Nicht nur am Weltfrauentag: CeMM setzt sich für Gleichberechtigung in der Wissenschaft ein

Den Frauenanteil bei Führungspositionen in den Lebenswissenschaften zu steigern, ist eines von mehreren Zielen des von der Europäischen Union finanzierten LIBRA-Projektes am CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Gemeinsam mit zwölf führenden Life-Science Instituten aus ganz Europa wird das Thema Gleichstellung aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Erste Empfehlungen für die Bereiche Recruitment, Karriereentwicklung und Training, Work-Life-Balance, sowie Sex and Gender Aspekte in der Forschung wurden bereits erarbeitet und veröffentlicht.

Der Weltfrauentag am 8. März ist ein willkommener Anlass, um Gleichstellung zu thematisieren - deren erfolgreiche Umsetzung erfordert jedoch ein entsprechendes Bewusstsein und alltägliche und in jedem Bereich aktiv durchgeführte Maßnahmen. Als Partner im EU-finanzierten LIBRA-Projekt (Leading Innovative Measures to Reach Gender Balance in Research Activities) engagiert sich das CeMM für eine nachhaltige Gleichstellung im akademischen Bereich und damit für eine gelebte Wertschätzung und Wertschöpfung aus Diversität. Von der bewussteren Formulierung und Gestaltung von Texten und Stellenanzeigen, über einen transparenten Recruitment-Prozess, vom gezielten Trainingsangebot bis zum Meistern der Herausforderungen der Work-Life-Balance in einem äußerst kompetitiven Umfeld, und der Berücksichtigung von Sex und Gender Aspekten in der Forschung, werden in den Partner-Instituten Abläufe analysiert, Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert und Leitlinien verabschiedet. Begleitet wird das Programm am CeMM von einem siebenköpfigen „Gender Equality“-Team, aus WissenschaftlerInnen und Administration, sowie von Workshops, Diskussionsrunden und Vorlesungen, die zum Teil auch öffentlich zugänglich sind. Alle Aktivitäten sind für Frauen und Männer gleichermaßen interessant und relevant.
 
Im Engagement für die Gleichstellung gibt es gerade in Österreich noch viel Raum für Verbesserung. Der letzte Bericht des statistischen Amts der Europäischen Union über die „Gender Pay Gap“ wies Österreich mit 21,7% Lohnunterschied als eines der europäischen Schlusslichter aus (s. http://ec.europa.eu/eurostat/ ). Auch in der Wissenschaft ist die Genderproblematik nicht unbekannt: Während etwa die Hälfte aller DoktorandInnen in Europa weiblich sind, sind es unter den leitenden WissenschaftlerInnen nur mehr 20%, unter den DirektorInnen sogar nur 15,5% Frauen (European Commission, She Figures 2012). Zum Vergleich: Im CeMM lag der Frauenanteil 2017 insgesamt bei rund 52%, bei den DoktorandInnen und Postdocs bei knapp 43%, im Management bei der Hälfte, aber derzeit werden nur drei der zwölf Forschungsgruppen von Frauen geleitet.
 
Um in allen Funktions- und Leitungsebenen eine ausgewogene Gender-Balance zu schaffen, hat das CeMM in Zusammenarbeit mit internationalen Expertinnen und in Abstimmung mit den europäischen Forschungspartnern ein Recruiting-Handbuch ausgearbeitet „Inclusive, Transparent and Unbiased Recruitment Processes“, das kostenlos zum Download zur Verfügung steht und auch andere Forschungseinrichtungen dazu anregen soll, ihre Prozesse zu überarbeiten und ein größeres Bewusstsein für die zum Teil auch unbewussten Diskriminierungen zu schaffen, s. http://cemm.at/career/libra/.
 
Das CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist eine internationale, unabhängige und interdisziplinäre Forschungseinrichtung für molekulare Medizin unter der wissenschaftlichen Leitung von Giulio Superti-Furga und der administrativen Leitung von Anita Ender. Das CeMM orientiert sich an den medizinischen Erfordernissen und integriert Grundlagenforschung sowie klinische Expertise, um innovative diagnostische und therapeutische Ansätze für eine Präzisionsmedizin zu entwickeln. Die Forschungsschwerpunkte sind Krebs, Entzündungen, Stoffwechsel- und Immunstörungen sowie seltene Erkrankungen. Das Forschungsgebäude des Instituts befindet sich am Campus der Medizinischen Universität und des Allgemeinen Krankenhauses Wien. www.cemm.at
 
Weiterrführende Informationen: http://www.eu-libra.eu/


Kontakt

Eva Schweng, MAS
PR Manager 
CeMM Research Center for Molecular Medicine of the Austrian Academy of Sciences
Tel: +43-1/40160-70 051
E-Mail: eschweng(at)cemm.oeaw.ac.at

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