Dem Vertriebsstandort in Wien und dem Produktionsstandort für Impfstoffe in Orth an der Donau. Um mehr über Pfizer zu erfahren, besuchen Sie uns auf www.pfizer.com oder www.pfizer.at, folgen Sie uns auf Twitter unter @Pfizer, @Pfizer_News oder @pfizeraustria oder liken Sie uns auf Facebook unter facebook.com/Pfizer.

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