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FCIO zur EU-Pharmastrategie: Innovation als Schlüssel zur Versorgungssicherheit

Stärkung der Arzneimittelforschung ermöglicht besseren Zugang zu Medikamenten

Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) sieht in den heute vorgestellten Plänen der Europäischen Kommission, den Zugang und die Versorgung von Patienten mit wichtigen Arzneimitteln zu verbessern und gleichzeitig die Erforschung innovativer Medikamente und die Produktion in Europa zu stärken, eine große Chance die Rahmenbedingungen für die Pharmaindustrie in Österreich und Europa weiterzuentwickeln.

Die Pharmaindustrie ist einer der wichtigsten Innovationsbranchen in Europa. Allein 2019 investierten die Arzneimittelhersteller 37 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung. Die Behandlung von seltenen Krankheiten steht dabei ebenso im Fokus wie die Entwicklung von Impfstoffen, Krebstherapien und die Bekämpfung von Volkskrankheiten im Herz-Kreislauf-Bereich. Die Bedeutung der Innovationskraft der Pharmaindustrie für Europa zeigt sich auch im aktuellen Wettlauf um eine wirksame und sichere Impfung gegen das Coronavirus. Zwei der drei vielversprechendsten Impfstoffe, die demnächst wahrscheinlich eine Zulassung erhalten werden, wurden in der EU entwickelt.

Um die Ziele der Strategie zu erreichen, ist es daher essenziell, die Leistungsfähigkeit der europäischen Pharmaindustrie im globalen Wettbewerb zu stärken. Einige Maßnahmen der Pharmastrategie, wie etwa die Harmonisierung der ergänzenden Schutzzertifikate im Patentrecht oder Projekte im Bereich Digitalisierung, könnten dabei helfen, neue Therapien schneller zur Marktreife kommen zu lassen und so zu einer besseren Versorgung der Patienten führen. Auch große Gemeinschaftsprojekte im Bereich Forschungsförderung, wie etwa die Initiative „1+ Million Genome“, werden sich positiv auf die Entwicklung innovativer Produkte auswirken.

Als Schritt in die richtige Richtung sind auch zahlreiche weitere Schwerpunkte zu bewerten, wie beispielsweise die Entwicklung neuartiger Antibiotika, um das zunehmende Problem der Antibiotikaresistenzen zu bekämpfen, sowie Arzneimittel für Kinder und seltene Krankheiten. Die Kommission will dafür Innovationen verstärkt forcieren – gleichzeitig ist aus Sicht des Fachverbandes äußerste Vorsicht bei der geplanten Überprüfung der derzeitigen Anreizsysteme im Bereich des geistigen Eigentums geboten.

„Für die Weiterentwicklung der europäischen Gesundheitssysteme ist es von großer Bedeutung, dass der Patient im Zentrum der umfassenden Pharmastrategie der Europäischen Kommission steht. Insbesondere Maßnahmen zur Stärkung von Forschung und Innovation werden sich positiv auf die Verfügbarkeit wichtiger Therapien auswirken. Kritisch zu hinterfragen sind jedoch Änderungen bei den Anreizsystemen zur Entwicklung von Arzneimitteln in der Pädiatrie und bei seltenen Krankheiten. Entscheidend ist hier, dass die Treffsicherheit des Mitteleinsatzes erhöht wird jedoch keinesfalls das Schutzsystem selbst geschwächt wird. Das würde die Entwicklung neuer, innovativer Arzneimittel eher hemmen und sich negativ auf den Forschungsstandort Europa auswirken“, so Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des FCIO.

Krisenfeste Lieferketten für Versorgung entscheidend

Ein weiterer zentraler Punkt in der Pharmastrategie ist die Versorgungssicherheit. Es gab schon vor der Pandemie Lieferengpässe bei unentbehrlichen Arzneimitteln wie Krebstherapien, Impfstoffen und antimikrobiellen Mitteln, die Krise hat aber noch deutlicher gemacht, wie kritisch eine durchgehend funktionierende Lieferkette im Arzneimittelbereich ist. Die Kommission zielt darauf ab, Bereiche in den Lieferketten von Medikamenten und Wirkstoffen zu identifizieren, die besonders krisenanfällig sind und dort eine europaweite Transparenz bezüglich der Produktion und der Bestände zu etablieren. „Um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und die europäischen Märkte widerstandsfähiger in Krisensituationen zu machen, ist auch die Stärkung der Zusammenarbeit aller Beteiligten , insbesondere die Koordination von Maßnahmen auf europäischer Ebene ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. so Hofinger. Der Fachverband der Chemischen Industrie wird sich in den kommenden Monaten intensiv und konstruktiv in die Diskussionen einbringen und Vorschläge für eine ausgewogene Umsetzung der unterschiedlichen Bereiche der Strategie unterbreiten.

EU-Pharmastrategie

Über den FCIO:

Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ist die gesetzliche Interessenvertretung der chemischen Industrie in Österreich. Derzeit vertritt der Verband etwa 240 Unternehmen aus der chemischen Industrie, welche neben der Kunststoff- und Pharmaindustrie auch die Produktion von organischen und anorganischen Chemikalien, Chemiefasern und Lacken umfassen. Mehr als 47.000 Beschäftigte in der chemischen Industrie haben 2019 Waren im Wert von über 16 Milliarden Euro hergestellt. Der FCIO setzt sich für einen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen und attraktiven Chemiestandort Österreich mit einem forschungs- und technologiefreundlichen Umfeld ein. www.fcio.at

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