Baxter: Welt-Innovation made in Austria: Hemopatch zur Blutstillung im OP

Der neue Hemopatch™ ist ein innovatives Medizinprodukt der neuesten Generation zur Blutstillung in der Chirurgie, das in Österreich erforscht und entwickelt wurde und hier für die ganze Welt produziert wird. Hemopatch von Baxter dient zur Blutstillung (Hämostase) bei operativen Eingriffen, wenn Druck, Nähte, Klammern oder sonstige konventionelle Verfahren unwirksam oder nicht praktikabel sind.

Der "ready to use" Hemopatch besteht aus einem weichen, dünnen und flexiblen Vlies aus Kollagen (Eiweiß) mit einer versiegelungsaktiven Beschichtung. Die zur Wundfläche gewandte Seite ist mit einer speziellen dünnen, reaktiven PEG- (Polyethylen Glykol) Schicht überzogen. Diese ermöglicht eine feste Haftung an die Wundfläche und versiegelt die blutende Oberfläche. Gleichzeitig löst das Kollagen die natürliche Blutgerinnung aus.
Hemopatch unterscheidet sich von seinen Vorgängern in einer Reihe von Punkten. "Präklinische Tests zeigen, dass der Patch der zweiten Generation in 97,5 Prozent der Anwendungen eine vollständige Blutkontrolle innerhalb von zwei Minuten erreicht und damit schnelleren Wirkungseintritt verspricht. Weiters ist eine stärkere Anhaftung an das Gewebe zu erwarten", so Univ.-Prof. Dr. Günther Laufer, Leiter der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie, AKH/MedUni Wien. "Dieses Produkt scheint auch für minimalinvasive Eingriffe sehr gut geeignet zu sein und kann eine schnellere und schonendere Hämostase bei ‚Schlüsselloch-Operationen' ermöglichen."

400 Prototypen wurden von 200 Chirurgen evaluiert und ständig verbessert
"Unsere Versuche haben gezeigt, dass Produkte früherer Generationen weniger saugfähig sind, weshalb es bei ihrer Anwendung häufiger zur Bildung von Blut-Seen (Hämatomen) und Nachblutungen kommt. Sie haften weniger gut und neigen zu einem ‚Aquaplaning-Effekt': sie rutschen und gleiten auf den gebildeten Blut-Seen", berichtet Heinz Gulle, PhD, Associate Director R&D BioSurgery, Baxter. "Vorgänger-Produkte sind spröde und können brechen, weshalb sie in der Schlüsselloch-Chirurgie nur mit entsprechendem Aufwand eingesetzt werden können."
Deshalb hat Baxter im Jahr 2008 beschlossen, einen chirurgischen Blutstiller der nächsten Generation zu entwickeln. Der Aufwand für die F&E Abteilung von Baxter war beträchtlich. "Bei der Entwicklung von Hemopatch hat Baxter insgesamt 400 Prototypen getestet. Diese wurden von 200 Chirurgen evaluiert und entsprechend dem Feedback weiterentwickelt, bis schließlich das optimale Produkt vorgelegen ist", so Andreas Kronberger, Geschäftsführer von Baxter Healthcare. "Dabei erwies es sich einmal mehr als großer Vorteil, dass Baxter am Standort Österreich sowohl forscht, als auch entwickelt und produziert. Das erleichtert es, die in enger Kooperation mit unseren Partnern und Kunden gewonnenen Erkenntnisse und Optimierungspotenziale praktisch umzusetzen."


Vorteile gegenüber Produkten früherer Generationen

  • Hemopatch, so Baxter-Experte Gulle, weist gegenüber Produkten früherer Generationen eine Reihe von Vorteilen auf:
  • Er führt schneller zu einer wirksamen Blutungskontrolle. Das bedeutet ein Plus an Zeitgewinn.
  • Er ist saugfähiger, es kommt viel seltener zu Nachblutungen und zur Bildung von Hämatomen. Das bedeutet ein Plus an Blutstillung.
  • Er haftet durch den Einsatz intelligenter Materialien verlässlich auf dem Gewebe, es kommt nicht zu einem nachträglichen Abheben des Materials. Das bedeutet ein Plus an Sicherheit.
  • Das Kollagen-Vlies ist sehr weich und flexibel, und es bröselt nicht. Es kann eng zusammengerollt oder gefaltet werden und durch einen "Trocar" – eine in der Schlüsselloch-Chirurgie verwendete Metall- oder Kunststoffhülse – sehr schnell und minimalinvasiv an die blutende Stelle im Körper gebracht werden. Das bedeutet ein Plus an schonendem Vorgehen.

Eine wertvolle Ergänzung im OP
Modernes Blutstillungs-Management ermöglicht es heute, chirurgische Eingriffe vorzunehmen, die früher kaum vorstellbar waren oder hohe Blutverluste mit sich brachten, sagt Prof. Laufer: "Innovative Blutstiller sind damit zum Standard in der Chirurgie im Allgemeinen und in der Herzchirurgie im Speziellen geworden." Eine professionelle Versorgung von bei einer Operation entstehenden Wunden trägt dazu bei, die Gefahr einer Wundheilungsstörung oder Infektion sowie eines unnötig hohen Blutverlustes zu vermeiden. Dabei muss nicht nur der oberflächliche Hautschnitt durch eine Naht verschlossen werden, auch tieferliegendes Gewebe muss durch verschiedene Maßnahmen versiegelt werden. Ein Baustein der intraoperativen Wundversorgung ist das Kleben von Gewebe und damit die schnelle Blutstillung mit speziellen Produkten.

Es sei zu begrüßen, dass jetzt ein innovatives, im Operationsgebiet einsetzbares Gewebepflaster (Patch) zur intraoperativen Blutstillung zur Verfügung steht, sagt Prof. Laufer. "Dass dieses Produkt auch für minimalinvasive Eingriffe sehr gut geeignet zu sein scheint, kommt den aktuellen Entwicklungen der Herzchirurgie sehr entgegen. 15 bis 20 Prozent aller herzchirurgischen Operationen erfolgen an der Herzchirurgie am AKH Wien/an der MedUni Wien bereits mit kleinen Schnitten." Ein Beispiel dafür sind neue Herzklappenprothesen, die durch einen acht Zentimeter langen Hautschnitt in schonender Art und Weise implantiert werden können. Bei der Implantation von künstlichen Blutpumpen wird bereits der Großteil der Eingriffe am AKH Wien/ an der MedUni Wien minimal-invasiv über kleine Schnitte durchgeführt. Prof. Laufer: "Ein Vorteil des Blutstillungspflasters der neuen Generation ist die erhöht Flexibilität, die eine Anwendung bei kleineren und beengten Zugangswegen in wirksamer Art und Weise ermöglichen soll."

Das neue Gewebepflaster stelle eine wertvolle Ergänzung im OP dar, weil es schnelle Blutstillung und sehr gute Haftbarkeit des Gewebes kombiniert, sagt Prof. Laufer: "Es wirkt schnell und erfordert keine Vorbereitungszeit, was sich unter den Umständen eines chirurgischen Akuteingriffs als sehr wichtig erweisen kann. Auch die Anwendbarkeit bei minimal invasiven Eingriffen ist verbessert."

Baxter-Ziel: Jedes Jahr mit einem neuen Produkt auf den Markt kommen
"Das Ziel von Baxter ist es, pro Jahr mit einem neuen Produkt auf den Markt zu kommen. Am Standort Österreich haben wir gezeigt, dass wir dieses Ziel auch erreichen können", so Andreas Kronberger. Im vergangenen November hat Baxter bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) einen Zulassungsantrag für einen rekombinanten Faktor IX zur Behandlung und Prophylaxe von Blutungen bei Patienten aller Altersstufen mit Hämophilie B eingereicht. Dieses Medikament wird in Österreich hergestellt. Sowohl der rekombinante Faktor IX, als auch das zweite neue Produkt, der jetzt vorgestellte Hemopatch, gehören zum BioScience-Produktportfolio von Baxter. Rund 80 Prozent der Produkte aus diesem Geschäftsbereich stehen heute in einem engen Zusammenhang mit Österreich: Sie werden hier erforscht und entwickelt oder hergestellt – oder beides.

Über Baxter
Baxter entwickelt, produziert und vertreibt Produkte, die das Leben von Menschen mit Hämophilie, Immunerkrankungen, Infektionskrankheiten, Nierenerkrankungen, Traumata und anderen chronischen und akuten Erkrankungen erhalten und bewahren. Als globales, diversifiziertes Unternehmen der Gesundheitsbranche verfügt Baxter über spezielles Fachwissen in den Bereichen Medizinprodukte, Pharmazeutika und Biotechnologie und entwickelt auf der Basis dieser einzigartigen Kombination neue Produkte für eine weltweit bessere Patientenversorgung.

Baxter in Österreich
Baxter ist mit 4.400 Mitarbeitern eines der größten forschenden und produzierenden Pharma- und Biotech-Unternehmen Österreichs. Zugleich ist Österreich der größte Standort von Baxter International Inc. außerhalb der USA und der wichtigste Forschungsstandort des Geschäftsbereiches Baxter BioScience weltweit. Rund 1.000 Wissenschaftler arbeiten hier an der Erforschung neuer Wirkstoffe und an der Weiterentwicklung bereits am Markt befindlicher Medikamente. Schwerpunkte des Bereiches BioScience bilden die Entwicklung und Produktion biotechnologischer und biopharmazeutischer Therapeutika. 90 Prozent der in Österreich entwickelten und hergestellten Arzneimittel gehen in den Export.

Weitere Informationen finden Sie unter www.baxter.at

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