WGKK: Das Hanusch-Krankenhaus lädt zur Fachtagung des Peritonealkarzinose-Netzwerkes in die WGKK-Zentrale

Lokale Chemotherapie im Bauchraum noch während der Operation verbessert Prognose bei Bauchfellkrebs

An der Abteilung für Chirurgie des Hanusch-Krankenhauses der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) ist seit 2015 das Referenz-Zentrum des Österreichischen Peritonealkarzinose-Netzwerks angesiedelt. Daher laden Primarius Univ.-Doz. Dr. Sebastian Roka und OA Dr. Friedrich Kober am 30. November 2018 in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für chirurgische Onkologie (ACO-ASSO) zur 2. Fachtagung des Netzwerks in die WGKK-Zentrale am Wienerberg ein.

Erstmals findet die Tagung gemeinsam mit der Swiss Peritoneal Cancer Group statt. Erwartet werden Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland. Primarius Univ.-Doz. Dr. Roka informiert: „Im Mittelpunkt der Tagung steht diesmal die Diskussion 2018 publizierter Studiendaten zum Einsatz der HIPEC-Therapie (intraoperative, intraperitoneale hypertherme Chemoperfusion) bei Patientinnen und Patienten mit Dickdarm- und Eierstockkrebs. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das berufsgruppenübergreifende Patientenmanagement rund um diese komplexe Therapie“.

WGKK-Obfrau Mag.a Ingrid Reischl wird die Tagung eröffnen: „Mit dem PCNC-Kongress zeigt das Hanusch-Krankenhaus einmal mehr seine hohe fachliche Expertise und seine große Bedeutung für die Patientenversorgung“.  

Krebsherde am Bauchfell

Patientinnen und Patienten mit einem Primärtumor am Bauchfell (Peritoneum) haben ohne Therapie eine schlechte Prognose. Auch bei Tumoren des Dickdarms, der Eierstöcke, des Blinddarms und des Magens breitet sich der Krebs im Krankheitsverlauf häufig auf das Bauchfell aus. Damit verschlechtern sich die Überlebenschancen der Betroffenen deutlich. Im Idealfall ist aber bei der ersten Operation nach der Krebsdiagnose das Bauchfell noch nicht befallen und der Tumor (etwa des Darmes, Eierstocks, Magens oder Blinddarmfortsatz u.a.) kann entfernt werden. In manchen Fällen kann dann eine präventive HIPEC-Therapie ein späteres Übergreifen auf das Bauchfell verhindern. Ist das Bauchfell hingegen schon befallen, werden die Krebsherde zunächst bestmöglich chirurgisch entfernt. Mit einer anschließenden HIPEC-Therapie kann das Wiederauftreten des Krebses zurückgedrängt werden.

Ablauf der HIPEC-Therapie

So läuft eine HIPEC-Therapie (intraoperative, intraperitoneale hypertherme Chemoperfusion) ab: Nach der chirurgischen Entfernung des Tumors und sichtbarer Krebsherde am Bauchfell (Zytoreduktion) werden für die HIPEC-Therapie Spülkatheter bzw. Temperatursonden in die Bauchhöhle gelegt und diese dann verschlossen. Noch in Narkose wird die Bauchhöhle durch Spülung mit warmem Wasser auf rund 42°C erwärmt und anschließend für etwa eine Stunde eine lokale Chemotherapie appliziert. Durch die Erwärmung können die Zytostatika deutlich tiefer in das Gewebe eindringen und so mehr Krebszellen abtöten. Die Operationsdauer beträgt im Durchschnitt acht bis zehn Stunden, danach ist ein Aufenthalt auf der Intensivstation nötig. In der Regel können die Operierten nach 19 Tagen das Spital verlassen, darauf folgt eine herkömmliche postoperative Chemotherapie.

Mehr Patientinnen und Patienten könnten profitieren

In Österreich werden derzeit jährlich rund 100 bis 120 Patientinnen und Patienten mit der HIPEC-Therapie behandelt, davon rund 50 im Hanusch-Krankenhaus. Damit ist das Potenzial der Therapie aber noch nicht ausgeschöpft. „Es ist uns wichtig, diese Therapie bekannter zu machen, um jene Patientinnen und Patienten zu finden, die davon profitieren können“, erklärt OA. Dr. Friedrich Kober.

Die Entscheidung über den Einsatz der HIPEC-Therapie wird immer im multiprofessionellen Team – oft auch erst während der Operation – getroffen. Nicht in Frage kommt die Therapie bei schlechtem Allgemeinzustand, stark fortgeschrittenem Befall des Bauchfells und beim Vorliegen von Fernmetastasen z.B. in der Lunge oder in der Leber.

Info

2. Peritoneal Cancer Network Congress – PCNC 2018
30. November 2018, 9.30 – 17.15 Uhr
WGKK-Zentrale, Wienerbergstraße 15 – 19, 1100 Wien
Information und Anmeldung für medizinisches Personal: www.wgkk.at/hipec
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