Gesundheitsminister Rudi Anschober: „So funktioniert europäische Zusammenarbeit: Österreich hat stark daran mitgewirkt, dass es bei der Beschaffung des Covid-19-Impfstoffes zu keinen nationalen Alleingängen, sondern zu einem gemeinsamen europäischen Kraftakt kommt. Das stärkt uns in Österreich enorm. Man stelle sich nur vor, jeder Nationalstaat würde alleine Verhandeln. Für kleine Staaten wie Österreich, aber auch für alle anderen, wäre das besonders schwierig geworden. Gemeinsam sind wir stärker, das gemeinsame Europa gibt uns Kraft im Kampf gegen die Pandemie.“***
Der Stand der Impfstoffbeschaffung:
- 4 Lieferzusagen auf Basis von Vorkaufverträgen sind bisher fix abgeschlossen (jeweils ca. 2% sind verbindlich für Österreich reserviert) AstraZeneca mit über 300 Mio. Dosen und Option auf weitere 100 Mio. Dosen, Johnson&Johnson über 200 Mio. Dosen und Option auf weitere 200 Mio. Dosen, Sanofi 300 Mio. Dosen, BioNTech/Pfizer mit 200 Mio. Dosen und einer Option auf weitere mögliche 100 Mio. Dosen.
- Darüber hinaus sind die Vertragsverhandlungen mit Moderna und CureVAC ebenfalls in einem guten Stadium.
Anschober: „Dieses Portfolio an verschiedenen Impfstoffen ist ein risikobasiertes Portfolio, es umfasst verschiedene Methoden der Impfstoffherstellung und eine Überabdeckung, damit garantiert ist, dass in jedem Fall ausreichende Impfmengen für Österreich vorhanden sind.“
AstraZeneca und Johnson&Johnson sind beide bekannte und bewährte Vektor-bezogene Impfstoffe. Der BioNTech-Impfstoff gehört zur neuen Methode der RNA-Impfstoffe und Sanofi basiert auf der ebenfalls bekannten Protein-Methode.
Über den Zeitpunkt der Auslieferung entscheidet natürlich die Marktzulassung.
Anschober: „Die Zulassung erfolgt völlig unabhängig von diesen Vorverträgen durch ein zentrales Verfahren der Europäischen Arzneimittelagentur EMA. Erste Zulassungen könnten rund um den Jahreswechsel erfolgen.
Anschober: “Für mich steht die Sicherheit im Vordergrund. Es ist daher wichtig, dass garantiert ist, dass Zulassungsverfahren in vollem Umfang durchgeführt werden. Ich bin optimistisch, dass wir bereits im ersten Quartal 2021 mit der Impfung der ersten Gruppen starten werden können - Risikogruppen und GesundheitsmitarbeiterInnen. Ich gehe davon aus, dass die weitere interessierte Bevölkerung dann ab dem 2.Quartal schrittweise geimpft werden kann. Dafür bereiten wir derzeit die Impflogistik vor.“