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Pharmig: Weckruf für mehr Blutplasmaspenden

Mehr und vor allem fortlaufende Plasmaspenden sind erforderlich, um die medizinische Versorgung mit lebenswichtigen Arzneimitteln sicherzustellen.

60.000 Menschen in Österreich werden laut Wirtschaftskammer-Zahlen jedes Jahr mit einem Präparat auf Blutplasmabasis behandelt. Im klinischen Alltag, auf der Intensivstation oder auch in der Präzisionsmedizin ist der Bedarf an Blutplasma daher entsprechend hoch. Da Plasma aber nicht künstlich hergestellt werden kann, sind Patientinnen und Patienten bei ihrer Behandlung auf kontinuierliche Spenden angewiesen. Angesichts der weltweit rückläufigen Spendebereitschaft gerät die Versorgung mit Blutplasmaprodukten zunehmend unter Druck.

„Die Situation ist alarmierend. In Österreich kann die Versorgung mit Arzneimitteln auf Blutplasmabasis derzeit noch sichergestellt werden. Der anhaltende Rückgang an Plasmaspenden während der Pandemie konnte aber noch nicht wieder aufgeholt werden. Zugleich steigt der Bedarf an Plasma in der Medizin und der Mangel wird laufend größer“, mahnt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, anlässlich der diese Woche stattfindenden International Plasma Awareness Week.

Vor der Pandemie, im Jahr 2019, wurden in Österreich insgesamt 499.992 Liter Blutplasma gespendet und zu Arzneimitteln verarbeitet. 2022 waren es nur noch 394.791 Liter. Das sind ganze 105.201 Liter bzw. 21 Prozent weniger, und das, obwohl die Anzahl der Plasmaspendezentren in Österreich sogar aufgestockt wurde. Das signifikant gesunkene Spendenaufkommen wirkt sich negativ auf die Versorgung mit wichtigen medikamentösen Therapien aus.

Blutplasma dient als Rohstoff für mehr als 100 verschiedene Medikamente, die es Menschen mit bestimmten Krankheiten ermöglichen, ein weitgehend normales Leben zu führen. Das Engagement der pharmazeutischen Industrie auf diesem Gebiet ist groß: Kontinuierliche Standortausbauten, hohe Investitionen in die niederschwellige Spenden-Infrastruktur und finanzielle Aufwandsentschädigungen für Spender:innen tragen dazu bei, dass über 15 Prozent der weltweit verfügbaren Plasmaprodukte in Österreich hergestellt werden. Wien gilt in diesem Zusammenhang als die „Welthauptstadt“ der Plasmaverarbeitung.

Der Herstellungsprozess vom Zeitpunkt der Plasmaspende bis zum fertigen Plasmapräparat kann bis zu zwölf Monate dauern, was das kontinuierliche Sammeln von Blutplasma umso wichtiger macht. 1.200 Plasmaspenden sind pro Jahr für die Therapie einer bzw. eines Hämophilie-Betroffenen erforderlich, 130 Plasmaspenden braucht man für die jährliche Behandlung eines Menschen mit einem Immundefekt.

Dazu Herzog: „All diese Präparate auf Blutplasmabasis sind überlebenswichtig. Jede und jeder von uns kann im Laufe seines Lebens auf eine Plasmaspende angewiesen sein. Denn Blutplasma ist vielseitig einsetzbar und wird in großen Mengen benötigt. Wer sein Blutplasma spendet, leistet einen wertvollen Beitrag, um die medizinische Versorgung für uns und andere im Notfall sicherzustellen.“

Zur Plasmaspende sind in Österreich alle Menschen zwischen 18 und 60 Jahren zugelassen. Sie müssen sich gesund fühlen und einen Spendetermin bei einem Plasmazentrum vereinbaren. Einen Überblick bietet beispielsweise diese Website: https://www.plasmaspende.at/plasmazentren-oesterreich.

Über die PHARMIG:

Die PHARMIG ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband ca. 120 Mitglieder (Stand Oktober 2023), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die PHARMIG und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.

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