Pharmig: Neues Forschungsnetzwerk für Kinderarzneimittel

Bundesminister Stöger und Pharmig: Neues Forschungsnetzwerk für Kinderarzneimittel als Private Public Partnership.Gemeinsame Anschubfinanzierung durch Gesundheitsministerium und pharmazeutische Industrie - Je 150.000 Euro pro Jahr in den nächsten fünf Jahren.

Alpbach, 20. August  2012 – „Das Gesundheitsministerium wird gemeinsam mit der Pharmig in den nächsten fünf Jahren den Aufbau eines Forschungsnetzwerks finanzieren, das Medikamente auf ihre Kindertauglichkeit prüft“, gab Gesundheitsminister Alois Stöger am Montag in Alpbach bekannt. „Dies ist eine weitere konkrete Maßnahme, mit der die von mir in Auftrag gegebene Kindergesundheitsstrategie umgesetzt wird. Das Gesundheitsministerium beteiligt sich die nächsten fünf Jahre mit je 150.000 Euro an der Gründung des Netzwerks.“

„Bis zu 90 Prozent der Medikamente sind für Kinder nicht zugelassen“, beschrieb Dr. Reinhold Kerbl die aktuelle Situation. Das berge vielfältige Risiken, so der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, da der Organismus eines Kindes nicht mit jenem eines Erwachsenen vergleichbar sei. „Wir wollen für unsere Patienten nicht nur die besten, sondern auch die sichersten Arzneimittel verfügbar machen“, so der Pädiater. Eine ausreichende Versorgung von Kindern mit eigens für sie geprüften und zugelassenen Arzneimitteln sei nicht nur notwendig, sondern überdies seit 2007 per EU-Verordnung vorgeschrieben.

„Die pharmazeutische Industrie in Österreich beteiligt sich an der Finanzierung des Kinderforschungsnetzwerkes im gleichen Ausmaß wie das Gesundheitsministerium, damit eine Erhöhung der Zahl jener Medikamente, die explizit auch für Kinder zugelassen sind, realisiert werden kann“, so Dr. Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig. Neben der Finanzierung sei es vor allem das gemeinsame gesellschaftspolitische Grundverständnis, dass Studien an Kindern notwendig sind. Dieses gelte es erst zu erarbeiten, denn bis vor kurzem galten Studien an Kindern als unethisch. Das geplante Kinderforschungsnetzwerk werde nicht nur die Versorgung der Kinder mit für sie zugelassenen Arzneimitteln nachhaltig verbessern, sondern könne auch als wesentlicher Impuls für den Forschungsstandort Österreich gewertet werden, betonte Huber bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesminister Alois Stöger am Rande der Alpbacher Gesundheitsgespräche.

Die Basisfinanzierung ist notwendig, um das Netzwerk zu realisieren. Ab 1.1.2018 soll die finanzielle Selbsterhaltungsfähigkeit erreicht sein. Weiters ist die Anschubfinanzierung an die Erreichung konkreter messbarer Ziele gebunden. Die Aufnahme der operativen Tätigkeit des Kinderforschungsnetzwerkes ist für 2013 geplant.

Fact Sheet Forschungsnetzwerk für Kinderarzneimittel

Über die Pharmig:
Die Pharmig ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharma-Industrie. Derzeit hat der Verband 120 Mitglieder (Stand August 2012), die den Medikamenten-Markt zu fast 100 Prozent abdecken. Die Mitgliedsunternehmen der Pharmig bieten Arbeitsplätze für ca. 10.000 Beschäftigte.

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