Boehringer Ingelheim wächst im 1. Halbjahr 2012 erneut – Schwieriges Geschäftsumfeld für die 2. Jahreshälfte

Wien, 14. August 2012 – Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim hat im laufenden Geschäftsjahr weiter zugelegt: Im ersten Halbjahr 2012 stieg der Umsatz währungsbereinigt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent auf über 7,1 Milliarden Euro. Getrieben wurde das Umsatzplus sowohl von den etablierten Atemwegspräperaten SPIRIVA® und COMBIVENT ®, die jeweils zweistellig zulegten, wie auch von dem neu eingeführten Gerinnungshemmer PRADAXA® und dem neuen Diabetes-Präparat TRAJENTA®. Starkes Wachstum erzielte das Unternehmen vor allem in den USA und in den Schwellenländern. Für das Gesamtjahr strebt Boehringer Ingelheim ein Wachstum im einstelligen Bereich an. 2011 setzte das Unternehmen 13,2 Milliarden Euro um.

„Die erfreulichen Zahlen sind Momentaufnahmen und dürfen nicht den Blick auf die Veränderungen auf unseren wichtigsten Märkten verdecken“, erklärte Prof. Dr. Dr. Andreas Barner, Sprecher der Unternehmensleitung, bei der Vorlage der Unternehmenszahlen für das erste Halbjahr. „Der konjunkturelle Gegenwind durch die Staatsschuldenkrise in Südeuropa und die weiterhin schwache wirtschaftliche Entwicklung in den USA gestalten das Geschäftsumfeld für die Pharmabranche zunehmend schwieriger. Dem können auch wir uns, trotz eines attraktiven Produktportfolios, nicht entziehen“, skizzierte Barner die geschäftlichen Herausforderungen, denen Boehringer Ingelheim auch mit der Überprüfung von internen Prozessen und Strukturen begegnen will.

„Neben der komplizierten Haushaltslage in vielen Staaten wird darüber hinaus der Marktzugang und das Etablieren neuer innovativer Therapien, wie sie unser Unternehmen entwickelt und anbietet, deutlich anspruchsvoller“, erläuterte der Sprecher der Unternehmensleitung weiter. „Von dieser Entwicklung sind forschungsgetriebene Pharmaunternehmen wie Boehringer Ingelheim besonders betroffen. Dazu stellt sich angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise für einige Länder die Frage, ob neue Medikamente, selbst wenn sie der herkömmlichen Therapie klar überlegen sind, überhaupt im Rahmen der reduzierten Gesundheitsbudgets und Staatshaushalte getragen werden können.“ Diese Entwicklung spürt das Unternehmen bereits bei den Neueinführungen von PRADAXA® und von TRAJENTA®.

In den kommenden Jahren will das Familienunternehmen weitere Neuentwicklungen aus der umfangreichen eigenen Forschungs-Pipeline einführen. „Wir werden vor allem in den Therapiegebieten Diabetes, Onkologie, Hepatitis-C, in der idiopathischen Lungenfibrose und für andere Atemwegserkrankungen neue Medikamente zur Verfügung stellen", betonte Barner, der auch die Forschung & Entwicklung von Boehringer Ingelheim verantwortet. Eine ganze Reihe neuer biologischer und chemischer Wirkstoffe seien bereits von der Präklinik in die klinische Entwicklung überführt worden. Auch Substanzen in den späten Entwicklungsphasen, wie beispielsweise Afatinib zur Behandlung von Lungenkrebs, würden wie geplant voran getrieben.

Großteil des Umsatzes mit verschreibungspflichtigen Medikamenten
Insgesamt betrugen die Erlöse mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, dem wichtigsten Geschäftsfeld von Boehringer Ingelheim, im ersten Halbjahr 2012 rund 5,6 Milliarden Euro. Das bedeutet ein Plus von 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit einem Halbjahresumsatz von 1,8 Milliarden Euro ist SPIRIVA®, das zur Behandlung der chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankung (COPD) eingesetzt wird, weiterhin das umsatzstärkste Präparat des Unternehmens. Die MICARDIS-Produktfamilie konnte mit 969 Millionen Euro ihr hohes Erlösniveau verteidigen. Rund 500 Millionen Euro Umsatz erzielte Boehringer Ingelheim mit dem neuartigen oralen Gerinnungshemmer PRADAXA® (Dabigatranetexilat).

„Die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2012 war für Boehringer Ingelheim umsatzseitig sowohl durch die Markteinführung von PRADAXA® als auch durch die erfreuliche Entwicklung unserer etablierten Arzneimittel geprägt“, erläuterte Hubertus von Baumbach, für Finanzen verantwortliches Mitglied der Unternehmensleitung, die Geschäftsentwicklung. Das Betriebsergebnis habe sich wie geplant entwickelt. „Die positive Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres 2012 in den nächsten sechs Monaten zu halten, wird jedoch herausfordernd.“

Die Umsätze im Selbstmedikationsgeschäft betrugen insgesamt 699 Millionen Euro. In lokalen Währungen war dies ein Wachstum von 1,3 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Gebremst wurde die erfreuliche Entwicklung in diesem Segment durch die Euro- und Wirtschaftskrise in Südeuropa sowie das weiterhin schwierige Marktumfeld für frei verkäufliche Arzneimittel in Japan (-5,3 Prozent in lokalen Währungen).

Das Tiergesundheitsgeschäft erzielte im ersten Halbjahr 2012 Gesamterlöse von 527 Millionen Euro, ein währungsbereinigtes Wachstum in Höhe von 7,8 Prozent. Das umsatzstärkste Produkt war erneut der Schweineimpfstoff Ingelvac® CircoFLEX mit einem Erlöszuwachs von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Wachstum im Tiergesundheitsgeschäft wurde in den ersten Monaten des Jahres 2012 vor allem durch den Verkauf von Tierimpfstoffen in den asiatischen Schwellenländern erzielt.

Das Drittkundengeschäft von Boehringer Ingelheim wird maßgeblich von der Entwicklung und Herstellung von Biopharmazeutika getragen. Die Umsätze mit Biopharmazeutika gingen im ersten Halbjahr 2012 von 233 auf 214 Millionen Euro zurück, werden aber zum Jahresende leicht über dem Vorjahr erwartet.
 
Starkes Wachstum in den USA und in den Schwellenländern 
Mit einem Gesamtumsatz im ersten Halbjahr 2012 von knapp 3,3 Milliarden Euro und einem Wachstum von 9,5 Prozent ist Nord- und Südamerika weiterhin die bedeutendste Region für Boehringer Ingelheim. In der Region Asien/Australien/Afrika konnte das Pharmaunternehmen seine Erlöse dank eines guten Absatzes von verschreibungspflichtigen Medikamenten im gleichen Zeitraum um 9,2 Prozent auf über 1,7 Milliarden Euro steigern. Die Regionen im Nahen Osten und Nordafrika sowie Lateinamerika mit Brasilien, Kolumbien und Venezuela an der Spitze waren die in diesem Bereich am stärksten wachsenden Märkte. Mit diesen Zuwächsen konnte vor allem die schwache Entwicklung in Südeuropa aufgefangen werden. Insgesamt erzielte Boehringer Ingelheim in der Region Europa einen Gesamtumsatz von rund zwei Milliarden Euro.

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