LBG: Fast jede/r Fünfte fürchtet, psychisch zu erkranken

Ludwig Boltzmann Gesellschaft fordert BürgerInnen auf, sich am Forschungsprozess rund um psychische Erkrankungen zu beteiligen

Knapp ein Fünftel der Bevölkerung fühlt sich aktuell gefährdet, psychisch zu erkranken. Fast 80 Prozent kennen in ihrem persönlichen Umfeld jemanden, der entweder psychisch krank ist oder psychisch erkrankt war. Vier von fünf Befragten sind davon überzeugt, dass psychische Erkrankungen nach wie vor ein Tabuthema sind. Dabei sprechen neun von zehn Befragten für eine Gleichstellung psychischer und physischer Erkrankungen aus. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Studie des österreichischen Gallup-Instituts, das im Auftrag der Initiative ‚Open Innovation in Science‘ der Ludwig Boltzmann Gesellschaft 1.000 Personen befragt hat. Unter dem Motto ‚Reden Sie mit!‘ können sich Betroffene, Spezialisten und Interessierte ab dem 16. April unter www.redensiemit.org aktiv an der Entwicklung von wissenschaftlichen Forschungsfragen zum Thema psychische Erkrankungen beteiligen.

"Die Befragung zeigt, dass psychische Erkrankungen sehr weit verbreitet, aber noch immer stark tabuisiert sind", so Dr. Ulrike Schmidt, Leiterin der Trauma-Ambulanz des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München und Mitglied im Beirat der Initiative ‚Open Innovation in Science‘: "Deshalb ist die Initiative ‚Open Innovation in Science‘ auch so wichtig, um betroffene BürgerInnen am Forschungsprozess zu beteiligen, die Transparenz zu erhöhen und das Bewusstsein für psychische Erkrankungen zu steigern. Die Forschung muss stärker an die Bedürfnisse der Erkrankten heranrücken."

Forschung soll stärker auf Anregungen aus der Bevölkerung eingehen
Die Befragung des Gallup-Instituts unterstreicht den Wunsch der Bevölkerung, dass WissenschaftlerInnen Anregungen aus der Gesellschaft in ihre Forschungsthemen einfließen lassen. 78 Prozent der Befragten wünschen sich, stärker am Forschungsprozess beteiligt zu werden. Hier setzt die ‚Open Innovation in Science‘-Initiative an:
Über die Online-Plattform www.redensiemit.org können sich Interessierte registrieren und ab dem 16. April Vorschläge einreichen, welche Themen aus dem Bereich psychischer Erkrankungen von der Wissenschaft aufgegriffen werden sollen.

"Ich bin davon überzeugt, dass die Einbindung externer Wissensgeber in Zukunft an Bedeutung gewinnt", so Mag. Claudia Lingner, Geschäftsführerin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und Initiatorin von Open Innovation in Science. "Es geht uns um eine Diskussionskultur auf Augenhöhe zwischen der Wissenschaft und der Gesellschaft. Das heißt für uns auch, dass BürgerInnen Einfluss darauf haben, was erforscht wird. Wir wollen also Wissen, das außerhalb einer Kerndisziplin liegt für konkrete Forschungsanliegen nutzbar machen. So können sich völlig neue Fragestellungen und in späterer Folge neue Lösungen ergeben."

‚Open Innovation in Science‘ ist eine europaweit einzigartige Initiative, in der in einem zweistufigen Verfahren Personen in die Generierung neuer Forschungsfragen eingebunden und anschließend WissenschaftlerInnen für die Anwendung von Open Innovation-Methoden in der Forschung trainiert werden. Sie wird getragen von der österreichischen Ludwig Boltzmann Gesellschaft und international von einem renommierten Advisory Board unterstützt, dem unter anderem VertreterInnen der WHO, der Harvard Medical School und der Max-Planck-Gesellschaft angehören.

‚Reden Sie mit!‘ wird von namhaften Partnern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz unterstützt.

Über ‚Open Innovation in Science‘
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft startet am 16. April die Initiative ‚Reden Sie mit!‘, die es Interessierten und Betroffenen ermöglichen soll, am Forschungsprozess und vor allem an der Generierung von Forschungsfragen teilzunehmen. Der Fokus der Initiative liegt auf dem Bereich psychischer Erkrankungen und ist Teil des Gesamtprojekts ‚Open Innovation in Science‘. Durch die gezielte Öffnung des Innovationsprozesses soll neues Wissen von außen in die Forschung gebracht werden. Weitere Informationen unter www.openinnovationinscience.at.

Über die Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist der Forschungsinkubator im Bereich Health Sciences in Österreich und betreibt 18 Forschungsinstitute und -cluster mit rund 550 Mitarbeiter/innen. Die LBG steht mit ihrem Motto "Forschung für Menschen" für die Behandlung gesellschaftsrelevanter Forschungsfragen.

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