Eine Forschergruppe aus dem Zentrum für Virologie der Medizinischen Universität Wien unter der Leitung von Elisabeth Puchhammer-Stöckl hat nun in Kooperation mit ÄrztInnen aus der Klinik Favoriten gezeigt, dass vor allem Menschen mit einem teilweisen oder gänzlichen Fehlen des NKG2C-Rezeptors schwere Verläufe von COVID-19 entwickeln.
In ihrer Studie, die kürzlich im Journal „Genetics in Medicine“ erschienen ist, zeigen die AutorInnen, dass Personen, die mit COVID-19 hospitalisiert werden mussten, signifikant häufiger die dem Fehlen des Rezeptors zugrundeliegende Gen-Variation aufwiesen als Personen mit milden Verläufen. Puchhammer-Stöckl: „Besonders häufig war das Fehlen des Rezeptors bei PatientInnen die mit COVID-19 auf Intensivstationen behandelt werden mussten, unabhängig von Alter oder Geschlecht. Auch genetische Variationen am HLA-E der infizierten Zelle waren mit der Schwere der Erkrankung assoziiert, wenn auch in geringerem Ausmaß.“
Die aktuelle Studie zeigt daher die große Bedeutung der NK-Zell-Antwort im Kampf gegen die SARS-CoV-2-Infektion: „Dieser Teil der Immunantwort könnte daher auch ein wichtiger Angriffspunkt für Medikamente sein, die dabei helfen könnten, schwere COVID-19-Erkrankungen zu verhindern“, erklärt die MedUni Wien-Expertin.
Service: Genetics in Medicine
Deletion of the NKG2C receptor encoding KLRC2 gene and HLA-E variants are risk factors for severe COVID-19. Vietzen H, Zoufaly A, Traugott M, Aberle J, Aberle SW, Puchhammer-Stöckl E. Genet Med. 2021 Jan 26:1-5. doi: 10.1038/s41436-020-01077-7. Online ahead of print. PMID: 33500568 Free PMC article.
LINK: https://www.nature.com/articles/s41436-020-01077-7