Pharmig: Richtig wirtschaften zum Wohle der Patienten

Solidarbeiträge durch Pharmawirtschaft, moderates Wachstum bei Arzneimittelausgaben, ein hohes Reinvermögen – dies sind gute Voraussetzungen für die Kassen, um positiv zu wirtschaften.

Mit 125 Mio. Euro unterstützt die Pharmawirtschaft in diesem Jahr die Krankenkassen in Österreich. Zudem sind die Arzneimittelausgaben im vergangenen Jahr um weit weniger als die oft postulierten zehn Prozent gestiegen, nämlich um moderate 5,4 Prozent. Diese Rate würde deutlich unter fünf Prozent fallen, würde man die individuellen Rabatte noch zusätzlich in Abzug bringen. „Das sind gute Voraussetzungen für die Krankenkassen, um positiv und zum Wohle der Pflichtversicherten wirtschaften zu können. Außerdem steht den Krankenkassen ein Reinvermögen von 2,5 Mrd. Euro zur Verfügung, das im Bedarfsfall für die Finanzierung von Leistungen für die Patienten eingesetzt werden sollte“, so Dr. Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig.

Dem von Hauptverbandsvorsitzender Mag. Ulrike Rabmer-Koller heute veröffentlichten Minus von 22 Mio. Euro für 2015 ging ein prognostiziertes Defizit von 135 bzw. auch 129 Mio. Euro voraus. Dazu Huber: „Diese Prognosen kann man unter dem Aspekt der kaufmännischen Vorsicht zwar verstehen, aber es wäre angebracht, sie während des Jahres nicht schon als sichergestellt in der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Dadurch wird die Situation der Krankenkassen laufend schlechter dargestellt als sie ist, was sich letztlich auch negativ auf das Vertrauen der Pflichtversicherten in die Leistungsfähigkeit ihrer Krankenkassen auswirkt“, so Huber.

Die pharmazeutische Industrie unterstützt die Kassen in den kommenden Jahren mit Solidarbeiträgen in Höhe von 125 Mio. Euro für 2016 und weiteren bis zu 80 Mio. jeweils für 2017 und 2018. Dies stellt eine enorme Belastung für die heimischen pharmazeutischen Unternehmen dar, die immerhin etwa 18.000 großteils hoch qualifizierte Arbeitsplätze zur Verfügung stellen und Jahr für Jahr eine positive Handelsbilanz aufweisen können. Dazu Huber: „Unternehmen sind permanent gefordert, sich neuen Rahmenbedingungen zu stellen und sich an veränderte Strukturen anzupassen, um überleben zu können. Nichts anderes gilt im Grunde für Körperschaften öffentlichen Rechts. Auch sie sind gefordert, sich an ihre Umwelt anzupassen und vorhandene Potenziale zu nutzen, um ihre Leistungen verfügbar zu machen und sie an die Bedürfnisse ihrer Kunden – in diesem Fall Patienten - anzupassen. Dies gilt umso mehr im Gesundheitsbereich und im Falle einer Pflichtversicherung.“

Die Kassen generieren jährlich Gesamteinnahmen von mehr als 17 Mrd. Euro, wovon knapp 400 Mio. als Rezeptgebühren von den Versicherten selbst einbezahlt werden. Die stetige Anhebung der Rezeptgebühr trägt zusätzlich zu einer Entlastung der Krankenkassen bei, da dadurch immer mehr Arzneimittel von den Pflichtversicherten selbst bezahlt werden müssen. „Unser solidarisches Gesundheitswesen in Österreich ist eines der leistungsfähigsten. Gleichzeitig gibt es weit mehr Spitalsaufenthalte als in anderen, vergleichbaren Ländern und werden Finanzierungsströme falsch gesteuert. Geld wäre prinzipiell genug im System vorhanden. Es müsste nur endlich richtig verteilt werden, damit die Leistungen bei den Patienten ankommen, die ja auch dafür bezahlen“, ist Huber überzeugt.

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