Mediatum Top-Management-Studie 2012

Gender-Pay-Gap bei Führungskräften der Life Science Branche:

Frauen verdienen um 26 Prozent weniger als Männer, nur jede dritte Geschäftsführung ist mit einer Frau besetzt.

Wien (18. September 2012) - In der Österreichischen Life Science Branche klafft zwischen weiblichen und männlichen Führungskräften ein beachtlicher Gehaltsunterschied: Das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen der Frauen (Fixgehalt ohne variablen Anteil) beträgt 82.600 Euro, jenes der Männer 112.000 Euro. Demnach verdienen weibliche Führungskräfte im Durchschnitt um 26 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.

Zu diesem Ergebnis kommt die Mediatum Top-Management-Studie 2012, die im ersten Quartal dieses Jahres im Rahmen einer Diplomarbeit in Österreich durchgeführt wurde und dabei die Fixgehälter von Führungskräften der ersten bis dritten Managementebene aus den Bereichen Pharma, Medizintechnik, Biotechnologie und Life Science Services evaluierte. "Dass die Gehalts-Differenz zwischen Männern und Frauen mit 26 Prozent sogar über dem EU-Strukturindikator von 25,4 Prozent liegt, hat uns überrascht," so die Studieninitiatorin und Mediatum Geschäftsführerin Mag. Ulrike Ischler.

Männerdominanz in Top-Management-Positionen
Spitzenpositionen werden in der Life Science Branche zum überwiegenden Teil mit Männern besetzt: So bekleiden 70 Prozent der befragten Männer eine Geschäftsführungsposition, aber nur 37 Prozent der Frauen. Lediglich im Bereich Marketing und Sales überwiegt der Frauenanteil mit 40 Prozent gegenüber den männlichen Kollegen mit 11 Prozent.

Gleichbehandlung bei variabler Vergütung und Zusatzleitungen
Die Studie beleuchtet auch den Bereich der variablen Vergütung sowie Zusatzleitungen/fringe benefits bei Führungskräften. Dabei zeigen die Ergebnisse, dass leistungs- und erfolgsorientierte Vergütungssysteme bei den befragten Führungskräften eine starke Anwendung finden. Demzufolge haben 83 Prozent der Frauen und 79 Prozent der Männer Anspruch auf variable Vergütung sowie 83 Prozent der Frauen und 89 Prozent der Männer Anspruch auf sonstige Zusatzleistungen wie Handy, Laptop, Dienstwagen, private Pensionskasse etc. "Hier liegen die Werte so knapp beisammen, dass keine signifikant geschlechtsspezifischen Unterschiede abgeleitet werden können," so Ulrike Ischler.

Gehaltsoffenlegung: Frauen wie Männer zweifeln an positivem Einfluss auf Gehaltsunterschiede
Die Diplomarbeit von Natascha Krendl widmete sich neben der Gehaltsstudie auch der Akzeptanz und Einstellung von Führungskräften des Life Science Bereiches zur Offenlegung der durchschnittlichen weiblichen und männlichen Gehälter. Natascha Krendl: "Frauen sind sich demzufolge mehr über die vorherrschenden Einkommensunterschiede bei Führungspositionen im Klaren als ihre männlichen Kollegen. Frauen finden die Gehaltsoffenlegung generell für sinnvoller als ihre männlichen Kollegen, die eine eher negative Einstellung diesbezüglich haben. Die Akzeptanz zur eingeführten Gesetzesnovelle ist bei den befragten Frauen demzufolge weitaus höher als bei den befragten Männern. Beide Gruppen bezweifeln aber, dass die Gehaltsoffenlegung einen positiven Einfluss auf die Gehaltsunterschiede in Österreich haben wird."

Studiendesign/Methodik
Die Evaluierung erfolgte anonym per Online-Befragung. Stichprobenumfang 730 Führungskräfte ausschließlich aus der Life Science Branche Österreich, Rücklaufquote 15%. Der Löwenanteil der Responder kommt mit 44% aus der "klassischen" Pharma, 18% aus der Medizintechnik, 16% aus Biotechnologie und 8% aus Life Science Services. 70% der Teilnehmer sind männlich, 30% weiblich. 65% der Responder bekleiden Geschäftsführer-Positionen, 24% sind in der 2. Führungsebene und 11% in der 3. Führungsebene tätig. 51% der Befragten arbeiten in Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern, 22% in Unternehmen mit 51-150 Mitarbeitern, 10% in einem Unternehmen mit 151-250 Mitarbeitern und der Rest über 251 Mitarbeitern. Prozentangaben sind auf ganze Zahlen gerundet.

Über Mediatum
Mediatum, ein ausschließlich auf die Besetzung von Führungskräften und Experten in der Life Science Industrie spezialisiertes Personalberatungsunternehmen, wurde 2001 von Christoph Boehringer und Dirk Wilken in Heidelberg gegründet und hat sich seither kontinuierlich als Branchenspezialist weiterentwickelt. Mediatum ist mit eigenen Niederlassungen in Heidelberg, Wien, Basel, London und seit Jahresbeginn 2012 auch in USA/Boston vertreten.

Die Mediatum Top-Management-Studie 2012 können Sie auf der Mediatum Homepage / News & Events unter http://www.mediatum.com/uploads/media/PrC3%A4sentation_der_Studienergebnisse_2012.pdf downloaden.

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